Da lang!

November 2023 - May 2024
A 183-day adventure by Julia Read more
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  • Day 3

    Orientexpress // Ohoh

    November 3, 2023 in Turkey ⋅ ⛅ 23 °C

    //Orientexpress
    "Istanbul...die Stadt am Bosporus - an der Nahtstelle zwischen Europa und Asien, Morgenland und Abendland, Antike und Moderne bringt alles mit, was man sich wünschen kann. Griechen, Perser, Makedonier, Römer und Osmanen herrschten hier über die Jahrtausende und weitere Kulturen hinterließen nicht nur steinerne Zeugen, sondern auch ein faszinierendes Konglomerat von Mentalitäten, welches die offene Atmosphäre der Stadt bis heute prägt."

    Was ein Erlebnis. Zu wenig Zeit für zu viel Stadt. Architektur! Geschichte! Kultur! Mentalität! Man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Das müsst ihr erlebt haben, schreibt euch 1 Woche Istanbul ganz oben auf die Bucketlist.
    Und das Beste: An jeder Ecke sitz eine kuschelbedürftige Katze die einem ohne Zögern zum Schmusen auf den Schoß klettert. Mein persönlicher Himmel.

    //Ohoh
    Kein Trip ohne kleine Katastrophen: der Weiterflug nach Dubai wurde kurzfristig gecancelt... Was nun!?!?... (Fortsetzung folgt)
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  • Day 4

    Dubai

    November 4, 2023 in the United Arab Emirates ⋅ ☀️ 32 °C

    //Ohoh Fortsetzung
    Gerade wollte ich mich auf den Weg zum Flughafen machen, da kommt die SMS: "your flight from Istanbul to Dubai has been cancelled due to technical reasons." Ganz blöd... Da es ja noch einen Anschluss zu erwischen gilt, von Dubai nach Kochi! Nach schneller Recherche, tat sich doch noch eine Option auf die funktioniert und siehe da: ICH HAB'S NACH DUBAI GESCHAFFT! Nicht bequem, völlig übermüdet und mit sehr schlechter Laune, aber geschafft ist geschafft. Viel Zeit blieb leider nicht zum Erkunden, es hat nur für eine kurze Fahrt mit der Metro in die Stadt gereicht.

    Was für wahnsinnige Maßstäbe überall... Burj Khalifa das höchste Bauwerk der Welt (3x Eiffelturm übereinander!) ist nicht ans Abwassersystem angeschlossen. Jeden Tag stehen die Tanklaster für die Abwässer schlage. Kaum zu glauben oder?
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  • Day 4

    Dubai -> Kochi

    November 4, 2023 in the United Arab Emirates ⋅ ☀️ 32 °C

    Überraschte Nachfragen am Schalter. Was hab ich auf diesem Flug zu suchen? Beim Einsteigen in den Flieger wird klar: ich bin der einzige Nicht-Inder. Von jedem Platz gucken mich dunkle, neugierige Augen an. Ein unangenehmer Geruch in den Luft. Die Sitze sehen aus wie recycled aus 90er- Jahren Bussen. Scatchy.

    Ein beeindruckender Blick über Dubai. Man sieht die geplante Stadt, von oben verlieren die Gebäude und die Infrastruktur den überproportionierten Eindruck. Direkt vor der Stadt eine flache, gewachsene Struktur aus dichten Häusern. Hier leben die Leute also die ich heute morgen in der vollen Metro getroffen habe.. Die "Arbeiterklasse", hauptsächlich von anderswo immigriert. Direkt außerhalb der Stadt liegt die Wüste, soweit das Auge reicht. Die Formationen aus Sand im Meer... Der teure Sand von anderswo. Krasse Sache. Es wird deutlich wie aufwendig es sein muss eine Stadt an diesem Ort zu schaffen. Nichts ist natürlich entstanden, die Naturgesetze würden eine Siedlung so nicht zulassen, aber der Mensch zwingt sich auf. Mit genügend Geld kann man sogar in den Wüste eine grüne Oase schaffen. Das macht nachdenklich. Genau deswegen habe ich mich für Dubai als stopover entschieden: wenn Geld keine Rolle mehr spielt, was kann Architektur schaffen? Wie sieht die Planstadt der Neuzeit aus? Ein heftiger Kontrast Istanbul und Dubai kurz nacheinander kennenzulernen!!

