Unser Lied von Eis und Feuer

August - September 2018
Offroad-Tour durchs Hochland Islands mit dem eigenen Auto. Read more
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  • Day 2

    Handbremse rein, Alarmanlage aus

    September 1, 2018 in Denmark ⋅ ☁️ 16 °C

    Das Parken im Bauch einer Fähre ist ja immer ein spannender Moment. Aber die Crew ist natürlich total routiniert und auch die Passagiere scheinen das alles hier nicht zum ersten Mal zu machen. Man kann sich schon mal ein wenig umsehen und staunen, mit was für Fahrzeugen die Kollegen hier so auflaufen. Ist so einiges dabei, was auch auf der Caravan eine gute Figur machen würde! Die Vorfreude steigt.Read more

  • Day 3

    Viel Shetland, wenig Pony

    September 2, 2018, North Sea ⋅ 🌙 14 °C

    Heimlicher Höhepunkt der Fährfahrt ist auf jeden Fall die Passage durch die Shetland Inseln. Eine wunderbare Einstimmung auf den Urlaub und ein Ort, wo man noch mal gesondert hin sollte.

  • Day 4

    Tórshavn das Schaf

    September 3, 2018 in Faroe Islands ⋅ ☁️ 11 °C

    Die Fähre nach Island hält netterweise in Tórshavn, der entzückenden Hauptort der Färöer Inseln. Nach dem Anlegen am frühen Morgen kann man die Fähre verlassen und sich den Tag über auf der Insel umsehen, bevor man dann am späten Nachmittag ablegt Richtung Island.
    Wir nutzen diese Gelegenheit mit großer Freude, streifen durch das nette Örtchen und machen es uns in einem kleinen Café gemütlich.
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  • Day 5

    Landung in Island

    September 4, 2018 in Iceland ⋅ 15 °C

    Islands unerbittliche Küste grüßt uns. Wir kommen um 9 ans Deck, eine Stunde bevor die Norröna in Seydisfjödur festmachen soll. Kleinere Wasserfälle und halbverlassene Höfe säumen unseren Weg.
    Nach einer scheinbar endlos langen Wartezeit auf dem Fahrzeugdeck können wir endlich von Bord fahren. Unser erster halt ist Egilsstadir, die erste richtige Stadt nach Seydisfjödur. Wir nehmen die 931 Richtung Hochland und betreten es schließlich über die 910. Sofort geht es über eine Reihe von Serpentinen in die Höhe – das Hochland macht seinem Namen alle Ehre. Die Landschaft wird karg, aber nicht weniger beeindruckend. Der erste richtige Track ist dann die F909 Richtung Snaeffel. Das Trackbook sieht für diese Strecke keine Furt vor. Auf die erste treffen wir nach 5 Minuten, weitere folgen in kurzem Abstand. Nach ein paar Durchfahrten müssen wir aber zugeben, dass die kein großes Problem waren. Diese Erkenntnis wirft trotzdem unheilvolle Schatten voraus – wie sehen die Durchfahrten aus, die unmissverständlich Furten sind? Nachdem der Snaeffel umrundet ist, kommen wir zur Snaeffelskalihütte. Es ist etwa 14:30 und wir beschließen, uns dort schon mal für die Nacht einzuquartieren. Der Ranger, ein junger Bursche ohne Bart, nimmt uns freundlich auf. Wir haben die freie Wahl der Betten, nehmen zwei untere Hochbetten in Beschlag und machen uns auf zur zweiten Etappe der Route, die uns zum großen Vatnajökull Gletscher bringen soll. Wir erreichen ihn nach einer guten Stunde. Eine eindrucksvolle Erscheinung!
    Schon von weitem sieht man ihn schillern, wenn man sich auch nicht vorstellen kann, dass es sich dabei um Eis halten soll. Sicherlich muss solch eine große Fläche mindestens ein See sein, wenn nicht gar das Meer! Doch es ist in der Tat Eis. Markierungen im Boden bezeugen, wie sehr der Gletscher in den letzten Jahren geschrumpft ist. Uns fröstelt und wir machen uns auf den Weg zurück zur Hütte. Uns begegnet ein kleiner Dacia Duster, der sich noch zum Gletscher aufmacht. Offensichtlich ein Leihwagen. Viel Spaß! An der Hütte steht mittlerweile ein beiger Gigant, den wir schon auf der Fähre gesehen haben, auf dem Campingplatz.
    In der Hütte sind wir allerdings nach wie vor die einzigen Gäste. Wir freuen uns schon wie Kinder zu Weihnachten auf unsere Konserve mit Erbsensuppe und besprechen die letzten Details, als uns der Junge Ranger offenbart, dass er für ein paar Stunden, bis 21:30, zum Lernen zum nächstgelegenen WLAN fahren wird. Wir erkundigen uns nach den weiteren Gästen, es sind nur die zwei Paare auf dem Campingplatz. Manchmal kommt sonst niemand! Er zeigt uns, wie wir das Licht einschalten und wie wir ihn im Notfall erreichen. Dann fährt er weg. So beginnen Horrorfilme! Während wir also auf den Axtmörder warten, kochen wir unser Süppchen. Es ist köstlich. Um 20:30 kommen die Greenhorns vom Gletscher zurück. Sie stellen sich als Franzosen heraus und erinnern stark an Statisten bei einem Raumschiff Enterprise Außenteam. Sie kommen in die Hütte und erkundigen sich nach einer Steckdose für Ihr Smartphone. Wir müssen sie leider enttäuschen, erwähnen aber auch das drohende Unheil nicht. Es wäre unmenschlich, sie die letzte Stunden ihres Lebens in Angst verbringen zu lassen. Es ist wirklich tragisch, sie machen einen netten Eindruck. Vermutlich wird der Mann zuerst dran glauben müssen, wahrscheinlich wenn er sich nachts, immer noch auf der Suche nach einer Steckdose, noch mal alleine aus dem Zelt begibt. Entgegen jeder Erwartung, kommt der Ranger jedoch wirklich pünktlich um 21:30 vom lernen zurück. Die Franzosen dürfen leben.
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  • Day 6

