Industrieschule
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1928 von Friedrich Wagner-Poltrock
Die vom Architekten Friedrich Wagner-Poltrock (1883-1961) errichtete Industrieschule am heutigen Park der Opfer des Faschismus galt zum Zeitpunkt ihrer Vollendung im Jahr 1928 als größte Berufsschule Deutschlands. Ihr massiger, aus übergroBen kantigen Einzelquadern komponierter Bau folgt in seiner Klarheit und dominanten Linienführung einerseits dem Bauhausgedanken. Andererseits zeigt er durch aufwendig gearbeitete Klinkerfassaden mit ornamentalen Variationen im Mauerwerksverband, zinnenartigen Bogenreihen an den oberen Abschlüssen der Hauptbaukörper, dreieckigen Pfei- lervorlagen, fünfeckigen Fenstern und weiteren Schmuckde- tails auch deutliche Bezüge zum damals gleichermaßen vor- herrschenden Expressionismus, der sogenannten >Inflations- gotik .
Der Entwurf ging aus einem 1924 ausgeschriebenen \deen- wettbewerb hervor, in welchem er sich gegen 140 Mitbewer- ber durchgesetzt hatte.
Die Gebaudegliederung folgt der Topographic des Standonts, indem der Hauptbaukörper mit dem Haupteingang und dem Saal die höchste Stelle des leicht hängigen Geländes cin- nimmt und dort mit dem gegenüberlicgenden nahezu gleich- zeitig entstandenen Realgymnasium von Emil Ebert eine reizvolle Beziehung eingeht. Den Haupteingang cine
zweiflügelige künstlerisch gestaltete Bronzetür - ziert cine bildhauerisch geformte keramische Rahmung aus kelchantig auseinanderwachsenden Mineralstrukturen. Blickpunkt der Hauptfassade ist in Hohe des dritten Obergeschosses cine pathetisch anmutende Plastik von Heinrich Brenner (1883- 1960). Die innere Ausgestaltung des Gebäudes, die uppigen Fliesen- und Natursteinarbeiten an Böden, Sockeln, Pfeilem, Türgewänden und Handläufen, für Trinkbrunnen, Leuchten usw. und die intensive Farbigkeit stammt von Künstler wie Alfons Niemann und Gustav Schaffer (1881-1937). Letzterer schuf das große Wandgemälde Der schaffende Mensche am oberen Ende des Haupttreppenhauses. Der groBe Festsaal-die Aula -ist cine Rekonstruktion, weil das Original zusammen mit dem Dach des östlichen Seitenflügels den Luftangriffen von 1945 zum Opfer gefallen war.Læs mere













