3 Kontinenten Reise

February 2023 - April 2024
An open-ended adventure by Nele Read more
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  • Day 1

    Erste Nacht im Crafter

    February 15, 2023 in Germany

    Der Tag begann früh und stressig. Die letzten wichtigen Dinge sollten noch ihren Platz im Crafter finden und der Kühlschrank musste noch sauber gemacht werden. Ich war mit meinen Gedanken völlig woanders, aber als Nora vorbeikam, wurde ich wieder klar. Sie hat sofort mit angepackt und den Stress raus genommen. Zum Glück kam auch noch mein Papa vorbei und hat trotz gebrochener Rippe zwei Umzugskisten meiner Klamotten bei sich aufgenommen. Ich hatte wirklich die Hoffnung, dass alles passen könnte. Aber was soll ich sagen, dem war leider nicht so. Matti und Maria klingelten. Auch die Beiden sind extra noch vorbeigekommen, um uns ein Geschenk zu überreichen. Mein Papa musste zwar los, aber reichte Melli quasi die Türklinge in die Hand. Die letzten 15 Minuten in Rostock brachen an. Ich habe noch schnell meine Jacke, meinen Kaffee und die Blumen gegriffen und dann ab zum Auto. Matti und Maria verabschiedeten sich zügig. Nur noch Melli, Nora und ich (und Dennis natürlich). Wir nahmen uns ganz fest in die Arme. Und dann fuhren wir los…

    Eigentlich wollten wir zur Kaffeezeit in Greiz (Thüringen) sein, aber mein Gefühl hat mich noch zu einem kleinen Umweg nach Travemünde berufen, um meine Mama noch einmal fest in die Arme zu nehmen. Neben frisch gebackenem Brot und selbst gemachten Schoko-Erdnuss-Datteln habe ich meine Mama-Batterie einmal wieder aufgeladen. Voller Energie starteten wir die erste längere Fahrt. Dennis fuhr, ich bastelte. Ob wir es jetzt schon realisiert haben? Nein. Die Stunden zogen sich und wir sind 19 Uhr, pünktlich zum Kaffee, bei Dennis Cousine angekommen. Nach einigen Stunden traten wir die Weiterreise an. Wer mal in Greiz ist, sollte sich auf jeden Fall die Göltzschtalbrücke ansehen. Das ist die größte Ziegelsteinbrücke der Welt. Wir haben sie zwar nicht gesehen, aber viel von ihr gehört. Als wir aus Greiz raus fuhren, fing der Crafter auf einmal an zu rauchen. Die ganzen Steigungen sind ihm wohl nicht so gut bekommen. Wir hielten kurz, es schien aber alles gut zu sein. Unser erstes Übernachtungsziel: Ein kostenfreier Stellplatz in Nürnberg. Unsere Ankunftszeit: 00.30 Uhr. Ich hatte vorab von vielen gehört, dass man nicht im Dunkeln an einem Stellplatz ankommen soll, weil man die Bedingungen nicht so gut beurteilen kann. Nun ja… dafür war es jetzt leider zu spät (im wahrsten Sinne des Wortes). Während der Fahrt bereitete ich schon einmal das Bett vor und schminkte mich ab. Hier im Crafter hat noch lange alles nicht seinen Platz gefunden, denn ich habe ewig für alles gebraucht. Aber das Gute ist: Wir haben ja Zeit. Das Auto abgestellt und rein ins Bett. Mit langen Sachen. Die Außentemperatur liegt bei -1,5 Grad. Im Crafter sind (noch) 10 Grad. Nicht gerade meine liebsten Bedingungen für die erste Nacht im Crafter. Aber wir werden sehen, was die Nacht mit sich bringt.
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  • Day 2

