• Fernmeldewerk und Telegrafenamt

    13 luglio 2024, Germania ⋅ ⛅ 21 °C

    1930 von Postbaurat Edler, Regierungsbaumeister Oehmigen und Architekt Geißler entworfen

    Mit der wachsenden Bedeutung der Nachrichtenübermitt- lung für die Offentlichkeit entwickelte sich auch in Sachsen Mitte des 19.Jahrhunderts der Telegrafenverkehr. In Chem- nitz hatte der vereinigte Post- und Telegrafenbetrieb seinen Sitz zunächst in dem 1859 neu eröffneten Postgebäude an der Poststraße/Ecke Chemnitzer Straße. Die Telegrafie trat jedoch bald durch die Entwicklung des Fernsprechers in den Hintergrund. 1883 wurde im Chemnitzer Postgebäude eine erste Stadtfernsprechanlage angeschlossen. Der rasch zuneh- mende Bedarf an Telefonanschlüssen machte geeignete Räumlichkeiten für ein Selbstanschlussamt dringend not- wendig. Am 23. August 1930 wurde nach zweijähriger Bau- zeit das neue Fernmeldeamt an der ehemaligen Oberen Ak- tienstraße, heute Minna-Simon-Straße, eröffnet.
    Das von Postbaurat Edler, Regierungsbaumeister Oehmigen und Architekt Geißler entworfene Gebäude ist ein architekto nisch anspruchsvoller Verwaltungsbau im Stil der Neuen Sachlichkeit, an dessen Fassadengestaltung noch Anklänge an die expressive Formensprache der frühen Bauhausarchitektur ablesbar sind. Der lang gestreckte, viergeschossige Putzbau besitzt eine ausgewogene Schauseite zur Minna-Simon-StraBe
    und ein charakteristisches Flachdach. Eine besondere Span- nung verleiht der am Ostgiebel des Gebäudes angebaute markante Treppenhausturm, dessen zwölf über lediglich fünf Geschosse verteilte Eckfenster eine optische Steigerung bewir- ken. Alle gliedernden Elemente wurden in Rochlitzer Porphyr- tuff ausgeführt, dazu gehören das rustizierte Sockelgeschoss die horizontalen Bänder der Steinverkleidung des ersten und zweiten Obergeschosses und nicht zuletzt das doppelte, mehr- fach nach innen gestaffelte Eingangsportal mit abgerundeter Überdachung. Die Eckbetonung des Treppenturms mit seiner ausdrucksvollen Fensteranordnung unterstreicht die expres- sive Wirkung der Fassade. In dem architektonisch wertvollen Zeugnis der Architektur der späten 1920er Jahre hat heute die Deutsche Telekom ihren Sitz.
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