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  • Day 5

    Gähnende Leere & röhrende Hirsche

    October 7, 2019 in France ⋅ ☀️ 13 °C

    Nach 4,5h sind wir zurück am Auto, auf dem Handy eine Sprachnachricht von der Hotelierin. Sie hatte einen Unfall, wann wir ankommen, das sie alles regle. Da wir kein Netz haben, fahren wir die 30min hinab ins Tal zur Unterkunft in St. Martines de Entraunes. Das Dorf ist menschenleer, die Rollos unten, die Tür unseres Gästehauses ebenfalls verschlossen. Wir rufen zurück, etwas Frenglisch und 5min später steht die Mutter vor der Türe. Supermarkt gäbe es hier keinen, die Restaurants sind zu - Nichtsaison statt Nebensaison also. Freundlicherweise packt uns die gute Frau ein paar Sachen zum Frühstück zusammen. Kekse, kleine Kuchen, Schokowaffeln und ganz wichtig, Marmelade und Honig als Topping. Low Carb gibt es hier nicht und wird es auch nie geben.
    Als wir im Bett liegen, dringen plötzlich lautstark animalische Rufe ins Zimmer. Ein Hirsch steht auf der Wiese und erwidert die Rufe anderer Hirsche im Tal - es ist Brunftzeit. 2h dauert das Spektakel, dann ist es wieder mucksmäuschenstill, im Dörfchen St. Martines Entraunes.
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  • Day 6

    Zufällig, auffällig-die Gorges de Dalius

    October 8, 2019 in France ⋅ ☀️ 14 °C

    Wir sind eigentlich auf dem Weg zum Fluss Verdon, als wir durch die Gorges (dt. Schluchten) de Daluis fahren. Leuchtend roter Schiefer prägt das Landschaftsbild. Spontan beschließen wir eine Wanderung einzulegen und folgen dem scheinbar einzigsten Wanderweg weit und breit, dem Sentier de Point Sublime. Nach kurzer Zeit steigen wir aus der Schlucht und laufen über das Grand-Canyon ähnliche Plateau, vorbei an Thymian und Hagebutten.
    Nach nicht ganz einer Stunde erreichen wir den Ausblickspunkt Point de Sublime und genießen den atemberaubenden Blick durch die Schlucht von Daluis. Eine zufällig aber wirklich einprägsame Begegnung.
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  • Day 6

    Der Weg ist mehr als das Ziel

    October 8, 2019 in France ⋅ ☀️ 18 °C

    Ich erinnere mich gerade an Schweden letztes Jahr. Fantastischer Urlaub, keine Frage. Aber die Zeit auf der Straße war größtenteils.... gääähnnn.
    Die letzten Tage waren da ganz anders. Ständig gibt es etwas zu entdecken und zu staunen. Luisa hat das Autofahren für sich entdeckt, cruist die endlosen Serpentinen rauf und runter. Ich bremse nur noch selten mit. Immer wieder wird der Blinker gesetzt und ein Stopp für das nächste Panorama eingelegt. Magnifique!Read more

  • Day 6

    Die Verdonschlucht runter und rauf

    October 8, 2019 in France ⋅ ⛅ 22 °C

    Deutlich später als angenommen erreichen wir am frühen Nachmittag den Ausgangspunkt für die heutige Hauptetappe. Durch den 21km langen und bis zu 700m tiefen Grand Canyon du Verdon, fließt der gleichnamige Fluss. Unnützes Wissen: man spricht auch von dem Tal der Selbstmörder, da sich Lebensmüde samt Auto hier lange Zeit vermehrt in den Tod gestürzt haben und der Fluss zeitweise ein Autofriedhof war.
    Wir lassen allerdings unser Auto auf 800 Metern am Hotel Logis stehen und wandern zum östlichen Schluchteinstieg. Anfangs treffen wir auf dem typisch mediterranen Feldern noch eine ein paar Wanderer, die auf dem Rückweg sind. Als wir dann nahezu senkrecht 600HM in die Schlucht von Verdon absteigen, gehört uns das Tal für die nächsten 3h alleine.
    Die Route folgt dem Verdon stromaufwärts, immer wieder kleine Klettereinheiten, es geht munter rauf und runter. Die Umgebung- ein Traum.
    Pünktlich zum Sonnenuntergang treffen wir nach 4,5h am Auto ein. Die Heimfahrt kann deshalb kaum romantischer sein. Der Himmel färbt sich blutrot, am Horizont die Berge als Silhouette. Aix-ein-Povence wir kommen!
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  • Day 7