    Eine Nacht im Schwarzwald

    February 16, 2023 in Germany

    Nach einer kalten, lauten und unruhigen ersten Nacht bin ich trotzdem sehr motiviert aufgewacht. Ich habe mich direkt dran gemacht, unsere Toilette das erste Mal komplett sauber zu machen. Denn am Abend vorher ist mir ja ein kleines Malheur unterlaufen. Kurz gesagt: Alle Boxen und Behälter, die zur Trockentrenntoilette gehören, waren voller Urin. Der direkte Kontakt zu allen Fest- und Flüssigstoffen, die der Körper so produziert, ist auf jeden Fall interessant. Und so ein funktionierendes Abwassersystem ist wirklich ein Segen. Grüße gehen raus, an alle die eine Toilette zu Hause haben. Seid dankbar! ;) Im Anschluss hat Dennis das Ding aber direkt wieder voll gemacht und ich konnte in der Zeit eine Runde um den See laufen. Der Stellplatz lag wirklich schön. Eine Yoga Einheit habe ich am Morgen auch noch machen können. Direkt in der Sonne zwischen zwitschernden Vögeln, parkenden Autos, Bäumen und Fußgängern. Ich wollte schon immer mal bei 1 Grad und ganz in der Öffentlichkeit Yoga machen. Warum denn auch eigentlich nicht? Mit etwas mehr Bewegung als gestern ging es also wieder auf die Autobahn. Diesmal in Richtung Loßburg zu meiner Cousine. Auf der Autofahrt habe ich meinen Obstkorb fertig gestellt. An dem saß ich schon seit gestern. Ich habe ihn mit Garn umwickelt, damit er mir optisch wieder besser gefällt. Ein Projekt, wofür ich mich zu Hause wahrscheinlich nicht hätte begeistern können, aber hier auf der Fahrt war es die perfekte Beschäftigung. Bisher haben wir auf der Fahrt noch kein Radio angehabt, was für Dennis wirklich ungewöhnlich ist, denn eigentlich mag er Stille nicht so gern. Bei meiner Cousine angekommen, haben wir gemeinsam Kaffee getrunken und veganen Hefezopf verspeist. Am Abend gab es dann noch ein riesiges Blech voll mit Ofengemüse - ein Traum. Denn wer mich kennt, weiß, dass Ofengemüse mein absolutes Lieblingsgericht ist. Gesund, abwechslungsreich und gut gewürzt, schmeckt es auch einfach nur fabelhaft. Kleiner Tipp am Rande: Kräuter Pommes Gewürz von Just Spices - dieser Mix war wirklich richtig gut! Und dazu gab es auch noch einen schönen weißen, süßen Wein aus Deutschland (s. Foto). Auch eine absolute Empfehlung! Glücklicherweise hat meine Cousine ein Gästezimmer, was wir für die zweite Nacht auf unserer Reise beziehen dürfen. Die letzte Nacht war wirklich nicht so erholsam, daher nehmen wir dieses Angebot natürlich liebend gern an. Vor dem Schlafen ging es jedoch noch einmal kurz Spazieren. Es war 22.24 Uhr als die Straßenlaternen aus gingen und es auf einmal stockdunkel wurde. Da bekommt die Bezeichnung Schwarzwald gleich eine ganz andere Bedeutung. Ohne Taschenlampe war hier erst einmal kein Vorwärtskommen mehr. Aber dafür wurden wir noch mit einem Blick auf den kleinen Waagen belohnt. Jetzt werden wir aber wie die Könige schlafen, denn die Matratze ist unheimlich weich und Karolins zu Hause sehr gemütlich. Ich freue mich schon auf Morgen und viel schöner kann man einen Tag doch gar nicht abschließen.Read more

