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- Sep 1, 2024, 2:42 PM
- ☀️ 27 °C
- Altitude: 398 m
BoliviaLorenzo17°46’12” S 63°7’20” W
Bolivien - ein Land voller Kontraste 🇧🇴

Bevor ich in ein paar Stunden in das Flugzeug zurück nach Deutschland steige, möchte ich einige exklusive, bolivianische Gebräuche mit euch teilen:
Generell wird ein Großteil des Essens in Bolivien auf Straßen zubereitet und serviert. Um das logistisch möglich zu machen, gibt es die einfallsreichsten Konstruktionen, wie z.B. der einzigartige Schubkarrengrill 🥩🔥 - siehe erstes Foto. Er eignet sich optimal, um im tiefen Teil der Schubkarre das Fleisch zu lagern (natürlich nicht abgedeckt, um nicht zu viel Hygiene zu garantieren), und um vorderen Teil die Fleischspieße zu grillen. Ein Mülleimer (mit Löchern, damit auch mindestens 10% des Mülls zuverlässig auf der Straße landen) natürlich inbegriffen.
Wir haben uns nie getraut, diese Köstlichkeit zu probieren, jedoch sind die Bolivianer davon sehr angetan und die Schubkarrengrillerinnen machen sicher gute Geschäfte! 💰
Neben der täglichen Portion Fleisch darf einer bolivianischen Person auch eine ordentliche Portion Zucker nicht fehlen. Um dies zu garantieren, haben sich zahlreiche Bolivianer zu KonditorInnen ernannt und verkünsteln sich fortan an mehrstöckigen Torten in den wildesten Farben sowie undefinierbaren Cremes, die selbstverständlich in Plastikbechern verkauft werden (Bild 2 und 3). Erfahrungsberichte zum Geschmack dieser Torten kann ich leider nicht bieten, da müsst ihr schon selbst nach Bolivien reisen. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass ich einen Besuch in Minis Café Philharmonie in Biberach doch bevorzuge (unbezahlte Werbung 🍰🧁😉).
Aber zurück zum Thema: Ja, Bolivianer lieben nicht nur Fleisch und Zucker. Und zur Krönung darf das ganze gerne noch in besonders viel Plastik verpackt sein. Es gibt ganze Mahlzeiten in Plastiktüten (Bild 4) - die werden dann auch mit den bloßen Händen aus den Plastiktüten gegessen. Und für den Wasserhaushalt gibt’s - wie soll’s auch anders sein - Wasser in Plastiktüten (Bild 5). Xaver hat das getestet und war tatsächlich positiv überrascht. Man reißt einfach eine Ecke mit den Zähnen weg und lässt den Beutel dann lässig amMund hängen.
Tja und wo endet ganze Plastik?
In der Stadt an den Straßenrand, damit die unzähligen Straßenhunde sich noch von den Resten ernähren können (Bild 6). Und dann weiter raus in die Stadt und dort an den Straßenrand, wie das Video zeigt, das ich vor einigen Wochen beim Radeln aufgenommen habe.
Zum Thema Plastik noch eine kurze Anekdote: In Uyuni waren in einem echt schönen und liebevoll eingerichteten Café. Auf der Rückseite der Speisekarte war ein Text mit dem Titel „9 Tipps zum nachhaltigen Reisen“ abgebildet. Darunter auch die Aufforderung, nicht so viel Plastik zu konsumieren, denn Tourismus mache einen großen Teil des Plastikverbrauchs aus. Zwei Wochen später sitzen wir im Taxi nach Samaipata und sehen staunend zu, wie der Taxifahrer sowohl seinen leeren Wasserplastikbeutel als auch seine leere Kokablättertüte einfach aus dem Fenster wirft. Mitten in die wunderschöne Natur. Als sei es das normalste auf der Welt. Und das, obwohl es regelmäßig Straßenschilder mit der Aufschrift „Müll in die Umwelt werfen verboten“ gibt. Da frage ich mich, ob es nicht für Bolivianer mal einen Grundkurs mit dem Titel „Grundlagen des nachhaltigen Lebens“ geben sollte?
Ja, ganz Bolivien war unglaublich kontrastreich. Das hat auch Santa Cruz bestätigt. Während es im einen Viertel zu ging wie in asiatischen Großstädten, fanden wir in anderen Vierteln ruhige Straßen, riesige luxuriöse Shoppingmalls und Frühstück auf europäischem Standard.
Diese Kontraste zeigen, in wie vielen verschiedenen Wegen das Leben doch irgendwie funktioniert, wie der Wohlstand auch in Ländern wie Bolivien leider nicht gleichverteilt ist, aber auch welche wunderschönen, unberührten Orte dieses Land besitzt.
Zum Abschluss der Reise hieß es für uns Fahrradkarton besorgen, Räder verpacken, Gepäck aufgeben und hoffen, dass der sorgfältig verpackte bolivianische Wein heile in Deutschland ankommt, sodass wir noch ein, zwei Flaschen lang in Erinnerungen schwelgen und über die gewonnenen Erkenntnisse philosophieren können 🍷🍇🇧🇴.
P.S.: ein letzter Post von deutschem Boden wird noch folgen!Read more
Muchas Gracias dass Du uns mitgenommen hast in diese Kulturen und Landschaften. Vortragsreihe wird sehnsüchtig erwartet 😉👍😁😘 [Ehemal. Bundesbeauf.]
Traveler Schauen wir mal was möglich ist;)
Traveler Danke das Du mir erlaubt hast mich auf Deiner / Eurer Reise seit Lari zu Euch gestoßen ist mitgenommen hast. Für die vielen schönen Bilder und Informationen über Land und Leute.
Traveler Vielen lieben Dank Sabine, freut mich dass du die Reise bis zum Ende mitverfolgt hast. Es war nach wie vor wunderbar, Larissa kennenzulernen. Liebe Grüße zurück!☺️
Traveler Kommt gut heim‼️liebe Grüße aus dem Allgäu