    Aix - Der Südfrankreich Klassiker

    October 9, 2019 in France ⋅ ☁️ 20 °C

    Wir sind zu Besuch in der französischen Universitätsstadt Aix-en-Provence. 40.000 Studenten unter 143.000 Einwohnern, da fühlt man sich beinahe heimisch.
    Morgens werden die Gassen ausgespült, um die Fäkalien der Vierbeiner und wahrscheinlich auch deren Besitzer zu beseitigen. Scheint generell ein Problem in Frankreich zu sein, dass sich die Leute überall und zu jeder Zeit öffentlich entleeren. Öffentliche Toiletten - Fehlanzeige. Soll aber keine Rechtfertigung sein.
    Okay jetzt wird es schwierig, Aix schmackhaft zu machen. Nein ernsthaft, die Stadt selbst ist die Sehenswürdigkeit schlechthin. Die pastellfarbenen Häuser, niedlichen Cafés, der morgendliche Gemüsemarkt sowie der römische und mittelalterliche Stadtkern laden zum Bummeln ein.
    Im „Bigbrød“, einem Restaurant das sich konzeptionell an das dänische Smørrebrød anlehnt, holen wir uns eine Bowl zur Stärkung. Nach den konsumierten Mengen an Weißbrot und Zucker in den vergangenen Tagen eine wohltuende Abwechslung.
    Auch der Tag endet kulinarisch mit Spaghetti aglio olio e scampi.
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  • Day 8

    Mittelmeer & Berge - Die Calanques

    October 10, 2019 in France ⋅ ⛅ 18 °C

    Die nächste große Wanderung steht an und zwar im vielgelobten Nationalpark Calanques.
    Einschlägige Ratgeber betiteln die fjordähnlichen Buchten (die Calanques) im Kalkgestein des Mittelmeers als die Attraktion in Südfrankreich.
    Wir parken am Rande von Marseille und nehmen Kurs Richtung Mittelmeer. Nach einer halben Stunde stehen wir am Eingang der Calanque de Morgiou und schauen auf das spiegelglatte, im Sonnenlicht glitzernde Wasser. Nun ist klar, woher der Name Côte d’Azur kommt.
    Wir folgen dem Küstenwanderweg, passieren zwei weitere Buchten und biegen schließlich in den Korridor des Candella ab, der hoch zum Gipfel des Grande Candelle führt. Die Kletterpassagen sind hier deutlich anspruchsvoller, es gibt keine Eisenklammern, Tritthilfen oder Seile. Nach einer Stunde Aufstieg stehen wir schließlich am Ende eines Spaltes, an dem ein Vorsprung von vielleicht 3m Höhe überwunden werden muss. Leichter Überhang, keine ausreichenden Tritte für unsere Wanderschuhe, kaum Bewegungsfreiheit. Mit Rucksack deutlich über unserem Niveau, hier ist Schluss.
    Die Alternative ist der Aufstieg auf der gegenüberliegenden Ostflanke des Grande Candelle, der uns 2,5h extra kosten wird.
    Zuerst spielt uns beim Übergang am Südhang das GPS-Signal einen Streich, sodass wir dem falschen Pfad folgen und irgendwann vorm Abgrund stehen. Am Fuß sehen wir den eigentlichen Weg. Also wieder zurück über das steile Geröllfeld, ein kräftezehrender Akt, da die Steine auf den Felsflächen wie Kugellager wirken. Die Sonne knallt hier voll auf den Hang, die Wasservorräte gehen schneller zuneige als geplant.
    Als wir ziemlich erschöpft die Ostflanke erreichen, sind wir bereits 4,5h unterwegs und immer noch unwissend, ob der Aufstieg hier gelingt. Die Nerven sind sichtlich strapaziert. Ganz wichtig in solchen Momenten: so tun als ob. Was ich damit meine? Auch wenn der Körper an die Grenzen kommt und der Kopf schreit: „Wo sind wir hier!!?“, dennoch motiviert und planvoll zu wirken, um die Begleitung nicht noch mehr zu verunsichern.
    Als wir das Tal Vierge erreichen, taucht endlich die rot-weiße Markierung auf. Wir befinden uns im Chemineé du Diable (Teufelskamin), welcher wenig später auf den GR98 führt. Ab jetzt läuft alles wie geschmiert. Wir genießen noch kurz die Aussicht auf dem höchsten Gipfel im Nationalpark und erreichen schließlich nach rund 7h den Parkplatz. Uff!
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  • Day 9

