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  • Day 2

    Sicherer Hafen in Rijeka

    August 29, 2023 in Croatia ⋅ 🌧 23 °C

    Besser wären wir mit einem Boot in Richtung Balkan abgelegt, denn bereits kurz nach unserer Abfahrt fing es in Strömen an zu regnen. In Villach, Österreich ähnelte die Autobahn einer Wasserstraße. Ein Amphibienfahrzeug hätte uns schneller an unser Ziel gebracht. Als wir am Vorabend über die Gesamtkosten unserer Reise spekulierten, hatten wir die Mautgebühren auf ausländischen Straßen in unserer Berechnung vernachlässigt. Von den deutschen kostenlosen Autobahnen verwöhnt, waren wir überrascht, wieviel die Nutzung in Österreich und Slovenien kostet. Daher entschieden wir, in Kroatien lediglich auf mautfreien Straßen zu bleiben. Uns erwartete eine Route, die einer Motorradrennstrecke glich. Mit maximal 50 km/h und von einer Kurve in die nächste, schlängelten wir uns durch die Peripherie von Kroatien.
    Zeitsprung. (Wer einen chronologisch durchstrukturieren Blog erwartet, ist hier an der falschen Adresse.)
    Unserer ersten beiden Stops machten wir in Slowenien. In Bled angekommen, sahen wir Touris aus aller Welt, die ebenfalls den schönen Bleder See mit seiner Burg bestaunen wollten. Nur 1h später kamen wir in Ljubljana an und Jules überzeugte mit der immer noch präsenten Orientierung in der Stadt. Durch seine Erfahrung aus dem letzten Jahr, steuerte er uns zu den Sehenswürdigkeiten. Die beiden Wetterfrösche J&J hatten in den beiden Städten ein glückliches Händchen, denn sie konnten dem Regen (fast) entkommen. Gegen 22 Uhr suchten wir den Stellplatz, über dem Stadion gelegen, in Rijeka, Kroatien auf. Die erste Nacht brach an. Das Event ließ sich Jules nicht nehmen und schmiss die Kettensäge an. Jost wurde gänzlich um seinen Schlaf gebracht. Am Morgen riss Jules die Bulli-Tür auf, da er beinahe einen Klaustrophobie-Anfall bekommen hätte. Den Kopf muss man wohl sportlich einziehen im Bulli.
    Gestärkt von einem ausgiebigen Frühstück aus Nougat Bits und einem Apfel, schmiedeten wir erste Pläne zur Ortserkundung. Jonte ließ es sich nicht nehmen, seinen Kaffee zuzubereiten. Seinen vorerst letzten Kaffee, denn mit dem handwerklichen Geschick eines angehenden Ingenieurs mit Masterabschluss versuchte er die French Press von Kaffeeresten zu reinigen. Mit etwas zu viel Elan unterzog er dem Glasbehältnis beim Abtrocknen einen Härtetest. Hätte man doch bei der Werstofflehre besser aufgepasst, würde man wissen, wie fragil eine Glaskaraffe sein kann.
    Mit den Fahrrädern ging es anschließend in die Innenstadt von Rijeka. Entlang der Küste erstreckt sich der gesamte Hafenbereich, der für Besucher unzugänglich ist. Daher waren wir gezwungen, den Umweg über die Straßen oberhalb des Ufers zu nehmen. Durch die Hanglage der Stadt eine schweißtreibende Angelegenheit. Wenn das nicht schon Anstrengung genug gewesen wäre, folgten wir der sich stets bewährten Devise, eine Stadt zuallererst vom höchsten Punkt zu betrachten. Über eine nicht enden wollende Treppe stiegen wir hinauf zur Burg von Rijeka. Belohnt wurden wir schließlich mit dem Ausblick über die Innenstadt und Umgebung. In diesem Teil der Stadt wurde der Blick lediglich durch drei Betonbombern auf dem gegenüberliegenden Hügel gestört. Andere Stadtbezirken konnten weniger durch ihre bunten Häuserreihen mit roten Dächern im Jugendstil bestechen. Etwas außerhalb des Zentrums zeigte sich der krasse Kontrast, hier reihte sich eine graue Häuserfront an die nächste. Mit den Bikes ging es danach auf die Hafendocks zum Beobachten der Schiffe. Es bot sich noch mal ein ganz anderer Blick auf die Stadt, etwa einen halben Kilometer von der Küste entfernt. Neben ankommenden Schiffen waren wir ebenfalls gezwungen, das Wetter im Blick zu behalten. Unweit von und sahen wir ein dickes Regengebiet heranziehen. Kurzentschlossen sprangen wir auf unsere Räder, um schnellstmöglich zurück zum Bulli zu gelangen. Trotz schlechter Vorhersage für den ganzen Tag, blieben wir auf unserer Stadttour trocken. Kurz unserere Bikes festgeschnallt und schon abfahrtbereit für das nächste Ziel: das sind die Vorzüge eines Camping-Urlaubs. Kaum zu glauben aber wahr: trotz deutscher touristischer Übermacht in Rijeka, waren wir die einzigen beiden, die auf Fahrrädern unterwegs waren. Die Straßen der Stadt waren aber allerdings auch alles andere als fahrradfreundlich.
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