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  • Day 4

    Kisite Marine Park

    December 22, 2021 in Kenya ⋅ ⛅ 30 °C

    Wie bereits geschrieben, haben wir an Tag 2 und 3 ausser einleben und baden nicht viel gemacht. Da auch kein Wind war, haben wir die Gelegenheit genutzt um einen Ausflug zu unternehmen.
    Über einen empfohlenen Tourguide haben wir einen Tagesausflug zum Kisite Marine Park gebucht. Dies ist ein Meeres- Nationalpark an der Südküste Kenias in der Nähe der Grenze zu Tansania.
    Er umfasst vier kleine Inseln welche von Korallenriffen umgeben sind. In ihm Leben viele Fischarten, Meeresschildkröten, Delfine und je nach Jahreszeit sind auch Buckelwale und Walhaie vorzufinden. 🐬🐋🐠
    Mit viel Glück begegnen einem die Delfine auch beim schnorcheln, was ein grosser Traum von mir wäre.
    Da die Tour relativ früh, um 7 Uhr morgens startet, vereinbaren wir mit Sami, dass er um sechs Uhr Frühstück machen kommt.
    Also stehen wir um halb sechs auf und warten auf ihn. Doch dieser taucht nicht auf. Da wir zum Glück nach drei Tagen noch wissen wie man Frühstück alleine zubereitet, nehmen wir die spärlichen Reste aus dem Kühlschrank und improvisieren etwas.
    Um 6:45 taucht Sami dann noch seelenruhig auf.
    Da unsere Schweizer Höflichkeit es verbietet ihm direkt zu sagen, dass er viel zu spät ist, weisen wir ihn durch die Blume darauf hin, dass wir gleich abgeholt werden und daher schon Frühstück gemacht haben da wir nicht wussten ob er noch kommt.
    Da meint er; Ah kein Problem habt ihr es schon gemacht. Dont worry.
    Ehm ja Sami danke das es dich nicht stört, dass wir deinen Job gemacht haben. 😂😂
    Nene natürlich halb so wild und Sami sei verziehen. Und darum haben wir ihm dann noch von unserem Frühstück angeboten was er dankend annahm.
    Er erklärt uns, dass das Tuk Tuk angeblich so langsam gefahren sei.
    Danach liefen wir mit ihm zum Eingangstor wo er mit uns auf den Tourguide wartet.
    Er setzt sich auf einen Baumstumpf nimmt einen Schnitzer hervor und beginnt sich so die Fingernägel zu schälen.
    Ja ich kann es nicht anders beschreiben als mit dem Wort schälen. Sowie man bei uns einen Apfel schält, machte er dasselbe mit seinen Fingernägeln. Ich war recht fasziniert, dass dies so funktioniert und gleichzeitig super angeekelt. 😂😂 Daher war ich froh als unser Tourguide kam.
    Dieser heisst Saidi, hat zehn Jahre in Österreich gelebt und spricht sehr gut deutsch. Mit dabei war seine Frau Rehema, welche er von der Arbeit abgeholt hatte und sie ein Stück mitnahm um zu Hause abzusetzen.
    Bevor es aber losging mussten wir noch zwei weitere Gäste abholen. Eine Mutter mit ihrem Sohn. Saidi wurde immer nervöser, da die beiden nicht auftauchten, da wir pünktlich beim Hafen ankommen mussten. Sie kamen geschlagene 20 Minuten zu spät. Becky und der kleine sechs Jährige James aus Kenia.
    So jetzt konnte es endlich losgehen. Auf die Fahrt selber habe ich mich auch sehr gefreut. So siehst du viel authentisches Leben. Wir fahren wieder an vielen kleinen Dörfern vorbei. Menschen an jeder Ecke. Dazwischen Palmenwälder und Zuckerrohrplantagen soweit das Auge reicht.
    Die Landschaft ist nach der Regenzeit unglaublich schön grün.
    Für uns gewöhnungsbedürftig und etwas furchteinflössend sind die Polizeikontrollen. Die Strassen sind mit Nagelstreifen am Boden gesperrt und mehrere Männer stehen schwer bewaffnet daneben. Das Auto wird umrundet, paar Worte mit dem Fahrer gewechselt und dann darf weitergefahren werden.