    Das Fischerdorf Cassis

    October 11, 2019 in France ⋅ ☀️ 21 °C

    Nach der langen Wandertour fahren wir weiter nach Cassis, einem Fischereihafen am Mittelmeer.
    Zur Stärkung bereiten wir uns zum Abendbrot die französische Fleischspezialität Crépinettes (Schweinswurst im Fettnetz) zu. Sehr zu empfehlen!
    Am nächsten Morgen laufen wir direkt ab unserer Unterkunft entlang der Küste, um den Nationalpark Calanques weiter zu erkunden. Ein ganzes Stück laufen wir durch den Wald von Fontasse und genießen die Ruhe, bevor ein kurzer, knackiger Aufstieg auf das Cadeiron-Plateau folgt. Von hier oben hat man einen sensationellen Blick auf die En Vau-Bucht und die Insel Riou.
    Über den Port Pin laufen wir zurück nach Cassis, wo wir es uns nach der Wanderung an der Mole unter dem Leuchtturm gemütlich machen. Die Sonne wandert zum Horizont des Mittelmeeres, während ich ein paar Würfe mit der Rute mache und Luisa im Buch versinkt.
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  • Day 10

    Nordseegefühle am Mittelmeer

    October 12, 2019 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    Die Reise führt entlang der Mittelmeerküste weiter Richtung Westen. Am Gulf Du Lion (Löwengolf), einer Bucht der französischen Mittelmeerküste, parken wir das Auto.
    Das Wetter ist deutlich rauer als die Tage zuvor. Der Wind peitscht die Wellen in die Buchten, die Luft schmeckt salzig. Ein vertrautes Gefühl von dänischer Nordsee macht sich in uns breit. Es braucht eben doch keine 28Grad und Sonnenschein, um uns ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
    Und so laufen wir vorbei an Anglern, Kindern die ihre ersten Versuche auf dem Surfbrett machen, einem Taucher und Jetski-Fahrern.
    An einer Klippe machen wir Rast. Wieder ein paar Würfe mit der Angel (wieder kein Biss), während Luisa die nächsten Seiten ihres Buches verschlingt.
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  • Day 10