  • Day 3

    Ab nach Bordeaux

    February 17, 2023 in France

    Nach einer erholsamen Nacht bei meiner Cousine wurden wir von einem leuchtenden Sonnenaufgang im Schwarzwald geweckt. Besser hätte der Tag nicht starten können. Das letzte Mal kamen wir in den Genuss in einem richtigen Bett bei Zimmertemperatur zu schlafen und bei Warmwasser zu duschen. Ich habe es sehr genossen. Nach einem gemütlichen Frühstück brachen wir in Richtung Loßburg auf, um ein paar Erledigungen zu machen: Einkaufen, Geld einzahlen, Wasser auffüllen. Eine dieser drei Sachen hat sogar geklappt. Wir haben eingekauft. Geld einzahlen wurde nichts, weil das nicht Sparkassen übergreifend funktioniert und wir nicht weiter darüber nachgedacht haben. Eine Wasserstation gab es in der Nähe leider nicht. Somit haben wir viel Zeit damit verbracht eine Lösung für das Bargeld-Problem zu finden. Glücklicherweise hat meine Cousine uns am Abend vorher schon angeboten als Transfer zu fungieren. Daher war dieses Problem gelöst. Allerdings hatten wir immer noch kein fließendes Wasser. Dieses Problem sollten wir allerdings mit in den nächsten Tag nehmen, denn wir hatten uns kurzerhand dazu entschieden nicht mehr nach Paris zu fahren. Unser heutiges Ziel ist Bordeaux. Wir haben wirklich einiges über das Vanlife in Frankreich gehört und viele Menschen haben uns vor der organisierten Kriminalität gewarnt. Irgendwie hatte der längere Aufenthalt in Frankreich dann einen negativen Beigeschmack. Um dem so ein bisschen entgegen zu wirken, habe ich uns einen schönen Stellplatz auf einem Weingut rausgesucht. Dort können wir übernachten, Wasser auffüllen und eine Weinprobe machen - und das alles kostenlos. Es ist so schön, dass Menschen so gastfreundlich sind und Reisenden so eine Möglichkeit bieten. Doch zurück zur Tour auf der wir uns gerade in diesem Moment noch befinden. Nach all dem Orga-Kram haben wir uns auf den Weg raus aus dem Schwarzwald gemacht. Die 18% Steigung mit den engen Kurven sind mit dem Crafter wirklich anders wild. 600km Autobahn stur geradeaus sind hingehen auch nicht wirklich besser. Aber alles Gute ist nie beisammen und das coolste ist ja eigentlich: Wir sind raus aus Deutschland. Somit startet die Weltreise jetzt ganz offiziell. Ich habe die Zeit als Beifahrerin genutzt, um im Duschvorhang Magnete einzunähen, Speicherplatz auf meinem Handy zu schaffen und uns mit Snacks und Getränken zu versorgen. Irgendwann mussten wir jedoch mal eine kleine Pause machen. Wir hielten auf einem Rastplatz, wo sehr wenig los war. Wir bereiteten uns ein paar belegte Brote zu, dehnten uns ein wenig, um dann wieder weiter zu fahren. 597 km liegen noch vor uns. Die Ankunftszeit liegt bei 01.20 Uhr. Mal sehen was die Nacht noch so bringt.

    P.S.: Wir befinden uns derzeit in der 5. Jahreszeit und die wird ja vor allem im Süden von Deutschland überdurchschnittlich intensiv zelebriert. Die Dörfer sind hübsch geschmückt und die Bewohner sind lustig verkleidet. Es ist zu dieser Zeit wohl Tradition, dass den Menschen, die Krawatten tragen, diese abgeschnitten werden. Welchen Grund das hat, weiß ich leider nicht mehr. Aber mein persönliche Erklärung wäre: Das Leben auch einfach mal nicht so ernst zu nehmen.

    P.P.S.: Es ist 01.20 Uhr und es liegen noch 180 km vor uns. Ich habe diese Tour eindeutig unterschätzt. Es gab auf dieser Strecke bisher quasi nur Gefälle und Steigungen. Ewig hoch, dann ewig wieder runter. Dann haben wir uns auch noch angezickt und 2 Stunden nicht miteinander gesprochen. Holla die Waldfee. Diese Kombi kann ich echt nicht empfehlen. Aber die letzten zwei Stunden sind angebrochen und dann haben wir heute mehr als 1000 km in unter 10 Stunden geschafft. Das machen wir so schnell allerdings nicht nochmal. Das steht fest.
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  • Day 4