    Nach gut einer Stunde Fahrzeit kommen wir in Shimoni an. Shimoni ist auch für ein weniger schönes Kapitel bekannt. Dort sind nämlich die Sklavenhöhlen. Die Sklaven wurden damals in den Höhlen untergebracht bevor sie nach Tansania verschifft wurden. Die Höhlen dienten als Zwischenlager, sowie als Gefängis von tausenden Sklaven.
    Am Hafen von Shimoni gehts auf ein Boot. Dieses ist ziemlich voll mit Leuten. Wir sind echt erstaunt wie wenig Europäer das es hat. Zur Crew gehören 2 Kapitäne und etwa sechs ,,Schnorchelinstructors".😂
    Schon kurz nachdem wir losgefahren sind, sichten wir schon die ersten Delfine. Zu meiner Enttäuschung dürfen wir leider nicht zu den Delfinen ins Wasser. Wieviele Delfine es genau waren ist schwer zu sagen, da sich diese nicht so viel zeigten.
    Der kleine James kam zu uns rüber und Thierry hat sich um ihn gekümmert. James meinte die Delfine tauchen wahrscheinlich nicht soviel auf weil es ihnen ihre Mami nicht erlaube. 🤣🤣
    Als sich keine Delfine mehr zeigten fuhr das Boot weiter ins Meer hinaus. Wir kamen an 3 Inseln vorbei. Da Ebbe war, sah es wunderschön aus. Die schwarzen Klippen lagen frei und auf diesen sind grüne saftige Bäume und davor die verschiedenen blau Töne des Meeres.
    Als wir am Schnorchelspot ankommen wird gefragt wer alles gut schwimmen kann. Nebst Thierry und mir heben noch drei Kenianer die Hand. In der Realität sah dies dann so aus das nebst uns, nur der Mann gut schwimmen konnte und die beiden Damen sich permanent am Schwimmring festhielten und sich vom Guide ziehen lassen mussten.
    Die Unterwasserwelt war wirklich mega faszinierend obwohl viele Korallen abgestorben sind. Aber es war das erste wo ich den Reiz des tauchens verstehen konnte. Die bunten verschiedenen Fische und die Korallen nehmen dich in eine andere Welt und ich hätte noch Ewigkeiten weiter schnorcheln können.
    Danach ging es retour Richtung Wasini Island wo wir Mittagessen bekamen. Frischen Fisch und Krabbe. Es war sehr lecker aber das Highlight war definitiv das Mchicha. Als es auf den Tisch gebracht wurde, waren wir beide sehr skeptisch wurden dann aber eines besseren belehrt. Dabei handelt es sich um klein gehacktes Seegras, gekocht in Kokosnussmilch, Tomaten, Zwiebeln und Gewürzen. Dies wird dann in Chapati, eine Art Fladenbrot gefüllt.
    Als wir das Restaurant verlassen, bekomme ich mit voller Wucht wieder die Armut der Bevölkerung zu sehen. All unsere Reste vom Essen werden aufgehoben und einige vom Personal sind diese bereits am essen. Bei uns unvorstellbar.
    Saidi gibt uns noch einen kleinen Einblick ins Dorfleben. Es ist unglaublich, wie die Leute dort leben. Kein fliessend Wasser oder Strom und einfache Hütten. Die meisten arbeiten als Fischer und der Tourismus hat den Bewohnern zum Glück wirtschaftlich Einnahmen bescherrt.
    Zurück auf dem Boot gibt die Crew uns noch eine musikalische Verabschiedung.
    Wir sind etwa um 5 Uhr retour bei unserer Unterkunft. Heute gibt es noch ein Barbeque von der Kiteschule organisiert. Der Thunfisch auf dem Grill war eine Wucht. Man merkt das alles direkt aus dem Meer kommt und super frisch ist.
    Wir gehen dann alle noch zum Strand und dort erblicke ich etwas vom schönsten, dass ich je gesehen habe. Es ist so simpel und doch hat es mich umgehauen. Der Himmel war so klar und voller funkelnder Sterne, einer heller als der andere. Ich konnte mehrere Sternenbilder erkennen und sogar zwei Sternschnuppen. ⭐🌟💫
    Ein perfekter Abschluss des Tages.
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