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  • Day 13

    Landmannalaugar

    September 12, 2018 in Iceland ⋅ 🌧 6 °C

    Zentral zwischen goldenem Zirkel und Vatnajökull befindet sich mit Landmannalaugar der südlichste Ausläufer des Hochlands, eine vor allem bei Wanderern sehr beliebte Region. Und nicht ganz zufällig, sind wir dieser Gegend nach unserer Übernachtung in Selfoss sehr nah. Es führen einige Routen unterschiedlicher Schwierigkeit hinein, wir entscheiden uns für die unkomplizierteste von Norden her über die F208, die wiedermal von der unausweichlichen Sprengisandur abzweigt. Die Fahrt auf diesem Teil der „Fjallabaksleid Nydri“ ist problemlos, kitzelt aber sofort wieder unseren schwer vernachlässigten Hochlandnerv. Die Landschaft ist ohnehin schön! Das Camp in Landmannalaugar ist von einem Fluss umschlossen, den nur die wagemutigen Spezialisten mit ihren Geländewagen durchfahren. Selbstredend, dass wir dazugehören! Das Fußvolk muss jenseits der Furt parken und sich zu Fuß durchschlagen. Obwohl, oder gerade weil, die Landschaft wunderschön ist, kommt allerdings in Landmannalaugar keine Hochlandidylle auf. Das Camp ist riesig, sehr voll und gleicht mit seinem Zeltdorf eher einem Festival.
    Wanderer werden wortwörtlich mit Bussen angekarrt. Wir erreichen Basislager 1 gegen Mittag, wo natürlich nochmal besonders starker Betrieb herrscht. Unmittelbar nach Ankunft erspähen wir aber drei vertraute Rubicons, unsere Freunde aus Eitdorf sind auch da! Wir halten natürlich direkt und begrüßen erstmal die Bekanntschaft. Die Jungs hatten auch abwechslungsreiche Tage und haben sich als Konvoi natürlich auf anspruchsvolle Touren begeben. Sie kamen bereits am Vortag an und haben die F208 von Süden genommen, dort verlässt der Track die Ringstraße noch vor Vik und ist mit ca 20 Wasserdurchfahrten deutlich anspruchsvoller und ist eine beliebte Hochlandroute bei Abenteurern. Kurz darauf brechen die Jungs auf, morgen kommen die Frauen. Da soll heute noch mal geduscht werden. Wir mieten uns derweil in der großen Hütte ein und begeben uns danach auf eine Wanderung. Die Landschaft ist wirklich hervorragend, die Popularität kommt nicht von Ungefähr.
    Das Wetter ist nicht ganz einfach, es ist zwar schön und sonnig, aber eben auch kalt, die Wanderung ist jedoch anstrengend, so dass einem praktisch gleichzeitig warm und kalt ist, kleidungstechnisch nicht ganz leicht. Nach der Wanderung freuen wir uns daher sehr auf die zweite Attraktion von Landmannalaugar, einen wirklich wunderschönen Hotpot. Ich muss sagen, dass ist bisher der beste. Zwei sehr heiße Quellen Speisen den Teich, so dass es zu vielen Strömungen und zu Temperaturgradienten in praktisch jeder Geschmacksrichtung kommt. Er ist ziemlich groß, so dass die 20-30 Badenden, wie gesagt: Busladungen!, eigentlich nicht groß stören. Man ist danach so entspannt, dass man beim Abtrocknen nicht friert und einem das ganze Gewusel auf dem Campingplatz nicht mehr auf den Wecker geht. Herrlich! In der Hütte wird man dann zwangsläufig von der Realität wieder eingeholt, in der Küche isst eine 30-köpfige Gruppe und in unserem Matratzenlager schlafen auch so 25 Leute, die meisten Franzosen. Aber so ist das nun mal, wo es schön ist, wollen alle hin. Morgen geht es ja auch schon weiter, nicht zuletzt wegen der horrenden Preise…
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