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  • Day 3

    Ab nach Bordeaux

    February 17, 2023 in France

    Nach einer erholsamen Nacht bei meiner Cousine wurden wir von einem leuchtenden Sonnenaufgang im Schwarzwald geweckt. Besser hätte der Tag nicht starten können. Das letzte Mal kamen wir in den Genuss in einem richtigen Bett bei Zimmertemperatur zu schlafen und bei Warmwasser zu duschen. Ich habe es sehr genossen. Nach einem gemütlichen Frühstück brachen wir in Richtung Loßburg auf, um ein paar Erledigungen zu machen: Einkaufen, Geld einzahlen, Wasser auffüllen. Eine dieser drei Sachen hat sogar geklappt. Wir haben eingekauft. Geld einzahlen wurde nichts, weil das nicht Sparkassen übergreifend funktioniert und wir nicht weiter darüber nachgedacht haben. Eine Wasserstation gab es in der Nähe leider nicht. Somit haben wir viel Zeit damit verbracht eine Lösung für das Bargeld-Problem zu finden. Glücklicherweise hat meine Cousine uns am Abend vorher schon angeboten als Transfer zu fungieren. Daher war dieses Problem gelöst. Allerdings hatten wir immer noch kein fließendes Wasser. Dieses Problem sollten wir allerdings mit in den nächsten Tag nehmen, denn wir hatten uns kurzerhand dazu entschieden nicht mehr nach Paris zu fahren. Unser heutiges Ziel ist Bordeaux. Wir haben wirklich einiges über das Vanlife in Frankreich gehört und viele Menschen haben uns vor der organisierten Kriminalität gewarnt. Irgendwie hatte der längere Aufenthalt in Frankreich dann einen negativen Beigeschmack. Um dem so ein bisschen entgegen zu wirken, habe ich uns einen schönen Stellplatz auf einem Weingut rausgesucht. Dort können wir übernachten, Wasser auffüllen und eine Weinprobe machen - und das alles kostenlos. Es ist so schön, dass Menschen so gastfreundlich sind und Reisenden so eine Möglichkeit bieten. Doch zurück zur Tour auf der wir uns gerade in diesem Moment noch befinden. Nach all dem Orga-Kram haben wir uns auf den Weg raus aus dem Schwarzwald gemacht. Die 18% Steigung mit den engen Kurven sind mit dem Crafter wirklich anders wild. 600km Autobahn stur geradeaus sind hingehen auch nicht wirklich besser. Aber alles Gute ist nie beisammen und das coolste ist ja eigentlich: Wir sind raus aus Deutschland. Somit startet die Weltreise jetzt ganz offiziell. Ich habe die Zeit als Beifahrerin genutzt, um im Duschvorhang Magnete einzunähen, Speicherplatz auf meinem Handy zu schaffen und uns mit Snacks und Getränken zu versorgen. Irgendwann mussten wir jedoch mal eine kleine Pause machen. Wir hielten auf einem Rastplatz, wo sehr wenig los war. Wir bereiteten uns ein paar belegte Brote zu, dehnten uns ein wenig, um dann wieder weiter zu fahren. 597 km liegen noch vor uns. Die Ankunftszeit liegt bei 01.20 Uhr. Mal sehen was die Nacht noch so bringt.

    P.S.: Wir befinden uns derzeit in der 5. Jahreszeit und die wird ja vor allem im Süden von Deutschland überdurchschnittlich intensiv zelebriert. Die Dörfer sind hübsch geschmückt und die Bewohner sind lustig verkleidet. Es ist zu dieser Zeit wohl Tradition, dass den Menschen, die Krawatten tragen, diese abgeschnitten werden. Welchen Grund das hat, weiß ich leider nicht mehr. Aber mein persönliche Erklärung wäre: Das Leben auch einfach mal nicht so ernst zu nehmen.

    P.P.S.: Es ist 01.20 Uhr und es liegen noch 180 km vor uns. Ich habe diese Tour eindeutig unterschätzt. Es gab auf dieser Strecke bisher quasi nur Gefälle und Steigungen. Ewig hoch, dann ewig wieder runter. Dann haben wir uns auch noch angezickt und 2 Stunden nicht miteinander gesprochen. Holla die Waldfee. Diese Kombi kann ich echt nicht empfehlen. Aber die letzten zwei Stunden sind angebrochen und dann haben wir heute mehr als 1000 km in unter 10 Stunden geschafft. Das machen wir so schnell allerdings nicht nochmal. Das steht fest.
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