• Zwei Vögel im Edellokal

    September 15, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 19 °C

    Kleine Geschichte: Als wir beim Campingplatz ankamen, empfahl uns die Frau an der Rezeption ein kleines Lokal in 5 Minuten Fußweg Entfernung. Auf Google sah es auch ganz nett aus, Speis und Trank mit 10-20€ Preisspanne. Wir haben noch überlegt ob wir in Adiletten und Radklamotten dort einmarschieren, haben uns aber doch für etwas "bessere" Kleidung entschieden. Als wir dort ankamen, waren an der Decke Glaskronleuchter und lauter Rentner und Kellner in Anzügen und Stuck und vergoldete Sachen. Egal, jetzt gibts kein Zurück mehr und rein ging es ins Lokal. Da wir keine Reservierung hatten, haben wir einen Tisch ganz in der Ecke bekommen. (Dort lagen wahrscheinlich vorher die Speisekarten). Als der Kellner kam, wollte Felix sich erstmal ne Sprite bestellen. Der Kellner lächelte und sagte "so etwas haben wir hier nicht". Okay, das wird teurer als wir dachten. Dann werdens eben doch zwei Bier. Nachdem wir uns durch das Menü auf italienisch gemüht haben (wir haben das Menü als einziger Tisch als QR Code bekommen) kam die Kellnerin. Die hat uns irgendwie nicht gemocht und einfach angeschwiegen. Nachdem wir mit Handverrenkungen bestellt haben (die Frau konnte kein Englisch), lief sie weg. Der lächelnde Kellner von vorher durfte uns noch ein Bier und Wein bringen. Das war sehr lustig, sämtliche Bier und Weinkaraffen wurden an dem Abend nicht weggeräumt. Die ganzen Leute haben uns mit diesen Tst-tst Blicken angeschaut. Die Vorspeise waren ein leckerer Burrata mit einer Platte Schinken und ein Bier mit Wein. Das war sehr lecker, wir haben den jungen Kellner von vorher mit bunten Gesprächen auf unsere Seite gezogen. Er hat uns mehr gratis Brot und Schinken als den anderen gegeben. Der Hauptgang kam dann und mit ihm zwei weitere Bier und Weine. Wie man sich denken konnte, waren Speis und Trank nicht sehr üppig. Felix hatte Lammkotletts mit Polenta. Martin hatte Hähnchen mit Käse oder sowas. War beides lecker. Dazu hatten wir uns ausversehen drei statt zwei Beisalate bestellt. Die mittlerweile 3 Weinkaraffen und 5 Bier haben dem jungem Kellner gefallen, der älteren Kellnerin nicht. Die ignorierte uns komplett seit der ersten Bestellung. Die anderen Leute waren weiter langweilig, haben rumgeguckt und Essen geschaufelt. Während der Hauptspeise hat hinter uns in der Ecke ein Handy geklingelt. Leicht angenebelt dachte Felix, dass es jemandem gehörte, der das Handy im Restaurant vergessen hatte. Er legte das Handy erst zur Seite. Sonst könnten die ohnehin schon grummelig gestimmten Restaurantmitbesucher ja denken das sei unser Handy. Nach erneutem Geistesblitz legte Felix dann doch einfach auf. Keine gute Idee, wie sich rausstellte. Die Kellnerin die uns ignoriert hatte kam schnell ums Eck und nahm das Handy an sich. Es stellt sich raus, dass mit dem Handy die Reservierungen angenommen werden und wir hatten einen Kundenanruf aufgelegt. Das war leider sehr lustig und wir mussten lachen. Damit endete unser persönlicher Kontakt mit der Dame. Zum Nachtisch gabs dann ein Tiramisu und einen Cheesecake. Beide waren lecker. Danach überredete Martin Felix noch zu einem Limoncello. Der war auch gut. Einen weiteren gabs dann noch aufs Haus. Der junge Kellner (namens Luca) war auch toll und hat so ein bisschen die restlichen Naseobenleute wettgemacht. Er hat auch über die Kellnerin, seine Cheffin, Späße gemacht und das war gut. Die Rechnung kam, der Heimweg auch und jetzt liegen wir im Zelt. Zusammenfassend ein sehr spaßiger Abend. Morgen 110km Fahrrad fahren nach Venedig, wird lustig.Read more