• Die große Hungersnot

    June 26 in Ireland ⋅ 🌬 17 °C

    Zutiefst bewegt waren wir vom National Famine Museum im Strokestown Park. Während der Großen Hungersnot Mitte der 1840er Jahre wurden die hungernden Pächter vom Land vertrieben - Insgesamt circa 11.000 Menschen allein aus der Region. Eine riesige Tafel dokumentiert jede Familie.

    Einzigartig waren die Einblicke in die verheerende Katastrophe, die Irland für immer veränderte, über eine Millionen irischer Auswanderer hervorbrachte, die aufgrund des Hungers ihre Heimat verlassen mussten und von denen viele die grauenhafte Reise nicht überlebten. Die meisten haben sich schon krank und geschwächt auf den beschwerlichen Weg gemacht. In Dublin warteten sie auf Schiffe nach Liverpool, dort auf die Passage nach Amerika. An Bord der schlecht ausgestatteten Emigrationsschiffe waren Krankheiten und Seuchen verbreitet, was ihnen den Namen coffin ships („Sargschiffe“) einbrachte. Die Überfahrt kostete 2 Pfund - eine astronomische Summe damals. Und Nahrung für die 4wöchige Reise musste selbst aufgebracht werden.

    Heute kann man dem 165 km langen Weg von Strokestown nach Dublin zu Fuß oder mit dem Fahrrad folgen und dabei die App „National Famine Way“ nutzen. Hier werden die Geschichten dieser armen und hungrigen Menschen durch die Figur des jungen Daniel Tighe zum Leben erweckt, der als 12-jähriger Junge unter ihnen war.

    Unglaublich auch die Unterstützung, die die Neuankömmlinge in Nordamerika, dem heutigen Canada, von indigenen Völkern, speziell den Choctaw, erhielten, obwohl - oder gerade weil? - viele von ihnen doch selbst aus ihrer angestammten Heimat vertrieben worden waren.
    Read more