Yeti, Yaks und hohe Berge

April 2025
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An open-ended adventure by Nicole & Christian Read more
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  • Day 20

    Zurück in der verrückten großen Stadt

    Yesterday in Nepal ⋅ ☀️ 33 °C

    Heute mussten wir zurück nach Kathmandu. Zunächst per Sichtflug mit einer kleinen Propellermaschine von Lukla zurück nach Ramechap. Nachdem wir die ganze Woche morgens kein Wölkchen am Himmel entdecken konnten und der Wetterbericht keine Änderung voraussagte, standen die Chancen gut, dass wir nicht wieder stundenlang am Airport rumsitzen mussten. Und so war es dann auch: Um 6.30 Uhr liefen wir zum Flughafen, kuckten auf dem Weg schon mal dem Start einer anderen Maschine zu (spektakulär!) und durchliefen dann das hemdsärmelige, aber bestens durchorganisierte Prozedere. Zunächst kommt das Durchleuchten von Haupt- und Handgepäck (man könnte danach noch fröhlich umpacken), dann wird das Gepäck gewogen (sehr streng) und dann geht es durch die persönliche Sicherheitskontrolle. Ich wurde lediglich gefragt, ob ich Parfüm, Wanderstöcke oder Waffen dabei habe, habe verneint und konnte weiter auf's Rollfeld. Unsere Maschine war inzwischen gelandet, beim Einsteigen drängten wir uns auf die schönsten Plätze (rechte Seite, Fenster) und dann kam der spannendste Moment, der Start: Seid Ihr schon mal mit einem Flieger bergab gerollt, bevor der Flieger abhebt? Die Start- und Landebahn hier ist so kurz, dass die Flugzeuge nur so auf die benötigte Geschwindigkeit kommen. Das fühlt sich total komisch an, ist aber irgendwie auch ziemlich cool. Ich habe gestern Abend ein Video vom Start einer anderen Propellermaschine gedreht. Lohnt sich - das ist hier wirklich spektakulär!
    Der Flug an sich war heute etwas wackelig, ansonsten aber kurz und schmerzlos. In Ramechap traf uns erstmal der Hitzschlag - statt der üblichen Kälte herrschten hier schon frühmorgens min. 25 °C. Puh. Weiter ging es im Bus (mit nicht besonders leistungsfähiger Klimaanlage) durch Schlaglöcher, ein mehr oder weniger getrocknetes Flussbett und über sauenge Straßen Richtung Kathmandu. Während unserer Pause in der Momo Factory mussten wir erstmal runterkühlen, bevor die wilde Fahrt weiterging. Inzwischen sind wir in Kathmandu angekommen und genießen den Luxus einer funktonierenden Klimaanlage, Dusche und Toilette im Zimmer und vor allem - süßem Nichtstun. Am Abend sind wir noch über den Dächern Kathmandus gemeinsam essen gegangen. Alles außer Dal Bhat war das Motto. Es gibt glücklicherweise noch mehr Verweigerer in der Gruppe. Kalle kannte die Lokalität, fand sie gut, es gab ein vielfältiges Speisenangebot und wir mussten nicht weit laufen - was will man mehr. Mein indisches Paneer Butter Masala mit Roti (bloß kein Reis) war sehr lecker. Danach gönnten wir uns zu acht 2 Taxis und fuhren ca. 15 Minuten nach Bodnath, um die größte Stupa außerhalb Tibets zu sehen. Nachts wird diese schön angestrahlt und in der Umgebung gibt es viele Rooftop Bars, so dass wir das Angenehme mit dem Angenehmen verbinden konnten. Kathmandu und ich werden noch dicke Freunde!
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  • Day 19

    Das war's!

