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  • Day 9

    Gruselabend am Leuchtturm

    November 3, 2016 in Portugal ⋅ 🌙 19 °C

    Die Nacht verbringen wir heute am Leuchtturm. Hier ist es untypischerweise absolut windstill und warm. Wir sind die einzigen hier am Platz. Es wird also eine ruhige Nacht werden. Nach den entspannten Sonnentagen am Meer, wollen wir uns nun wieder einmal ein paar Städte anschauen. Wir bereiten uns dann auch mental schon einmal auf das kühlere Wetter in Deutschland vor. Je weiter wir nach Norden fahren, desto kälter wird es wohl auch werden.

    Wir kochen noch Quesadillas gefüllt mit Schmelzkäse, Cheddar, Tomaten und Chili. Und dann wird gechillt.

    Fabi liest ihr Buch: Drachenläufer von Khaled Hosseini und beendet es schließlich auch. Ein Buch über Kultur und Krieg Afghanistans. Auch die Erfahrungen und Erlebnisse während der Flucht aus der Gewalt werden aufgegriffen. Gerade das erste Drittel des Buches ist sehr schockierend und geht ziemlich unter die Haut. Wer sich mit dieser Thematik auseinandersetzen möchte für den ist die Lektüre Pflicht. Definitv ein Buch das gelesen werden sollte. Jedoch meiner Meinung nach nichts für schwache Nerven da es sehr bewegend ist und einen seines Schlafes berauben kann.

    Olli geht noch ein paar Bilder vom Leuchtturm schießen als plötzlich ein knurrender, bellender Hund angerannt kommt. Man kann ihn in der Dunkelheit nicht erkennen, drum spurtet Olli auf dem schnellsten Weg zum Auto. Man weiss ja nie. Er hat ein besonderes Erkennungsmerkmal und zwar trägt er eine Glocke am Körper die die ganze Zeit klingelt sobald er sich bewegt. Er scheint nur sein Revier verteidigt zu haben. Kurz darauf ist von dem Hund nix mehr zu sehen und zu hören.

    Während Fabi nun schon mit dem Kissen kämpft liest Olli noch sein Buch, Der Traumfänger von Marlo Morgan, fertig. Eine wirklich erstaunliche Geschichte über eine Frau der westlichen Gesellschaft, die einen Walkabout mit einem der Urvölker dieser Welt, den Aboriginis, macht und dabei spannende Erfahrungen und Erkenntnisse über unseren Planeten und die heutigen Menschen sammelt. Auf jeden Fall ein nachhaltig wirkendes Werk.

    Als es dann ruhig ist sind am Auto eigenartige Klappergeräusche zu hören. Olli macht vor Schreck das Licht aus um besser sehen zu können was da draussen los ist. Das schweifende Leuchtturmlicht verbreitet eine schaurige Stimmung und es ist in dem kurzen Lichtschimmer nichts zu erkennen. Dennoch gruselig. Aber es ist wohl doch der Wind, der sein Spiel mit mir treibt. Dann mal gute Nacht.

    Am Morgen dann zeigt sich übrigens wer der knurrende Angreifer von gestern Abend war. Ein kleiner verschmuster Rüde, mit Glöckchen am Hals. Gestern noch in Angriffslaune, will er heute am liebsten bei uns mitfahren und hüpft ins Auto, als wir dann zusammen gepackt haben und ins Auto steigen. Verständlich ist das schon. Hier am Leuchtturm ist ja auch nix los und Kumpels scheint es hier auch keine zu geben. Wir lassen den Kleinen aber vernünftigerweise da und fahren mit Blitz und Donnergrollen weiter gen Norden.
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