    Plötzlich im Wilden Westen

    October 12, 2019 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    Wir befinden uns in der Camargue, dem westlichsten Zipfel der Provence. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft in der Hafenstadt Le-Grau-du-Roi passieren wir Aigues-Mortes. Wir hatten bereits im Vorfeld von deren riesiger Stadtmauer gelesen, vom aktuell stattfindenden Fête Votive Festival allerdings nichts. Bereits am Ortseingang taumeln uns 4 Jungs mit Cowboy-Hüten, beschmierten Gesichtern und Döner vor den Kühler. Sicherlich ein JGA denken wir. Als wir allerdings aus Neugier auf das Festivalgelände einbiegen und uns jeder zweite in diesem Zustand entgegenkommt, wird klar - hier herrscht Ausnahmezustand.
    Die Votivfeste in der Camargue sind mit Stierkampftraditionen verbunden, allerdings unblutig. Als wir ankommen wird gerade ein junges Mädchen in der Arena verarztet, die scheinbar etwas langsamer als der Stier war. Ja richtig, die Zuschauer können in die Arena springen und ihren „Mut“ beweisen. Ansonsten werde die Stiere von den Guardians, das sind die feschen Boys auf den Pferden, aus der Arena durch die Straßen von Aigues-Mortes geleitet.
    Es gibt deutlich mehr Promilleopfer als Lädierte vom Stierkampf. Naja, hat halt so jeder seine Traditionen...irgendwie immer noch greifbarer als das Oktoberfest bei uns im Lande.
    Als die letzten Stiere von der Straße zurück auf die Weide getrieben werden, ziehen wir weiter.

    Wenig später erreichen wir unsere Unterkunft. Jetzt ein schööönes Rumpsteak. Nein, das lässt sich dann doch nicht ganz mit dem Gewissen vereinbaren. Dann halt Dreierlei Fisch und Salat :)
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  • Day 11

    Mit dem Fahrrad durch die Camargue

    October 13, 2019 in France ⋅ ⛅ 20 °C

    Haselnuss-Rosinen-Brot, dazu Walnuss-Salami & Ziegenkäse aus der Region, so kann der Tag öfters beginnen.
    Heute wollen wir die Camargue mit dem Fahrrad von Saintes-Maries-de-la-Mer, einer Gemeinde im Süden des Nationalparks, erkunden. Das erste Highlight offenbart sich jedoch bereits kurz nachdem wir den Autoschlüssel umgedreht haben, am Ortsausgang von Le-Grau-Du-Roi. Mehrere Flamingo-Gruppen tummeln sich im kniehohen Wasser.
    Am frühen Mittag sitzen wir dann auf unseren Miet-Mountainbikes und radeln auf dem Digue à la mer (dt. Meerdeich) Richtung Osten. Nach nicht ganz 2 Stunden stellen wir wieder Mal fest, dass Radfahren niemals von uns die Bezeichnung Hobby erlangen wird. Okay, hauptsächlich ist es der dauerhafte Gegenwind, der uns gefühlt auf der Stelle radeln lässt und beinahe in den Wahnsinn treibt. „Bonjouuuur“ und freundlich lächeln, wenn mal wieder Radfahrer gut gelaunt entgegenkommen. Wartet nur ab,ihr müsst auch irgendwann mal wieder zurück.
    Die savannenartige Landschaft ist schön, aber ehrlicherweise auch ganz schön eintönig. Gegen Ende der Hintour dann mal wieder etwas Abwechslung. Mehrere Flamingo- Schwärme, die uns von weitem bemerken und majestätisch davonfliegen. Auf der anderen Seite eine nicht mehr genutzte Salztonebene, bei der wir eine Kostprobe nehmen. Kaum zu glauben, aber schmeckt wirklich salzig.
    Bevor es zurück geht, legen wir am Beauduc-Strand eine Pause ein und beobachten die Kitesurfer, die Dank der „super“ Windverhältnisse übers Wasser schießen.
    Beim Rückweg schieben uns die Böen förmlich nach Hause. Würde uns der Allerwerteste nicht so sehr schmerzen, dass wir aus dem Sattel gehen müssen, würde sogar richtig Freude aufkommen.
    Am Abend machen wir ein Picknick am nahezu windstillen Strand von Du Roi. Das dauert allerdings kürzer als geplant, da uns die Mücken belagern. Wind hat also doch auch seine Vorteile ;)
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