    April 25 in Nepal ⋅ ☀️ 11 °C

    Unser letztes Trekking-Stündlein hat geschlagen. Das ist einerseits traurig, andererseits reicht es uns für den Moment mit wandern. Der Weg von Monjo nach Lukla verlief nepali gerade 500 Hm hoch und 500 Hm wieder runter. Zwischendurch gab es viele Dzos und Maultiere zu bewundern und drei Hängebrücken zu überqueren. Die letzte davon wurde ausgiebig gefeiert! An unserem letzten Tag hatte keiner mehr (außer Kalle) Lust auf Masala Chai, so dass wir eine herrliche Kaffeepause einlegten. Der Weg ist total schön und war an Tag 1 auch wahnsinnig spannend mit seiner Landschaft, den ganzen Gebetsmühlen, Stupas, Menschen und sonstigen Eindrücken, aber an Tag 15 und nach vier 8.000ern lockt ein 5.000er oder 6.000er nur noch ein müdes Lächeln hervor. Deshalb gibt's auch kaum Fotos. Wir wollten alle nur noch ankommen, gemütlich essen, ein bisschen bummeln und den letzten Abend mit unseren Guides und Trägern verbringen.
    Um 19 Uhr gab es dann für alle Dal Bhat (ließ sich heute nicht vermeiden) und danach eine feierliche Übergabe der Trinkgelder sowie Matthias und meiner Grödel (er hat unserem kniegeschädigtem Lale sogar noch seine Stöcke vermacht). Die Trinkgeldberechnung war ein ganz schönes Projekt (es gibt dazu genaue, aber etwas praxisferne Anweisungen), doch letztendlich hat jeder seinen Anteil bekommen. Wir sprechen hier über 100 Euro pro Teilnehmer, d.h. insgesamt 1.300 Euro - das sollte schon fair verteilt werden. Danach gab es den peinlichen Moment, wo wir alle zusammen zu irgendeinem nepalesischen Lied tanzen sollten. Die Träger und Guides sind voll abgegangen und ein paar haben auch wirklich Rhythmus im Blut, aber die meisten von uns Touristen haben sich geziert und nur widerwillig im Speisesaal zwischen den, mit anderen Gästen besetzten, Tischen abgehottet. Manch einer hat sich auch gleich ganz verweigert. Nun ist auch dieser denkwürdige Abend Geschichte und wir werden uns morgen auf den mühsamen Weg nach Kathmandu machen.
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  • Day 18

    Sollte es jetzt nicht gemütlich werden?

    April 24 in Nepal ⋅ ☀️ 10 °C

    Heute standen über 1.400m Abstieg auf dem Plan. In meinem Kopf hatte ich das als ganz einfachen und gemütlichen Tag abgetan und die knapp 500m Aufstieg und v.a. die lange Gehzeit ignoriert.
    Morgens um 8 Uhr ging es los und wir stiegen mal eben steil in die Schlucht hinab, um den Fluss zu überqueren und auf der anderen Seite 1h lang wieder aufzusteigen. So langsam ist die Luft raus und keiner hat mehr Lust auf diese zähen Aufstiege. Zumal wir uns inzwischen auf ca. 3000m Höhe bewegen und es nicht mehr eisig kalt ist, sondern wir dabei sogar ins Schwitzen geraten. Oben angekommen, gab es die obligatorische Teepause auf der Panoramaterrasse. Die Aussicht ließ uns die Strapazen mal wieder vergessen. Heute ist der letzte Tag, wo wir Everest, Lhotse und Ama Dablam sehen werden. So langsam heißt es also Abschied nehmen. Nach der Pause ging es auf einem schönen Höhenweg weiter nach Namche Bazar, wo wir uns eine noch viel ausgiebigere Pause genehmigten. Abgesehen von Mittagessen, gab es hier auch Kaffee und Kuchen in der German Bakery und wir schauten noch einmal in ein paar Geschäfte. Matthias und Chris machten sich sogar wieder zivilisationsbereit und suchten einen Barber Shop auf. Danach lagen noch einmal 2,5 Stunden vor uns um unser heutiges Tagesziel Monjo zu erreichen. Inzwischen begegnen uns unterwegs keine Yaks mehr, sondern Dzos und vor allem Maultiere. Es ist schon der Wahnsinn mit welchen Mitteln hier Waren und z.B. auch Baumaterial transportiert werden. Die wirklich unhandlichen Dinge, wie riesige Holzbretter oder Stahlträger, lassen sich noch nicht mal zu Vieh transportieren - das erledigen menschliche Träger. Unglaublich, was diese an Lasten bewältigen müssen! Auf den Wanderwegen gilt übrigens "Träger haben immer Vorrang". Zum einen sind sie schneller, zum anderen bewegen sie sich teilweise so stark vornübergebeugt, dass sie gar nicht sehen können, ob ein Hindernis im Weg ist.
    Den Wegabschnitt von Namche Bazar nach Monjo kannten wir bereits aus der anderen Richtung und jeder von uns konnte sich an andere Details erinnern. Es fühlte sich ein bisschen wie nach Hause kommen an. In Monjo erwartete uns dann das absolute Highlight, auf das wir uns alle seit 12 Tagen freuten - eine heiße Dusche. Es tat so richtig gut den Staub der letzten Tage abzubrausen und sich nicht mit eiskaltem Wasser und Katzenwäsche begnügen zu müssen.
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  • Day 17

