• Kontraste

    29 lutego 2024, Malezja ⋅ ☁️ 33 °C

    // Kuala Lumpur
    Eine Stadt mit vielen Kontrasten.
    Unsere Füße tragen uns vorbei an niedriger Blockrandbebauung mit Wellblechdach aus dem letzten Jahrhundert, und keine zwei Straßenecken weiter, legen wir den Kopf in den Nacken um an verglasten Hochhäusern hinauf zu schauen. Von der vielbefahrenen 6-spurigen Straße geht's rüber in den dicht bewachsenen Stadtpark.
    Von einem Extrem ins nächste.

    Die Architektur der Stadt ist eine Mischung aus alten kolonialen Einflüssen, asiatischen, malaiischen und ganz klar auch islamischen Inspirationen, aber auch modernen und postmodernen Elementen. Den Kolonialgebäuden lässt sich der neugotische oder griechisch-spanische (?) Stil ablesen. Die Railway Station zum Beispiel fällt durch ihre malerische Architektur auf, die so gar nicht an einen einfachen Bahnhof erinnert. Der selbe Baustil findet sich in vielen Prachtbauten im Umfeld aus dem späten 19. Jhd. Ich hab lange gebraucht bis ich entschlüsselt habe, was genau "nicht stimmt" mit den Gebäuden... irgendetwas schien nicht ganz ins Bild zu passen... Erst bei der nachträglichen Recherche bin ich auf den Trichter gekommen, dass der Baustil modifiziert wurde um sich an das ganzjährig heiße und feuchte Klima anzupassen. Ahaa!
    In den zentralen Bezirken der Stadt sieht man viele Gebäude mit lokalen und islamischen Motiven. Auch die Architektur der Spätmoderne und Postmoderne hat deutlich Einzug gehalten.
    Die berühmten Petronas Towers, deren Formensprache besonders an der Spitze der Türme an die alte malaysische Baukunst erinnern, hat der Architekt Foster auf moderne Art mit viel Glas ausformuliert. Zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1996 galten die Petronas Towers als höchstes Gebäude der Welt.
    Außerdem lässt sich eine starke multikulturelle Mischung der Stadtbewohner wahrnehmen. Nur ungefähr die Hälfte der Bürger ist malaiischer Herkunft, daneben leben viele Chinesen, Inder und Araber.

    Die Stadt hat tausend Gesichter, an jeder Straßenecke gibt es etwas zu bestaunen und zu verstehen. Ich musste bei unserem kurzen Besuch leider sehr viel Zeit im Hotelzimmer verbringen weil mir die Hitze doch sehr auf den Kreislauf geschlagen hat.

    // Hindu Tempel
    Auf dem Vorplatz der Batu-Höhlen werden wir von der unübersehbaren, über 40 Meter hohen Statue des Hindu-Gottes Murugan begrüßt. Dann steigen wir die 272 Stufen der Regenbogentreppe nach oben. Die Sonne brennt schon am Morgen heiß vom Himmel und der Aufstieg lässt uns schwitzen. Am oberen Ende angekommen öffnet sich die gewaltige Höhle. Besonders beeindruckend präsentiert sich die 100 m hohe Kathedralenhöhle, in der mehrere Hindu-Schreine errichtet sind. Ein weißer Lichtschein hüllt das Innere am Höhlenende ein, hier ist die Höhle nach oben geöffnet.

    Viele Inder beten in den Tempeln und ich fühle mich wie magisch zu ihnen hingezogen. Ich kenne ihre Riten und Regeln, am liebsten würde ich ebenfalls die Schuhe abstreifen, eintreten und mich zu ihnen gesellen. Aber nein, ich gehöre nicht dazu. Ich ertappe mich dabei trotzdem die Hände zum Gebet zusammenzulegen und ein "Dankeschön" loszuschicken... Kann ja nicht schaden. Der Besuch der Höhlen macht mir deutlich, wie tief meine Zuneigung für die indische Kultur wirklich ist. Ein Zwicken und Ziehen, Verlangen, Vermissen... Fast wie Heimweh.
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