    Zur Askja

    September 5, 2018 in Iceland ⋅ ☁️ 6 °C

    Ein verregneter Morgen. Islands Wetter hält ständig alle vier Jahreszeiten im Köcher, wir beginnen den Tag im Herbst. Wir brechen zeitig auf, denn wir haben eine stramme Tour vor uns: zunächst müssen wir die F909, unsere erste Schotterpiste, zurück zur 910. Von dort geht es dann westlich weiter zum Karahnjukar Staudamm, wo dann endgültig die asphaltierten Straßen aufhören. Die prinzipielle Route zur Askja ist die F88 von Norden. Die zwei Furten gelten wohl als mittelschwierig. Streng genommen für uns machbar, aber vielleicht keine adäquate Jungfernfahrt für die RMS Titanuareg. Die Alternative ist die F910, entweder vom Westen her von der Sprengisadur kommend, ein als Gaesavadnaleid bekannter Track, oder von Osten her von der Farm Bru, nördlich des Karahnjukar Staudamms. 12km vor der Askja trifft die östliche F910 dann auf die F88, allerdings nach den Furten. Auch die östliche F910 hat zwei Furten, die jedoch als leicht gelten. Da wir den anspruchsvollen Gaesavadnaleid mit seiner Schwemmebene aber schon von vorneherein ausgeschlossen haben, ist die östliche F910 unsere designierte Ausfahrt von der Askja und wir wollen nicht den selben Weg zweimal nehmen. Wir entschließen uns daher, vom Karahnjukar die wenig befahrene Austurleid zu nehmen, die nach Westen verläuft und dann seinerseits hinter den Furten auf die östliche F910 trifft. Wir hatten diesbezüglich den Ranger gefragt, er selbst ist die Austurleid erst einmal mitgefahren und konnte nicht viel dazu sagen. Wir verlassen uns also auf unseren Riecher und machen uns auf den Weg. Man merkt der Strecke an, dass sie selten befahren ist, aber sie stellt uns letztlich vor keine Probleme und ist landschaftlich ansprechend. Nach zwei Stunden treffen wir auf die F910 und machen erstmal Rast.
    Auf der F910 ist erstmals so etwas wie „Verkehr“ anzutreffen, sie ist die Autobahn des Hochlands; Allerdings eine Wellblechautobahn. Wir sehnen uns fast nach der schottrigen Austurleid zurück! Die Askja erreichen wir um 15 Uhr. Wir beziehen ein Fünferzimmer in der neuen Drekihütte von 2005 und werden informiert, dass wir es vermutlich für uns haben werden. Sehr erfreulich! Ziel für den Nachmittag ist dann der beeindruckende Askjakrater, eine kurze Autofahrt durch ein fantastisches Lavafeld und einen kleinen 2,5km Spaziergang entfernt. Wir beschränken uns auf eine Erkundung von oben und nehmen von einem Bad im seifigen 27°C Kratersee, über einen sehr kraxeligen Abstieg erreichbar, dankend Abstand.
    Eine weitere Beschäftigung ist das Durchstapfen der namensgebenden Drekischlucht hinter der Hütte zu einem versteckten Wasserfall. Wir beginnen mit der Wanderung, erreichen aber schon sehr bald einen Engpass, an dem wir den Verlauf des Weges nicht mehr recht erkennen können. Vermutlich sind wie falsch, und Hunger und Müdigkeit treiben uns daher zurück zur Hütte, wo wir uns köstliche Nudeln mit Pesto und Salami machen. Wir haben das Zimmer zwar wie prophezeit für uns alleine, Hütte und Campingplatz füllen sich nun aber doch: zunächst kommen drei Männer aus Eitdorf (!) mit ihren tollen drei Wrangler Jeeps an, wir kommen direkt ins Gespräch. Dirk, der Rädelsführer und Koch der Bande, ist natürlich in Porz Wahn aufgewachsen, 500m Luftlinie und ca 20 Jahre von Sonja entfernt. Als nächstes stoßen Daniele und Lorenzo zu uns, zwei Brüder auf der Schweiz, die alle zwei Jahre ausgedehnte Wanderungen in den Nordlanden durchführen. Die Unterhaltung ist munter, wir köpfen die erste Flasche Haselnussschnaps. Im weiteren Verlauf des Abends kommt noch eine größere Gruppe Italiener in die Hütte und auch der Campingplatz füllt sich, inklusive eines Fahrradfahrers und, natürlich, dem beigen Giganten. Daniele und Lorenzo legen uns nochmal die Drekischlucht ans Herz und versichern uns, dass wir gestern richtig waren, wir müssen den Fluss ein paar mal kreuzen, überhaupt kein Problem! Wir nehmen uns die kleine Tour nochmal für den nächsten Morgen vor uns gehen schließlich schlafen.
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  • Day 7