    Zwischen den Weingütern Bordeaux‘s

    February 18, 2023 in France

    Als wir quasi mitten in der Nacht auf dem Weingut in Bordeaux ankamen, waren wir froh, dass die Tochter des Winzers die Tore für uns aufgelassen hatte. Wir hatten vorab mit ihr telefoniert. Es war kalt und wir waren hundemüde. Also schmissen wir uns direkt ins Bett und schliefen bis 10.30 Uhr. Dann wurde erstmal aufgeräumt und zum allerersten Mal Wasser aufgefüllt. Denn glücklicherweise boten die Inhaber des Weinguts dies für Camper kostenfrei an. Das Auffüllen hat circa 10 Minuten gedauert. Zwischendurch wurden wir noch vom Hofhund Diego begrüßt, der ganz freudig direkt in unseren Bus gesprungen ist. Im Anschluss gab es zum Frühstück Tofu-Rührei, Avocado und Brot. Und das bei 18 Grad draußen in der Sonne, direkt vor einem Weinfeld. Die Vögeln zwitscherten und es fühlte sich zum ersten Mal in diesem Jahr nach Frühling an. Während wir unseren Kaffee genossen, beschlossen wir heute noch eine Nacht hier zu bleiben und die Fahrräder auszuführen. Wir sattelten also die Esel und wollten in die Innenstadt zum nächsten Decathlon fahren, um ein paar Besorgungen zu machen. Der Weg dort hin war malerisch. Zwischen Weinbergen, wunderschönen Grundstücken und Wäldern fuhren wir entspannte 13 km. Im Decathlon angekommen, fanden wir zwar nicht wonach wir suchten, aber wir hatten uns endlich mal wieder bewegt. Nach diesen drei Tagen im Auto war das wirklich bitter nötig. Auf dem Rückweg über die Pont d’Aquitaine wurden wir noch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang über Bordeaux belohnt. Zurück durch die eine kleine Vorstadt fiel mir auf, dass die Gestaltung von Stadt und Häusern irgendwas amerikanisches mit sich brachte. Finden konnte ich dazu jedoch nichts. Was über Bordeaux allerdings erwähnenswert ist, sind die tollen Fahrradwege. Viel mehr haben wir ja auch nicht gesehen. Zu Hause angekommen, kochten wir direkt Abendessen. Pellkartoffeln mit Schmand, Brokkoli und einem Burger-Patty sollte unsere erste richtige Mahlzeit sein. Wir waren mehr als zufrieden. Ein gesundes, schnelles und leckeres Essen. Zwischendurch kam Marie, die Tochter des Winzers, noch einmal vorbei und erkundigte sich nach unserer Radtour. Sie fand es überaus ungewöhnlich, dass wir mit diesen Rädern eine solche Tour fuhren. Und ich fand es überaus ungewöhnlich, dass sie mit 24 Jahren das Weingut ihrer Eltern noch in diesem Jahr übernimmt. Als Gäste hatte sie uns glaube ich sehr gern. Und das beruhte in jedem Fall auf Gegenseitigkeit, denn besser hätte unser erster Aufenthalt in einem anderen Land nicht laufen können. Ich frage mich, ob es in Deutschland auch Winzer gibt, die kostenfreie Stellplätze für Camper anbieten, ihnen kostenfrei Wasser zur Verfügung stellen und jeden Tag eine kostenlose Weinprobe machen. Klar kaufen bestimmt viele Besucher einige Flaschen ihres Weins. Aber dieses Angebot ist trotzdem mehr als großzügig. Ich bin jedenfalls begeistert von dieser Gastfreundlichkeit und freue mich Frankreich von dieser Seite kennen gelernt zu haben.Read more

  • Day 5

    Ich habe keine Lust auf Schreiben

    February 19, 2023 in Spain

    Ich habe Dennis gefragt, was heute so passiert ist und das kam dabei heraus: Aufgestanden, Heizung aus dann wieder an, fertig machen, eiskalt duschen, Frühstück, Klo sauber gemacht, aufgeräumt aber nicht an Tisch gedacht, drüber gefahren, abgespült und wieder eingepackt. 200km gefahren, getankt, bis Bilbao gefahren, direkt in der Stadt, dann Richtung Stellplatz, bis zum Leuchtturm spaziert, Essen gekocht, lieb gehabt, geschlafen.Read more

