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  • Day 8

    Komfortzone

    June 17, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir üben jetzt mal das Kontrolle abgeben und loslassen.

    Heute sind wir spät gestartet, dafür sind wir gefahren, bis uns die Füße abgefallen sind. Das war insofern möglich, als wir grob übereinkamen, irgendwo unser Zelt aufzuschlagen, sobald wir unser Soll erreicht haben (es hat sich quasi eine Normetappe von 150km herausgeschält, die wir schaffen können).

    Je näher wir der Schlafstatt kamen, desto einsilbiger wurde T. Mac Gywer. „Du, wild Campen ist nicht meine Komfortzone“ sprach der Mann, der sein Rad fährt, bis der Arsch bis auf den Knochen abgefahren ist. Sprach der Mann, dessen Lebensmotto es ist: „Machen ist wie Wollen, nur krasser“

    Pro forma haben wir auf Thorstens Wunsch hin eine zufällig getroffene Frau auf dem nahen Schlossgelände gefragt, ob wir auf der Schlosswiese zelten dürfen. Die zuckte nur die Schultern. „Geht doch auf die Wiese an der Elbe, stört doch niemand (Meine Rede!)

    Wir also auf die Wiese, fünf Fussbalfelder groß, frisch gemäht, leer.

    Vielleicht kommt mir zugute, dass ich eine gesamte Interrailreise ohne einen Cent für Übernachtung zu zahlen hinter mir habe? Die Grillen zirpen, die Elbe gluckert, die Sonne glüht rot, die Wiese raschelt. Ich blühe auf wie eine frisch gegossene Pfingstrose.

    Verdammte Mücken!
    Da ist ne Ameisenstrasse!
    Ist das nicht etwas abschüssig?
    Ist das heiß hier!

    Jeder verlässt seine Komfortzone halt wahlweise nur in eine ganz bestimmte Richtung. Das gibt das Gefühl von Kontrolle.
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