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  • Day 10

    Jetzt aber mal richtig Sightseeing

    August 11, 2019 in Latvia ⋅ ⛅ 20 °C

    Gestern hab ichs ja dann ruhig angehen lassen und konnte heute dann frisch mit einer 10 Uhr Verabredung zum Frühstück starten. Der gut strukturierte Münchner Joseph hatte da schon mal ein Café ausgesucht, von dem aus ich zum Jugendstil und er zu irgendeinem Holocaust Denkmal, Museum oder ähnlichem starten konnte. Riga bildet sich schon sehr viel auf seine Jugendstilhäuser ein, sie sind aber auch wirklich schön und in einem Viertel sehr konzentriert. Wenn ich schon mal da bin, geh ich auch ins Museum hab ich gedacht. Das war nett gemacht, aber echt überteuert im Vergleich zu anderen Eintritten hier. Wunderschön war das Treppenhaus und irgendwie interessanter die Wohnung des Malers Janis Rozental, von dem ich einiges im Kunstmuseum am zuvor gesehen hatte.
    Auf dem Weg zurück in die Altstadt habe ich mir noch die orthodoxe Kirche angeschaut und bin danach erstmal in eine oft empfohlene Kneipe zu Knoblauchbrot und Cider abgetaucht (die komplette Kneipe liegt im Keller und man verlässt eine Zeitlang das Sonnenlicht). Zum Brot gabs Käse, Knabbergemüse und saure Gürkchen. Die haben hier irgendwie einen Faible für die. Auf meiner vegetarischen Pizza vorgestern befanden sich auch welche! Es hat besser geschmeckt, als erwartet.
    Danach geht noch was, dachte ich. Ab in das schöne bunte Haus gegenüber vom Rathaus, kurz hatte ich es für eine Kirche gehalten. Es stellte sich aber heraus, dass es das Haus der Schwarzhäupter war. Eine Vereinigung von jungen unverheirateten Handelsmännern im 17./18. Jh., die sich dort trafen und eben ihren Geschäften mit anderen Hansestädten nachgingen. Schwarzhäupter deshalb, weil sie den hl. Mauritius zu ihrem Schutzpatron wählten. Das Haus wurde, wie so vieles andere in Europa im Krieg zerbombt, die Russen haben es danach ganz abgerissen, aber in den Neunzigern wurde es wieder neu aufgebaut, deshalb sieht es jetzt so schön neu und bunt aus. Immerhin die Kellergewölbe waren noch original erhalten und der Ballsaal oben ließ mich von eben jenen träumen.
    Im Hostel zurück traf ich außer wieder auf jede Menge Deutsche (warum wimmelt das hier nur so vor denen? Der Verdacht drängt sich auf, dass es einen Zusammenhang mit dem Rammstein-Konzert letzte Woche gibt...) auch auf David, den Chilenen vom ersten Abend. Wir beschlossen, den Abend lieber gemeinsam als mit der Hostel-Pubtour zu verbringen. Und da ich, wie eigentlich in jeder Stadt schon nach kurzer Zeit, einen ganz guten Überblick über alles wichtige hatte, konnte ich David eine private Walking-Tour durch Riga geben. Diese schlossen wir mit einem Cocktail und einem fantastischen Blick über die Stadt in der Skyline Bar des Radisson blue Hotels ab.
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