    Der Flug ist ein einziges dejavu: einschlafen, von Essen geweckt werden, dösen, wieder essen.. Da lässt sich Air India nicht lumpen, verköstigt werden wir gut. Das Gefühl ein Eindringling zu sein ist zum Glück schnell verschwunden.
    Alles in allem ein angenehmer Flug trotz erster Zweifel.
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  • Day 5

    Überforderung

    November 5, 2023 in India ⋅ ☁️ 29 °C

    // Erster Eindruck
    Ich bin überfordert. Zu viele Eindrücke, Lärm, Dreck, Leute, Hitze, Andersartigkeit. Ständiges Hupen und angesprochen werden. Eine tote Babykatze am Straßenrand über die ich steige, der deformierte Bettler der mich anspricht.
    Und das Starren. Ständig angeschaut zu werden... Ob ich mich daran gewöhne? Eine Schlägerei am Bahnhof, ein irrer Tuktukfahrer.
    Der erste Tag in Kochi hat schon gereicht um mich bei Skyscanner den nächstbesten Rückflug suchen zu lassen.

    Aber auf der anderen Seite: die kleinen Kinder die mir begeistert zuwinken. Und die Natur! Leuuute, die Natur!! Riiiiesen Bäume mitten in der Stadt, Palmen, andere Gewächse in Hülle und Fülle, alles in super large. Auf dem Weg zum Café sind Fledermäuse um die Laterne geflogen, so groß wie Krähen. Und vorhin hab ich ein Eichhörnchen beobachtet das nicht größer als ein Zwerghamster war. Die Ziegen die sich wie selbstverständlich unter die Fußgänger oder in den Verkehr mischen. Die netten Verkäufer im Jew district, die mir von ihrem Alltag und Leben in Indien erzählen. Die erste Yoga class am frühen Morgen. Jeder spricht gutes Englisch, die Verständigung ist bisher kein Problem.

    Vorhin habe ich Max von meiner Anpassungsschwierigkeit erzählt, da spricht mich wie aufs Kommando ein Mädchen aus dem Hostel an und empfiehlt mir Unternehmungen. Wie sehr sie mich darum beneidet, das Abenteuer noch vor mir zu haben. Sie kann nachvollziehen wie hart der Einstieg (besonders als female solo traveller) ist, aber ist davon überzeugt dass ich Indien lieben lernen werde.
    Okay. Das stimmt mich etwas milde.
    Ich erinnere mich an eine tolle Lebensweisheit, die ich vor kurzem aufgeschnappt habe: lern to rest, not to quit.
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  • Day 6

    Zugfahren

    November 6, 2023 in India

    // Die erste Zugfahrt
    Die Sonne brennt, das Schwitzen nimmt kein Ende. Den Zug südwärts verpasse ich um nicht Mal 1 Minute. Das gibt mir 3 Stunden Zeit am heißen Bahnhof Leute zu beobachten. Grundsätzlich ist auch das öffentliche Verkehrssystem nicht annähernd zu kompliziert wie gedacht.

    Ich steige im Frauenabteil ein, Mal wieder der einzige Ausländer weit und breit. Wie die Hühner auf der Stange sitzen wir eng beieinander. Ich habe den Fensterplatz in Fahrtrichtung, der Fahrtwind bringt die ersehnte Abkühlung. Der Zug rattert durch Reisfelder und Mangrovenwälder. Immer wieder ein Häuschen und seine Bewohner... Es fällt auf, dass die Frauen auch bei der Haus- und Gartenarbeit Sari tragen. Die Herren tragen ein lockeres Tuch um die Hüfte, dass bei Bedarf hochgesteckt wird. Dazu immer ein Hemd, nie T-Shirt!

    Die Frauen im Abteil schlüpfen aus den Sandalen und stellen die Füße auf dem gegenüberliegenden Sitz ab. Mit Schuhen wäre das eine Respektlosigkeit, aber nackte Füße stören hier niemanden. Komische Sitten.
    Die Stimmung ist heiter im Zug, niemand scheint gehetzt zu sein. Fast bin ich ein bisschen traurig schon aussteigen zu müssen, das war eine tolle Erfahrung.
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  • Day 7

    Jungelbuch

    November 7, 2023 in India

    // Jungelbuch

    Am Abend findet sich eine hungrige Gruppe im Hostel zusammen und wir gehen "richtig indisch" essen. Das war ein tolles Erlebnis: Keiner versteht die Speisekarte, alle matschen mit den Fingern querbeet in einem der 10 Teller herum die uns gebracht werden. Gespräche werden quer durch den Raum geführt, außer unserer Touritruppe nur Inder, die sich zum Glück nicht an uns zu stören scheinen.
    Wir tauschen uns aus, erzählen von den bisherigen Erlebnissen in Indien und den zukünftigen Plänen. Es fühlt sich sehr nach Gemeinschaft an.

