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  • Day 11

    Tag 4: Baranco Camp

    March 5, 2021 in Tanzania ⋅ 🌧 12 °C

    Der heutige Morgen ist windstill, dafür ist es komplett grau. Heute werden wir einen Akklimatisationstag einlegen. Zunächst geht es auf ca. 4600m hoch zum Lavatower, und dann wieder hinunter zum Baranco Camp. Walk High, sleep low, soll dem Körper helfen, die Höhe besser zu verkraften.

    Zunächst gibt es wieder das identische Frühstück wie an den Vortagen: Porridge, Ei, Obst und Toast. Langsam schwant mir, dass das kleine Glas Peanutbutter für die ganze Woche reichen muss, also rationiere ich lieber. Peanutbutter & Jelly Toast ist schon was Leckeres.

    Während das Team noch abbaut, starten Gasper und ich schon mal die Wanderung, die sich zunächst recht sanft den Hügel hinauf zieht. Es ist eine interessante Landschaft aus kleinen Büschen und Shrubs, dazwischen vulkanische Bomben, vor hundertausenden Jahren hier durch gewaltige Eruptionen hin geschleudert und seit dem den nicht mehr bewegt. Hier finden sich auf der Wetterseite Flechten und Moose, die zeigen, wie hoch die Lufftfeuchtigkeit auch auf dieser trockenen Höhe noch ist.

    Nach ca. 2 Stunden Weg kommen Pfiffe von hinten und zwei der Porter eilen heran, sie reden hektisch auf Kisuaheli, ich verstehe kein Wort. Gasper übersetzt, dass einer der Porter krank sei, aber mehr wisse er nicht. Nach 15 Minuten kommt dieser langsam und keuchend den Berg hoch. Es ist Yesse - mit 20 Jahren der Jüngste von allen. Man hat ihm schon das gesamte Gepäck abgenommen. Er hat hörbare Probleme beim Atmen und kann kaum sprechen. Mein erster Verdacht: Covid, aber der Guide beruhigt - klar Anzeichen für eine akute Höhenkrankheit. Gasper beschließt keine Zeit zu verlieren, wir geben ihm zwei Portionen Energie-Gel, eine hohe Dosis Diamox aus meinem Notfallset und er begleitet ihn die 500 Höhenmeter hinab zur Rangerstation. Von dort wird er dann ins Tal evakuiert. Mein Abenteuer sehe ich schon schwinden, aber die anderen teilen alles auf und Amadeus begleitet mich in Richtung Lava Tower.

    Leider wird das Wetter immer schlechter und schließlich müssen Regenhose und Regenjacke an. Es regnet, hagelt und schneit im Wechsel. Gegen 12:30 Uhr erreichen wir dann den Lava Tower. Leider ist vor lauter Nebel nicht viel zu sehen. Oben steht ein gelbes Zelt eines bekannten russischen Reiseanbieters und von drinnen dringen Trinklieder nach draußen.

    Also gibt es nur eine kurze Mittagspause, dann steigen wir schnell ab. Von oben schüttet es, von unten hat sich der Weg in einen Bach verwandelt. Wenigstens hört der Regen bald auf und wir können weiter in Richtung Baranco hinabsteigen. Durch den Nebel ist nicht viel zu sehen, bis wir am Flussufer stehen. Dort stehen einige Exemplare der Lobelia Morogorensis sowie der Senecio Kilimanjari.

    Wenig später erreichen wir das Camp Baranco. Hier treffen drei Routen zusammen und es ist etwas voller. Ca. 30 Gäste kommen heute hier unter. Platz wäre für ca. 1200. Ich freue mich auf das Waschwasser - es steht mal wieder eine Rasur an und dann wird schon zum Abendessen gerufen. Wir starten mit einer Zwiebelsuppe, dann gibt es Brown Rice, sowie frische Pfannkuchen.
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