    Der gemütliche Teil beginnt

    April 23 in Nepal ⋅ ⛅ 8 °C

    Ab heute geht es nur noch bergab, d.h. die Wege verlaufen natürlich "nepali gerade", aber wir werden von Tag zu Tag tendenziell absteigen und die Etappen werden kürzer und deutlich weniger anstrengend. Frühstück gab es luxuriöserweise erst um 7 Uhr und danach stiefelten wir gemütlich los, machten noch einmal viele Fotos vom Lhotse und der Ama Dablam und auch die tiefe Schlucht, die der Tibetfluss Bhote Kosi in die Landschaft gräbt, ist äußerst fotogen. Mittags machten wir eine ausgiebige Teepause in Pangboche, bevor wir zu unserem heutigen Tagesziel Tengboche aufstiegen. Tengboche liegt auf der anderen Flussseite, so dass wir erst in die Schlucht abstiegen, eine spektakuläre Hängebrücke überquerten und auf der anderen Flussseite wieder aufstiegen. Nach einem fantastischen Burger mit Pommes (Dhal Bat geht beim besten Willen nicht mehr rein) verbrachten wir noch Zeit im Café und beobachteten das örtliche Treiben um dann noch das Kloster von Tengboche zu besichtigen. Als Highlight wohnten wir sogar einer buddhistischen Zeremonie bei - für ca. 30 Minuten. Diese Zeremonien dauern 1-3 Stunden und es ist arschkalt im Kloster... Es ist ausdrücklich erlaubt zwischendrin zu gehen und da Lale im Schneidersitz Knieschmerzen bekommt, sind Matthias, Chris und ich aus Solidarität mit ihm gegangen. Kalle und Tammo hielten am Längsten durch, blieben aber auch nicht bis ganz zum Schluss.Read more

  • Day 16

    Endgegner Kongma La (5.540)

    April 22 in Nepal ⋅ ☀️ 3 °C

    Heute mussten wir ein letztes Mal früh aufstehen, um die letzte Quälerei anzugehen - die Überschreitung des Kongma La Pass. Unsere Gruppe hat sich aufgeteilt: Die Langbeinigen Matthias und Andreas, Vera, Chris und ich nahmen den Pass in Angriff, während Anke, Janis, Kalle und Tammo gemütlich durch's Tal liefen, um unser heutiges Tagesziel Dingbuche zu erreichen. Wir haben durchaus überlegt, ob wir uns noch mal auf über 5.500m schinden wollen, aber da die Tour nun mal 3-Pässe-Trek heißt, wäre es irgendwie blöd nur 2 Pässe gemacht zu haben. Also machten wir uns um 6.15 Uhr auf den Weg. Zunächst querten wir den Khumbu Gletscher auf einem ganz spannenden Weg, von Stein zu Stein hüpfend. Danach ging es noch mal 100m runter, um anschließend 600m steil bergauf zum Kongma La Pass aufzusteigen. Nach 5 Stunden waren wir oben und konnten ein Wahnsinnspanorama bei erneut wolkenlosem Himmel genießen. Unser 4. 8000er, der Makalu, präsenzierte sich von seiner schönsten Seite. Wir waren wirklich froh uns noch ein letztes Mal gequält zu haben! Nach einer ausgiebigen Mittagspause machten wir uns an den Abstieg: 1.200m mussten wir runter um Dingboche zu erreichen. Die zogen sich wie Kaugummi, auch wenn wir weiterhin fantastische Bergblicke genießen konnten. In Dingboche angekommen, genossen wir den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen in French Bakery.Read more