    Am nächsten Tag nehmen wir in einer ähnlichen Konstellation an einer Kanutour durch die Backwaters teil. Eine Gastfamilie bereitet Frühstück und Mittagessen für uns zu, wir erhalten einen tollen Einblick in das einheimische Leben. In einem kleinen Kanu paddeln wir durch die Kanäle. Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus, ich finde kein besseres Wort als "Jungelbuch" um die Umgebung zu beschreiben. Die Familien in den Häuschen zu beiden Seiten bewirtschaften die angrenzenden Reisfelder, an jedem Zuhause wurden Stufen in den Kanal gebaut. Hier spielt sich das halbe Leben ab: Frauen putzen Gemüse, nehmen Fisch aus, waschen die Wäsche. Männer betreiben Körperpflege, gehen zum oder kommen vom Fischfang... Kleine Katzen begrüßen die Fischer aufdringlich und verlangen ihren Wegezoll.
    Und wir paddeln gemütlich daran vorbei, Kameras gezückt. Klar bin ich froh so nah an das ,,echte Leben der Bewohner" ran zu kommen, aber es fühlt sich auch stark nach Stören der Privatsphäre an ... Als ob jemand direkt vor meinem Badezimmerfenster vorbeilaufen würde während ich mir verschlafen die Zähne putze.

    Der indische Guide/Gastgeber ist ein spaßiger Kerl, beim Warten auf die Fähre singt er uns ein wunderschönes Wiegenlied und lustigerweise schlafen wir tatsächlich erschöpft ein, als wir in der Fähre Platz genommen haben.
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  • Day 9

    Zugfahrt 2

    November 9, 2023 in India ⋅ ☁️ 30 °C

    Der Zug südwärts war rappelvoll, Myrthe und ich quetschen uns mit den großen Rucksäcken durch die Abteile. Endlich finden wir zwei freie Plätze auf der Gepäckablage/ oberen Sitzebene. Jetzt muss es schnell gehen: Rucksack 1+2 hoch werfen, Schuhe aus, hochklettern, sortieren, klarkommen. Puh... Geschafft. Die Fahrt war genau wie man sie sich in einem überfüllten Zug in Indien vorstellt, aber durch den Sitzplatz waren wir geschützt und konnten dem Treiben unten entspannt zusehen. Ich liege ausgestreckt auf der Gepäckablage und lese ein bisschen. Der Zug schüttelt mich durch, manchmal schubst mich ein Stoß fast von der Bank. Gespräche sind durch das laute Rattern der Gleise unmöglich, nur die Essensverkäufer schaffen es den Lärm mit ihren Rufen zu übertönen. Wir gönnen uns eine gebackene Banane die ich später noch bereuen würde. Es stinkt bei langsamer Fahrt ganz fürchterlich nach Klo, da können auch die drei fetten Ventilatoren direkt neben mir nicht helfen.
    Aber ich bin wahnsinnig glücklich. Es tut gut mit Myrthe zu reisen, die genau so euphorisch ist wie ich. In der Zeit die wir zusammen reisen läuft vieles nicht nach Plan, aber wir können es jedes Mal lächelnde mit dem Spruch "that's part of the experience" akzeptieren. Angekommen in Varkala, wir laufen gerade den Bahnsteig entlang, hören wir plötzlich ein Klatschen hinter uns. Ein anderer Backpacker, mit dem wir am Bahnhof kurz gesprochen haben, ist gestürzt. Alle umstehenden laufen ihm zur Hilfe, auch wir. Er erzählt uns lachend dass er sich im Zug verquatscht hat und erst als der Zug schon wieder angefahren war bemerkt hat, dass er hätte aussteigen müssen. Also ist er aus dem fahrenden Zug gesprungen. Zum Glück war er unverletzt... Was ein Abenteuer.
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