    Die erste „richtige“ Hochlanderfahrung

    September 6, 2018 in Iceland ⋅ ☁️ 10 °C

    Der Tag beginnt mit einer Niederlage. Die Drekischlucht zwingt uns in die Knie. Zwar ist der Wasserstand des Flusslaufs deutlich niedriger und wir passieren den Punkt des Umkehrens vom Vortag, müssen aber wenig später doch die Segel streichen. Wir können den Wasserfall bereits hören und sehen den schmalen Weg sich an der Felswand entlangschlängeln, kommen aber nicht hin. In Anbetracht unseres bevorstehenden Tagesprogramms, den Furten auf der F910, entscheiden wir uns, da lieber nichts zu riskieren. Vor der Hütte treffen wir noch die anderen. Daniele und Lorenzo nehmen unser Scheitern gefasst zur Kenntnis. Nach unserem Bericht entschließen sich auch die Eitdorfer, den Plan mit der Drekischlucht zu begraben und sich direkt auf den Weg zu machen. Bei denen steht nämlich heute die besagte Gaesavadnaleid nach Nydalur auf dem Programm, d.h. planmäßig mindestens 9 Stunden Fahrt. Wir schrauben noch vorsichtshalber die Bergeöse an den Touareg und fragen Dirk nach den Furten der F910. Er äußert sich anerkennend über die hohe Bodenfreiheit unseres Wagens, zeigt den zu erwartenden Wasserstand an seinem Rubicon, verweist auf die Tauglichkeit der allgegenwärtigen Duster und Jimnys bei der Furt und kündigt an, wir würden drüber lachen! Wir verabschieden uns bis zur Fähre – wir werden die selbe zurück nehmen – und machen uns auf den Weg. Wir kommen gut durch uns erreichen die erste Furt als die Sonne (wir haben wieder herrliches Wetter!) im Zenit steht. Das ist es also. Eine Furt. Ich schlüpfe in die Wathose und erkunde das Terrain. Das Trackbook hat Recht, der Untergrund ist steinig und fest. Zeitgleich kommt ein anderes Fahrzeug auf der Gegenspur zur Furt, wir begehen gemeinsam den Grund und legen die günstigste Route fest. Bevor einer von uns beiden losfährt, kommt ein Next-Level Land Cruiser an und durchführt die Furt ungebremst. Mit derartig gesteigerter Zuversicht fahren wir beide ohne Probleme durch. Elektrisiert von diesem Erfolg geht es weiter zur nächsten Furt, die in einer Bananenkurve durchfahren werden muss.
    Noch bevor ich auch dort die Angaben des Trackbooks überprüfen kann, fährt ein kleiner Jimny auf der Gegenspur ohne vorherige Kontrolle durch die Furt. Wir folgen kurz darauf. Geschafft! Zusammenfassend kann man sagen, dass die Angaben des Trackbooks stimmen. Fester Untergrund, einfach zu durchfahren. Auch sollte sich Dirks Vorhersage bewahrheitet haben. Und alles andere bisher war in der Tat keine Furt sondern nur ein mit Wasser gefülltes Schlagloch. Unsere Einschätzung von der F909 kommt uns mittlerweile ewig her vor! Entsprechend gelassen nehmen wir diese Pfützen von nun an. Kurz nach den Furten biegen wir auf die F905 nach Mödrudalur ab und verlassen das Hochland. Uns kommt aber noch ein Konvoi entgegen, der sich als die von den Autoren des Trackbooks geführte Hochlandtour entpuppt! Deren heutiges Ziel ist nämlich die Askja. Unser erster Kontakt mit der Zivilisation ist die Farm Mödrudalur, eine