  • Day 15

    Gipfelerfolg am Kala Pattar (5.545m)

    April 21 in Nepal ⋅ ☀️ 0 °C

    Die Wände der Lodge sind so dünn, dass man gefühlt beim Zimmernachbarn im Schlafsack liegt. Entsprechend miserabel war die Nacht. Abgesehen von der Lautstärke ist es hier auf knapp 5.200m so kalt, dass man die Kleidung für den nächsten Tag sowie sämtliche Akkus und Batterien mit in den Schlafsack nehmen muss. Ganz schön eng und es gibt wirklich Schöneres als nachts mit dem Handy zu kuscheln.
    Der Morgen brachte uns wolkenlosen Himmel und damit war endgültig klar, dass wir den Kala Pattar in Angriff nehmen werden (die Alternative für schlechte Sicht wäre das Everest Basecamp gewesen). Der Aufstieg war kurz und schmerzvoll. Ca. 2 Stunden brauchten wir um die 400 Höhenmeter zu überwinden und das Wahnsinnspanorama vom Gipfel genießen zu können. Zum ersten Mal während unserer Nepalreise war wirklich gar kein Wölkchen zu sehen und wir konnten Puma Ri, Mount Everest, Lhotse und Nuptse bewundern. Gipfel unter 5.000m haben hier keinen Namen und die restlichen Berge sind mir unbekannt. Es war so toll! Besonders glücklich macht mich, dass der Aufstieg gut klappte und keine neuerlichen Höhenprobleme auftraten. Mühsam war es natürlich trotzdem.
    Nach tausenden Fotos und einem schnellen Abstieg, nahmen wir noch unser wohlverdientes Mittagessen in Gorak Shep ein und machten uns anschließend auf den Weg nach Lobuche. Unser heutiges Tagesziel liegt "nur noch" auf 4.900m Höhe, so dass der Weg tendenziell bergab führte. Die üblichen nepalesischen Hügel galt es natürlich trotzdem zu bewältigen. Da wir gestern bereits auf dem "Everest BC Highway" von Lobuche nach Gorak Shep gewandert waren, schockierte uns die Vielzahl an entgegenkommenden Menschen nicht mehr. Über entgegenkommende Yaks freuen wir uns allerdings immer noch wie am ersten Tag.
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  • Day 14

    Die Sportkletterlusche is back

    April 20 in Nepal ⋅ ☀️ -5 °C

    Zur Entspannung stand heute eine kürzere Etappe auf dem Programm: Wir mussten nur ca. 500 Höhenmeter "nepali gerade" zurücklegen um unsere höchstgelegene Unterkunft (5.200m) in Goran Shep zu erreichen. Es war fantastisch! Morgens zeigte sich die Ama Dablam in ihrer ganzen Pracht, was mich sogar dazu brachte 15min vor der eigentlichen Zeit mein Bettchen zu verlassen. Der Iah hat schließlich sein Starfoto verdient! Wir liefen lange noch direkt auf diesen bildschönen Berg zu, bevor er von Lhotse und Nuptse abgelöst wurde. Das Wetter und die Sicht hätten besser nicht sein können. Nach der Hälfte des Weges legten wir in Lobuche unsere Mittagspause ein und dann erlitten wir erstmal einen Kulturschock. Hier in Lobuche trafen wir auf die Everest Basecamp Wanderer - und das sind ziemlich viele. Der Weg gleicht einem Highway. Interessant war es dennoch: Unterwegs konnten wir einen Blick auf's Everest Basecamp, eine riesige Zeltstadt, werfen. Wir liefen entlang des Khumbu Gletschers und konnten den Khumbu Icefall zumindest erahnen. Das ist schon der Wahnsinn hier und diesen Orten so nah zu sein! Wer sich jemals mit der Everest Gipfelbesteigung beschäftigt hat, weiß wovon ich spreche. Auch unseren morgigen Gipfel, den Kala Pattar, konnten wir bewundern. Mit seinen knapp 5.600m wirkt er natürlich lächerlich gegenüber den 7.000ern Puma Ri und Nuptse, aber es wird trotzdem wieder ein Leidensweg. Mir geht's zum Glück deutlich besser, so dass ein Gipfelversuch realistisch ist. Und natürlich will ich unbedingt. Leider hat Chris nun eine Erkältung erwischt, aber einen starken Mann haut ja so schnell nichts um. Er ist heute trotzdem über die nepalesischen Hügel geflitzt und wird morgen auch den Gipfel in Angriff nehmen. Unsere heutige Lodge ist übrigens absolut furchtbar: Goran Shep ist der Ausgangspunkt für's Everest Basecamp und hier übernachten täglich 600 Leute. Im Vergleich zur Stille und Gemütlichkeit der letzten Tage, überfordert uns hier das Gewusel. Wir sind alle froh morgen hier wieder raus zu kommen.Read more