  • Day 6

    Ein Tag in Bilbao

    February 20, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute Morgen sind wir mit einer großen Portion Motivation aufgewacht. Direkt nach dem Aufstehen sind wir 4km gelaufen und wollten in den Atlantik springen. Aus dem Springen wurde dann jedoch Liegen, weil wir leider nicht tiefer ins Wasser reinkamen. Zurück am Bus bereiteten wir uns Frühstück vor und genossen ein wenig die Sonne. Mehr oder weniger, denn mir bekam der Lauf auf nüchternen Magen leider gar nicht gut. Wir beschlossen kurzerhand den Ort zu verlassen und den heutigen sonnigen Tag zu nutzen, um Bilbao zu erkunden. Unser Stellplatz war zwar sehr gut gelegen, allerdings war an diesem Platz auch sehr viel Trubel. Viele Menschen gingen mit ihren Hunden spazieren, trieben selbst Sport oder schauten sich die nahe gelegenen Attraktionen an. So richtig gemütlich wurde es dadurch nicht. Deshalb nutzten wir die Chance und stellten das Auto auf einem kostenfreien Parkplatz am Stadtrand ab und liegen zu Fuß ins Zentrum. Mehrere Kilometer, schöne Gebäude und kulturelle Attraktionen später fanden wir einen schönen Platz in der Sonne direkt am Fluss. Hier verweilten wir einen kurzen Augenblick bis wir uns auf die Suche nach einem kleinen Snack und einem kühlen Getränk machten. Wer schon einmal mit mir, oder einem anderen Veganer, unterwegs war, der weiß, wie schwierig sich so etwas einfaches manchmal gestalten kann. Da ich Dennis diesen Stress heute ersparen wollte, hielten wir bei einem kleinen Restaurant mit Selbstbedienung. Die Kellner verstanden leider kein Wort Englisch und wir können leider kein Wort Spanisch. Für Hola, Adios und Gracias reicht es zwar, aber damit kann ich kein Brot mit Öl und Salz bestellen. Also gab es für Dennis ein schönes Sandwich und ein Bier und für mich einen frischen Osaft. Im Anschluss machten wir uns auf den Rückweg zum Auto. Noch fix im Mercadona für die nächsten Tage eingekauft und dann ging es schon zum Stellplatz für heute Nacht. Wir kamen mal wieder im Dunkeln an. Was ich trotz der Dunkelheit sah, war der tiefe Abgrund 30 Meter vor uns. Das Auto parkte quasi mit der Schnauze auf den Abgrund zu und ich habe es ganze 20 Minuten ausgehalten und dann mussten wir das Auto anders herum hinstellen. Mag sein dass ich ein Schisser bin, aber ich hätte ansonsten kein Auge zu bekommen. Jetzt liegen wir im Bett und haben das kleine Dachfenster auf. Es hat auch Vorteile direkt am Wasser zu stehen: Einschlafen mit Wellenrauschen.Read more