schnucklige Ansammlung von grasbedeckten Häusern mit der knuffigsten Tankstelle Islands. Weiter geht es auf der Ringstraße, die uns nun wie die A1 in Bestzustand vorkommt, zum „herrlichen Myvatn“. Das ist, naja, ein See. Klar, ganz nett, aber jetzt nicht die Attraktion der Insel. Allerdings offensichtlich Hauptquartier der ortsansässigen Mückenpopulation. Wir haben uns für zwei Nächte in einem schönen Hostel kurz vor Husavik einquartiert und brechen daher lieber schnell auf. In Reykjahlid decken wir uns noch mal mit Vorräten ein, tanken und genießen einen köstlichen Cappuccino im beliebten Gamli Baerrin. Auf dem Weg kommen wir am wunderschönen Godafoss vorbei, der sich in der langen Hitliste der Wasserfälle Islands sicherlich im oberen Viertel einreiht.
    Das Hostel ist fest in der Hand von kleinen, deutschen Mädchen, aber wir treffen auch zwei älteren Seebären aus Norddeutschland (Wir sind das sechste Paar das Deutschland, das heute eincheckt) Am Abend kommt der Lotus zu seinem ersten Einsatz und im weiteren Verlauf gibt es noch Polarlichter. Kann man machen!
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  • Day 8

    Von Feen und Wasserfällen

    September 7, 2018 in Iceland ⋅ 🌙 15 °C

    Heute steht zum ersten Mal kein Ortswechsel an, daher machen wir uns zu Wanderungen und Landschaftskunde auf. Zunächst erreichen wir Husavik, Basis der meisten Walbeobachtungstouren. Wir fahren jedoch weiter entlang der malerischen Küste nach Ásbyrgi, dem mystischen Ort der Feen. Odins Pferd Sleibnir hat hier einst seinen mächtigen Huf in die Erde gerammt, wodurch ein grünes Tal in Form eines großen Hufeisens entstanden ist.
    Die Mitte bildet so der Berg Eyjan, den wir GPS-unterstützt erwandern. Trotz traumhaften Wetters und toller Aussicht, bekommen wir keine Feen zu Gesicht. Finde ich etwas albern von denen, hab wenig Verständnis für solch divenhaftes Verhalten. Westlich des Ásbyrgi folgen wir der 862 gen Süden. Die Schotterpiste erfährt derzeit einen Ausbau zu einer asphaltierten Straße, was den idyllischen Eindruck natürlich vorübergehend etwas mildert. Kurz darauf erreichen wir den Dettifoss, Islands „mächtigsten“ Wasserfall (nicht zu verwechseln mit Islands „größten“, „schönsten“ und „beeindruckendsten“ Wasserfällen. Das eigene Kind ist immer das süßeste) Wobei der Dettifoss wirklich was hermacht! Etwas weiter flussaufwärts liegt dann noch der Selfoss, der in anderer Nachbarschaft sicher selbst der größte Publikumsmagnet wäre. Zusammen ein äußerst sehenswertes Ensemble. Zur Stärkung gönnen wir uns einen köstlichen Burger im Gamli Baerrin, bevor wir den Abend um den Sonnenuntergang im Geothermal-Naturbecken am Myvatn verbringen (wir haben offensichtlich das Memo nicht bekommen, dass man heutzutage mindestens mit GoPro ins Schwimmbad geht, daher gibt es davon leider keinen Fotos. Stellt euch einen großen, warmen Pool mit Steinen drum herum vor. So ist es da) Entspannt und schön aufgewärmt kehren wir in unser Hostel zurück.
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  • Day 9