  • Day 13

    Attacke dem Cho La (5.375m)

    April 19 in Nepal ⋅ ☁️ -1 °C

    No risk, no fun - statt abzusteigen, haben wir entschieden den Pass Cho La zu überqueren. Da das auch klappen muss und man nicht mittendrin umkehren kann, habe ich nach den ersten 100 Höhenmetern unseren zweiten Guide Dhiren gebeten meinen Rucksack zu tragen. Ein weiterer Knick in meinem Ego, aber dennoch eine gute Entscheidung. Die Nacht war kurz und miserabel und die Etappe schwer. Zunächst ging es langsam und stetig bis auf 5.100m bergauf. Die ersten 1,5 Stunden stiegen wir mal wieder in eisiger Kälte bis endlich die Sonne unseren Weg küsste. Die Stimmung ist trotz aller Strapazen unglaublich: Es ist außergewöhnlich still. Man hört lediglich das Klackern der Wanderstöcke, die eigene Atmung (oder die der Leidensgenossen) und ab und zu mal das Keckern eines Himalaya-Glanzfasans. Der Weg führt erst durch ein Hochmoor, d.h. ganz angenehm auf weichen Mooskissen, und dann folgen steinige Passagen. Das Licht ist auch außergewöhnlich: Während die hohen, schneebedeckten Bergspitzen schon von der Sonne angestrahlt werden, laufen wir noch im Schatten. Die Kontraste sind toll, aber schwerlich in Fotos festzuhalten.
    Genug geschwärmt, kommen wir zur harten Realität: Von unseren schwer erarbeiteten Höhenmetern mussten wir ca. 100 wieder absteigen um dann vor einer abweisenden, schneebedeckten Wand zu stehen. Diese galt es zu erklimmen. Auf 5.375 m lag der Cho La Pass, den wir überwinden mussten. 400 Höhenmeter steilster Anstieg. Nach ca. der Hälfte wurde der Weg so eisig, dass wir sogar die Grödel anlegen mussten. Traurig aber wahr: Unsere beiden Sherpa Guides besitzen gemeinsam nur 1 Paar Grödel, d.h. jeder hatte nur mit einem Fuß sicheren Stand. Und manche Träger, die uns unterwegs begegneten, hatten gar keine. Es ist mir ein Rätsel, wie sie den Berg hoch- bzw. runterkommen. Abgesehen von der Anstrengung war der Weg aber super! Nahezu komplett fixseilversichert, verblocktes Gelände mit Schnee und Eis bedeckt - herrlich! Meine mittelmäßige körperliche Verfassung konnte ich zumindest technisch ausgleichen. Chris hat den Weg zwar verflucht, aber bravorös gemeistert. Ohne Dhiren wäre es für mich allerdings deutlich härter geworden. Ich bin ihm sehr dankbar und werde ihm wohl am Ende der Tour meine Grödel vermachen.
    Oben angekommen, futterten wir erstmal unseren mitgebrachten Lunch, Chapati mit Nak-Käse, bevor wir über den Gletscher auf der anderen Seite abstiegen. Die Sonne knallt auf über 5.000m brutal. So einige klagten über Kopfschmerzen. Nichtsdestotrotz war der Weg wunderschön. Wir hatten einen überwältigenden Blick auf den Cholatse und liefen der Ama Dablam entgegen. Die Tour hätte für meinen Geschmack gut und gerne etwas kürzer sein können, aber ich bin froh, dass wir den Weg über den Pass gewählt haben und nicht abgestiegen sind.
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  • Day 12