  • Day 7

    An der Nordküste Spaniens

    February 21, 2023 in Spain

    Nach einer ruhigen Nacht wachten wir früh auf. Dennis lief eine Runde durchs Dorf und ich habe Yoga gemacht. Danach sprangen wir ins Wasser. Zu dieser Zeit war Ebbe und wir konnten sehr weit hinauslaufen. Danach bereiteten wir Frühstück zu, tranken gemütlich unseren Kaffee und liefen zu dem alten Schiffsanleger, der sich in der Nähe unseres Stellplatzes befand. Vorher haben wir uns noch kurz mit der Familie ausgetauscht, die ebenfalls bei uns nächtigten. Die Engländer waren zu fünft: die Eltern, zwei Kinder und ihr Hund Dave. Sie haben ihr Haus verkauft und ihre Arbeit aufgegeben, um den Camper zu kaufen und ihren Kindern die Welt zu zeigen. Wir waren schwer beeindruckt von dieser großen Entscheidung. Wir wünschten uns allen eine gute Reise. Nach dem Anleger schlossen wir eine kleine Runde durchs Dorf an und besuchten noch einmal die Bucht in der wir morgens Baden waren. Jetzt stand das Wasser schon deutlich höher. An einem kleinen Wasserfall fragte uns ein Holländer, der wohl allein reiste, nach einem Foto. Er zog sein Shirt aus und wollte, dass ich ihn nur zur Hälfte filmte, damit es aussieht, als würde er unter dem Wasserfall nackt Baden. Das fand ich wirklich sehr amüsant. Aber seine Idee ging auf. Ich fand das Video sehr gelungen. Zurück am Auto packten wir unsere Sachen und fuhren zum nächsten Stellplatz. Vorher besuchten wir noch den spanischen Baumarkt Leroy Merlin (btw was für ein seltsamer Name für einen spanischen Baumarkt?). Leider erfolglos. Am Stellplatz angekommen marschierten wir direkt wieder los und schauten uns die Felsformationen an. Das sind bisher die beeindruckendsten auf unserem Weg. Riesige Steine liegen in Schichten gekippt im Wasser. Das türkise Wasser schlägt weiße Schaumkronen gegen die Klippen. Ein wahnsinniges Schauspiel der Natur. Oft standen wir einfach nur da und waren beeindruckt von dieser Wucht. Es ist wirklich eine Wucht, denn als Mensch kommt man sich so unglaublich klein vor zwischen diesen Naturschauspielen. Nach einer Stunde Staunen, Rumspringen und Fotos machen haben wir uns auf den Rückweg gemacht und Abendbrot gekocht. Heute gab es vegane Bolognese. Eigentlich nach Rezept, aber dann habe ich doch gefreestyled. Ergebnis: sehr lecker. Dennis Fazit: Die Stulle gestern war auch geil. Naja, dann lasse ich mir die Flasche Lambrusco jetzt alleine schmecken. Wir gucken jetzt noch ein YouTube-Video von thefilmpeople und werden dann schlafen. Gute Nacht 🫶🏼Read more

  • Day 8

    Auf in die Schlechtwetterfront

    February 22, 2023 in Spain ⋅ 🌧 8 °C

    Gestartet haben wir diesen Tag mit der Feststellung, dass wir jetzt nicht mehr um das bevorstehende schlechte Wetter herumkommen. Im Umkreis von 1000km wird das Wetter auf der iberischen Halbinsel in den nächsten Tagen auf jeden Fall nicht besser als hier an der Nordküste. Die Nacht durchfahren würde sich dementsprechend nicht lohnen. Diesen Gedankengang haben wir erst einmal sacken gelassen und gemütlich gefrühstückt. Im Anschluss unseren täglichen Kaffee. Ich las in meinem Buch weiter und Dennis recherchierte nach möglichen Destinationen und ihren Wetterlagen. Da wir uns jedoch noch an diesem wunderschönen Ort befanden, nutzten wir die Kulisse um ein kleines Video für BOXIO, den Hersteller unserer Trockentrenntoilette, zu drehen. Mit der von Felsen umgebenen Bucht im Hintergrund setzte ich mich auf die BOXIO. Ein Panorama was man auf Klo nur selten zu sehen bekommt. Aber BOXIO macht’s möglich, so die Headline. Danach wollte Dennis unbedingt noch ins Wasser springen. Springen und Baden war hier allerdings an jeder Ecke strengstens verboten. Ich habe ihm abgeraten. Aber wir wissen ja alle, wie das ist, wenn man etwas nicht tun sollte. Also gingen wir zur großen Bucht. Auf beiden Seiten schlugen große Wellen gegen die Felsen. Dennis ging bis zu den Knien rein und erfrischte sich kurz. Zurück am Auto gab es einen kleinen Snack. Für mich Datteln, für Dennis Gummibären. Danach liefen wir die kleine Wanderroute entlang der Küste. Auf den schiefen Steinschichten entlang führte ein schmaler Wanderweg. So viele seltsam geformte Untergründe. Rechts von uns das tobende Meer, was in tosenden Bewegungen gegen die hohen Felsen schlug. Wahnsinnig beeindruckend. Manchmal habe ich mich gefühlt wie auf dem Mond. Zurück am Auto entschieden wir uns kurzerhand dazu in die nächst größere Stadt zu fahren. Als wir aus dem Ort herausfuhren, wurde mir klar, was das überhaupt für ein Ort war. Alle Häuser sahen gleich aus, etliche standen leer, kaum jemand auf den Straßen und große Tore versperrten den Weg in die Häuserreihe. Dieses kleine Städtchen wird wohl zu großen Teilen als Zweitwohnsitz oder Sommerresidenz genutzt. Irgendwie etwas gruselig, wenn hier im Winter dann alles menschenleer ist. Aber umso besser für uns, denn wir waren ganz allein an diesem wunderbaren Platz. Ungefähr 100km weiter entlang der Nordküste Richtung Süden befindet sich Gijón. 2 Stunden Autofahrt später waren wir auch schon dort. Der erste Stellplatz war uns nicht ganz so sympathisch, deshalb suchten wir schnell einen neuen auf. Der zweite liegt sehr zentral und wir stellten uns zwischen Wohnmobile und grünen Hecken. Seit unserer Ankunft regnete es, sodass wir den restlichen Abend im Auto verbrachten. Wir wärmten die Nudeln von gestern auf und spielten zwei Runden Kniffel. Das hat Spaß gemacht! Jetzt aber wird es Zeit ein bisschen Energie für die nächsten Tage zu tanken, denn uns steht viel Regen bevor. Gerade plätschern die kleinen Tropfen aufs Dach. Ich liebe dieses Geräusch.Read more