    Die Trollküste

    September 8, 2018 in Iceland ⋅ 🌧 15 °C

    Die Seebären im Hostel haben uns einen Tipp für eine Unterkunft gegeben, das Karuna Guesthouse zwischen Saudarkrokur und Glaumbaer, wo wir uns für zwei Nächte einquartieren. Dessen Wirtin Linda hat einen alten Bauernhof ausgebaut und ein wirklich nettes Gasthaus eröffnet (vor ca 6 Wochen erst!), vor allem liegt es für uns günstig in der Nähe der Kjölur Route durch das Hochland, die wir als nächstes befahren wollen. Linda hat fünf Hunde, von denen einer uns freudestrahlend am Auto begrüßt.
    Dazu gibt es noch ein paar Pferde, die aber leider nicht nah genug zum Streicheln rankommen und ein paar Hühner, durch die es jeden Morgen hartgekochte Eier gibt. Besonders niedlich ist ein kleines Glas, in dem sich das winzigkleine, erste Ei der jüngsten Henne (4 Monate) befindet. Lindas Hof ist offensichtlich aber schon kein Geheimtipp mehr, denn es ist recht gut besucht.
    Los geht der Tag dann in Akureyri, dem Juwel des Nordens. Die 18.000 Einwohner Metropole sieht sich an Nummer 2 nach Reykjavik, ist aber auch wirklich ein nettes Städtchen. Ähnlich wie das große Vorbild, ist eine hübsche Kirche das Wahrzeichen, sogar vom selben Architekten erbaut, das Städtchen ist aber etwas niedlicher und wirkt durch seinen großen Fjord sehr skandinavisch. Besonders angetan hat uns aber der kleine botanische Garten, der Exemplare der gesamten isländischen Flora sowie Vertreter anderer arktischer und abgelegener Regionen beherbergt. Mitten drin ist noch ein stylisches Café, wo wir uns einen köstlichen Cappuccino gönnen, bevor wir weiterfahren. Wir lassen uns auf dem Weg Zeit und fahren die Tröllaskagi ab, die Trollküste, die landschaftlich den Westfjorden ähneln soll. Wir können das zwar nicht beurteilen, finden es aber herrlich.
    Im Karuna Guesthouse angekommen darf der Lotus wieder ran uns wir grillen uns stilecht isländischen Kabeljau.
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  • Day 10

    Wir klopfen an die Westfjorde

    September 9, 2018 in Iceland ⋅ ☁️ 10 °C

    Es ist Sonntag, und in gewisser Weise passt es zu unserem Tag, da wir heute wieder keinen Ortswechsel haben und es entspannt angehen. Unser Frühstück besteht mal nicht aus einfachen Broten mit Schokocreme sondern hat heute Pancakes für uns im Angebot! Oft sind es ja die kleinen Dinge im Leben… Sonntag ist offensichtlich Schafsmarkt in Island, denn wir kommen an mehreren Meschenaufläufen vorbei, die sich im prall gefüllte Gatter mit Schafen drängeln. Trotz guter Angebote schlagen wir nicht zu.
    Etwas später als sonst fahren wir dann weiter, denn heute umrunden wir die letzten Halbinseln, Skagheidi und Vatnsnes, bevor dann die Westfjorde beginnen. Diese Gegend gilt nochmal als Pferdehochburg innerhalb des ohnehin schon an Pferden nicht armen Island, und so machen wir Rast in Gauksmyri, einem größeren Gehöft mit angeschlossenen Unterkünften und Restaurant. Als wir ankommen, reitet auch gerade noch eine junge Dame vor einer Tribüne, aber als wir uns mit unserem Kaffee hinsetzen, ist die Show leider vorbei. Neben Pferden gibt es auf Vatnsnes auch Robben, die wir wenig später auch erspähen.
    An einem tollen Aussichtspunkt gibt es dann noch den Hvítserkur, eine bezaubernde Steinformationen, zu bestaunen, bevor wir wieder heimwärts fahren.
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  • Day 11

