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- Giorno 16
- 15 set 2018
- 🌧 6 °C
- Altitudine: 17 m
IslandaBorgarhafnarhreppur64°4’36” N 16°13’47” W
Jökulsarlon

Heute verlassen wir Vestmannaeyjar wieder, und das durchaus schweren Herzens. Die kleine Insel hat sich direkt in unser Herz gemogelt, natürlich kräftig unterstützt durch den wunderbaren Puffintag.
Wieder auf dem Festland, wir landen so um 11:30, haben wir ein strammes Programm: wir müssen ins 350km entfernte Höfn, eine für Island und die einspurige Ringstraße durchaus große Entfernung! Und entlang dieser Route gibt es einige Dinge zu sehen. Zunächst halten wir kurz hinter dem Skógafoss, von dort kann man nämlich etwa 4km zu Fuß zum Strand gehen, wo in den 70ern eine amerikanische DC-3 notlanden musste, das Wrack liegt noch heute da. Es war mal ein Geheimtipp, aber die Zeiten sind lange vorbei. Ein großer Parkplatz ist schon ziemlich voll und man kann eine mehr oder weniger durchgehende Menschenkette zum Strand pilgern sehen. Seit wir in Landeyjahöfn angelegt haben ist es etwas am regnen, trotzdem machen auch wir uns auf zum Wrack. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir das Flugzeug. Es ist auch irgendwie beeindruckend, aber zum ersten Mal wird so ein Erlebnis durch die anderen Touristen wirklich ruiniert. Man stelle sich vor, ein altes Flugzeugwrack liegt an einem schwarzen Sandstrand. So eine alte DC-3 war letztlich ein unlackierte Aluröhre, ein toller Kontrast und ein natürliches Motiv für jeden, der schon mal ein Foto in seinem Leben gemacht hat. Das auch andere Leute da sind – geschenkt, das wusste man vorher, schließlich ist man selbst auch da und stört die anderen genauso wie man selbst gestört wird. Aber die dämlichen Idioten klettern in und auf das Wrack und zerstören so völlig die surreale Erscheinung. Ganz zu schweigen von der wortwörtlichen Zerstörung des Flugzeugs, zweimal bricht ein Teil des Cockpits weg, ein besonders ungeschickter Otto bricht mit seinem Fuß durch das Kabinendach. Die dämlichste Instagram-Tussi hängt 5 Minuten mit dem Bein in der Seite und muss von vier anderen Leuten daraus befreit werden. Mehrmals halte ich es nicht mehr aus und fordere die Leute auf, wenigstens mal kurz von dem Flugzeug zu gehen, damit ein paar von uns (wir sind nicht die einzigen, aber in der Minderheit) ein Foto von dem Flugzeug machen können, ohne das jemand grinsend eine Pose drauf macht. Keiner ist gekommen, um euch Volltrottel zu sehen! Nach etwa 20 Minuten brechen wir auf, das Wrack war für keine Sekunde unbestiegen. Dafür habe ich viele Fotos von irgendwelchen Flachpfeifen. Ich glaube aber, ich habe genügend Fotos, um da mit Photoshop nachhelfen zu können. Trotzdem war ich ziemlich sauer, alleine daran zu denken bringt mein Blut wieder zum Kochen. Diese Affen!
Als nächstes fahren wir ein paar Kilometer weiter zum berühmten schwarzen Strand von Vik. Es gibt eine Menge schwarzer Lavastrände in Island, aber dieser Abschnitt ist besonders schön, nicht zuletzt wegen seiner markanten Basaltsäulenklippe.
Zum Glück lässt der Regen wieder pünktlich für unseren Ausstieg nach. Natürlich ist es auch hier voll, aber wie schon gesagt, Leute an sich sind zu erwarten. Unter heftiger werdendem Regen fahren wir weiter, das nächste Ziel ist eine als Skaftafell bekannte Gegend direkt am Vatnajökull mit dem pittoresken Svartifoss, einem Wasserfall der über ebensolche Basaltsäulen fällt, wie man sie in Vik sehen konnte. Er ist allerdings nur als Teil einer Wanderung zu erreichen und mindestens 40 Minuten vom Parkplatz entfernt. Da wir Skaftafell erst um 17:30 erreichen, es weiterhin ordentlich regnet, selbst der Reiseführer angibt, die Gegend sei etwas überlaufen (ein Hinweis, der bei den anderen ziemlich gut besuchten Attraktionen fehlt) und wir noch einen weiteren wichtigen Punkt auf der Liste haben, müssen wir den Svartifoss leider links liegen lassen. Wir sehen ihn bei der nächsten Reise!
Der letzte Punkt des Tages entschädigt aber ohne jeden Zweifel, denn wir kommen noch an Jökulsarlon vorbei, der wunderbaren Gletscherlagune! Einst reichte der Breidamerkurjökull-Gletscher noch bis zur Ringstraße, doch seit 80 Jahren zieht er sich immer weiter zurück und gibt die Lagune frei, wo nun herrliche, blaue Eisberge treiben. Ein tolles Naturschauspiel, wenn man mal von den beunruhigenden Ursachen absieht. Da es schon etwas später am Abend ist, hält sich der Besucheransturm auch relativ in Grenzen. Irgendwann treibt uns der Regen ins Auto, aber das war noch mal ein sehr schöner Stopp.Leggi altro
Viaggiatore
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