  • Day 9

    Schlechtes Wetter ist subjektiv

    February 23, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 7 °C

    Heute haben wir etwas länger geschlafen. Bis 9 Uhr lagen wir im Bett. Dafür sind wir erholt und mit viel Bock auf den Tag aufgewacht. Öl ziehen, Bett zur Sitzecke umgebaut, kurz aufgeräumt, zwei Gläser Wasser bereit gestellt - mittlerweile haben wir unsere Abläufe und sind richtig fix. Kurze Besprechung für den weiteren Ablauf. Dann ging Dennis draußen laufen und ich habe auf den 3qm ein Workout gemacht. Es hat erstaunlich gut funktioniert. Danach sprang Dennis ins Wasser und ich bin Duschen gegangen. 11.40 Uhr tischten wir dann unser Frühstück auf. Heute gab es mal wieder Tofu-Rührei - ein absoluter Traum. Anschließend Kaffee und dann kann der Tag auch schon starten. Während Dennis seine 20 Minuten BOXIO-Time in Anspruch nimmt, wandere ich ein wenig an die nahe gelegene Bucht. Zu der Zeit war mal wieder Ebbe und ich hüpfte über die nass glatten großen Steine. Herr Linke sammelte mich ein und wir liefen gemeinsam an der Promenade am Strand entlang. Riesige Wellen neben uns, viele Hunde liefen am Strand entlang. Es war zwar windig, aber die Sonne schien uns ins Gesicht. Von schlechtem Wetter erst einmal keine Spur. Aus entspannt in die Stadt Gijón spazieren, wurden ein Abriss von 10 Kilometern in zwei Stunden. Uff, danach waren wir beide ganz schön im Eimer. Aber wir haben gefühlt die ganze Stadt gesehen und sie war schön. Also die Altstadt. Viele Restaurants waren geschlossen und generell war sehr wenig los. Kurzer Abstecher im Lidl und dann wollten wir auch einfach nur nach Hause. Schon lustig, dass man jetzt nach Hause sagt. Am Bus angekommen gab es eine kleine Stärkung: für den Herrn ein Butter-Croissant mit Schoki und für mich Nudeln mit Avocado und Hummus. Leckerer als es sich anhört! Danach machten wir uns auf den Weg zum nächsten Stellplatz. Dieser liegt etwas Off-road, was und anfangs nicht so recht bewusst war. Vorab mussten wir jedoch noch Wasser auffüllen. 5 Tage sind wir jetzt mit ca. 100 Litern ausgekommen. Ich glaube das ist ganz gut. Wir sind wirklich sparsam geworden und versuchen wenig zu verschwenden. Für die nächsten Tage sind wir jedoch erstmal wieder versorgt. Der Typ an der Tankstelle versicherte uns zwar, dass es Trinkwasser sei, aber mal sehen wie gut wir das vertragen. Am Stellplatz angekommen, bin ich gleich wieder total durchgedreht. Direkt an Klippen, die ewige Meter tief in 5 Meter hohen Wellen münden, sehe ich den 3,5 Tonner einfach nicht dicht dran stehen. Vor allem nicht schräg. Ich vertraue weder der Handbremse noch den eingelegten Gängen. Aber wir finden immer irgendwie einen Kompromiss, damit ich ruhig schlafen kann. Standheizung an, Essen gekocht und unsere Umgebung tobt nur so. Riesige Wellen schlagen gehen die Klippen. Das wird bestimmt faszinierend, wenn wir morgen alles im Hellen betrachten können. Wir sind beide schon ganz gespannt. Jetzt gibts für mich erstmal noch einen kleinen Wein. Ein bisschen aufgewühlt, bin ich dann doch noch. Aber auch ziemlich kaputt, deshalb gehts wohl gleich ins Bett. Das war ein aufregender Tag. Mal sehen was der morgige bringt.Read more