    Kjölur

    September 10, 2018 in Iceland ⋅ ☁️ 7 °C

    Endlich zurück ins Hochland! Diese Menschenmassen hält man ja auf Dauer nicht aus. Für unseren Weg zurück in die Einsamkeit haben wir uns für die populäre Kjölur-Route entschieden. Sie folgt einem alten Reitpfad und gilt als einfachste Nord-Süd Durchfahrt des Hochlands. Da sie keine Furten enthält, ist sie bei gutem Wetter auf für gewöhnliche PKW geeignet, die Autovermietungen in Island untersagen dies allerdings. Es handelt sich immerhin um eine Schotterpiste mit ziemlich vielen Schlaglöchern und dem weit verbreiteten Wellblechboden, selbst mit guter Federung wird man da ganz schön durchgeschüttelt. Wir starten zunächst mit der historischen Kjölur, die kurz hinter Varmahlid von der Sprengisandur-Zufahrt abgeht. Dieser Teil ist eine sehr alte Strecke, die durchaus noch Züge der üblichen Hochlandpisten hat und durch ansprechende Landschaften führt. Die Gegend ist hügelig und mischt die üblichen, schwarzen Berge mit den giftgrünen Flechten, ist sogar insgesamt noch lebendiger als viele andere Teile des Hochlands. Am Blöndulon-Stausee geht es dann in die F35 über, die eigentliche Kjölur-Route. Die Piste ist nicht so stark befahren, wie wir dachten, aber macht irgendwie auch nicht wirklich Laune. Sie ist wesentlich weniger abwechslungsreich als die richtigen Hochlandtracks und landschaftlich zwar etwas saftiger, aber daher auch weniger mondlandschaftsähnlich und halt nicht das Wahre, wenn man mal das richtige Hochland erlebt hat. Entlang der Kjölur gibt es zwei Geothermalquellen mit angeschlossenen Hütten, und wir haben vor, wieder im Hochland zu übernachten. Von Norden kommend erreicht man zunächst das Hveravellir-Feld.
    Es umfasst die üblichen blubbernden Schwefelquellen, einen natürlich Hotpot und eine Hütte, die aber mehr den Charme eines Hostels versprüht und dabei trotzdem nicht günstig ist. Wir sind also ohnehin schon wenig geneigt dort die Nacht zu verbringen, werden aber zusätzlich noch von einem Schwarm Mücken angegriffen. Wir steigen wieder ins Auto und machen uns auf dem Weg zum 30km entfernten Kerlingarfjöll. Das dortige Highland-Center präsentiert sich da im Gegensatz äußerst einladend! Die Anlage ist wie ein kleines Camp um einen kleinen Bach gebaut und erinnert irgendwie an eine Wildwest-Goldgräber Siedlung oder den Kern eines noch entstehenden Western-Städtchens.
    Es gibt es großes Haupthaus, in dem sich das Matratzenlager (hier werden wir einziehen) und das Café befindet, etwa 10 lustige kleine Hütten für 2-4 Leute und eine Art Neubau mit etwas luxuriöseren Doppelzimmern. Als wir ankommen ist gerade eine etwa 20-köpfige Motocrossgruppe mit Enduros da, die sogleich laut knatternd zur nächsten Tour aufbrechen. Nachdem wir Quartier bezogen haben, machen wir uns zu einer 20-minütigen Wanderung zum Hotpot auf, den wir uns mit einem Isländer teilen.
    Er entpuppt sich als Tourguide, der gerade eine vierköpfige Gruppe Amis durchs Hochland kutschiert. Er legt uns wärmstens (hihi) einen Besuch des hiesigen Geothermalgebiets ans Herz, dass sich 5km weiter bergauf befindet. Es gehöre zu den schönsten der Welt! Sowas lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und planen es für den nächsten Morgen, da es kurz nach unserer Rückkehr zur Hütte anfängt zu regnen und wir auf Sonne am Vormittag hoffen.
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