    Die Sportkletterlusche leidet

    April 18 in Nepal ⋅ ☁️ 0 °C

    Auf die Übernachtung in Gokyo hatte ich mich am meisten gefreut. Der Gokyo See ist wunderschön türkis und die umliegenden Berge spiegeln sich darin. Es gab außerdem die Chance auf den Gipfel des Gokyo Ri - Chris hat sie genutzt, ich nicht. 570 Höhenmeter galt es zu bewältigen, nach 200 bin ich umgekehrt. Das war die richtige Entscheidung, hat mich aber um den Ausblick auf einen weiteren 8000er, den Makalu, gebracht. Sehr wahrscheinlich ist es doch die Höhenkrankheit, die mich seit gestern beschäftigt. Zum jetztigen Zeitpunkt frage ich mich, wie ich den Rest der Tour überstehen soll. Es gibt nicht mehr die Chance auf eine alternative Route. Entweder ich schaffe den nächsten Pass oder die Reise endet vorzeitig. So ein Scheiß. Nach der Rückkehr der Gipfelbesteiger gab es Mittagessen und danach mussten wir noch über einen mit Geröll bedeckten Gletscher zu unserem heutigen Etappenziel Thangnak laufen. Spaß macht es gerade nicht, aber interessant war es dennoch immer wieder auf Eisformationen und kleine Seen zu treffen.Read more

  • Day 11

    Härtetest am Renjo La (5.340m)

    April 17 in Nepal ⋅ ☁️ 2 °C

    Heute galt es die bisher härteste Etappe zu bewältigen. 1.000 Höhenmeter im direkten Anstieg lagen vor uns und wir hatten alle großen Respekt davor. Bereits um 4 Uhr morgens quälten wir uns aus dem warmen Bettchen. Um mal ein Gefühl dafür zu geben wie kalt es hier nachts wird: Wir gehen mit Wollmütze ins Bett und um am Morgen mein Gesicht zu waschen, musste ich erst eine dünne Eisschicht auf dem Wasserfass durchbrechen (Waschbecken mit fließend Wasser hatten wir hier nicht). Brrr. Nach dem zeitigen Frühstück stapften wir langsam und stetig dem Pass Renjo La entgegen. Die umliegenden Berge wurden von der aufgehenden Sonne wunderschön angestrahlt, was die eisige Kälte durchaus kurzzeitig vergessen ließ (mein Trinksystem war sogar eingefroren). Nach ca. 1,5 Stunden lag dann auch unser Weg endlich in der Sonne. Was für eine Wohltat! Doch es wurde auch imner anstrengender. Die letzten 300 Höhenmeter waren sehr steil und nicht zu vergessen hatten wir die 5.000m Marke bereits überschritten. Chris und Matthias flogen hinauf, aber alle anderen litten ziemlich. Einige gaben sogar ihre Rucksäcke an die Guides und Träger ab. Ich habe meinen Rucksack zwar selbst nach oben getragen, kam aber völlig verausgabt am Pass an. Mehr essen wäre sinnvoll gewesen, aber es gibt diesen einen Punkt, ab dem man das auch nicht mehr nachholen kann. Meine Energie reichte leider nicht mal mehr für ein Gipfelfoto vom Iah. Den Abstieg danach bewältigte ich im Autopilot. Und wir sprechen hier von über 3 Stunden in steilem Gelände. Der Weg führte uns wunderschön rund um den Gokyo See, aber ich hatte diesmal nur noch einen Blick für unser Tagesziel: Das Fitzroy Inn am anderen Ende Sees. Endlich dort angekommen, erweckten 2 Kopfschmerztabletten und 1 Stündchen Schlaf anschließend wieder meine Lebensgeister.Read more