  • Day 10

    Der Wind weht uns nach A Coruña

    February 24, 2023 in Spain ⋅ 🌧 8 °C

    Meine Nacht war kurz. Die Klippen mit samt den schlagenden Wellen neben uns bereiteten mir wirklich mehr Sorge als mir lieb war. Als ich im Bett lag waren die Wellen so laut, dass ich das Gefühl hatte, wir standen inmitten des wütenden Atlantiks. Um halb 2 ging ich nochmal raus, um mich zu versichern, dass dem nicht so ist. Ich wurde mit einem klaren und wunderschönen Sternenhimmel wieder ins Bett geschickt. Kaum wach ging ich erst einmal nach draußen und erkundigte die Gegend. Das waren bisher die höchsten Wellen, die ich gesehen hatte. Ich war ehrfürchtig. Auch wenn ich dieses Wort sonst selten nutze, so spiegelt es in diesem Fall genau meine Gefühlslage wieder. Nach unserem Frühstück gingen wir noch einmal eine kleine Runde entlang der Küste. Auch auf der anderen Seite preschten die Wellen mit einer enormen Geschwindigkeit gegen die Felswände. Die Formen der Buchten, Höhlen und Untergründe lassen uns nur erahnen, was das Wasser hier die letzten Jahrtausende getrieben hat. Die Natur fragt nicht, sie nimmt sich einfach. Dieser Ort hat mich schwer beeindruckt. Wir packten und fuhren zu einer Bucht einige Minuten weiter. Dort sprangen wir beide unter die Outdoor-Strandduschen. Die waren, wie zu erwarten, arschkalt. Dazu noch der eisige Wind und die Außentemperatur von 6 Grad. Nicht gerade das Bild, das ich mir vorgestellt habe, wenn ich mich mit dem Bus in Spanien sah. Aber bei diesen Temperaturen draußen Duschen muss man auch erstmal machen. Da darf man schon mal stolz sein. Danach ging’s dann ab auf die Autobahn mit dem Reiseziel „A Coruña“ - die Hauptstadt Galiziens. Zwischen verschneiten Bergen, tiefen Schluchten und abwechselnden Regenschauern fuhren wir eine gute Stunde Richtung Süden. Bei Tageslicht sind wir gegen 17 Uhr in der Stadt angekommen und haben es uns auf einem Wohnmobilstellplatz am Wasser gemütlich gemacht. Mein Hunger schmiss direkt den Omnia-Backofen an. Gestillt wurde er mit Kartoffelecken und einem würzigen Kichererbsensalat - à la bonheure, um es in Französisch zu sagen. Danach spielten wir einige Runden Kniffel und tranken den letzten Schluck Wein aus der Flasche, die Karolin uns schenkte. Sobald ich zurück in Deutschland bin, werde ich mir davon einen ordentlichen Vorrat anlegen. Es regnete seit unserer Ankunft, aber wir wollten nochmal los. Ein bisschen Einkaufen und die Stadt sehen. Wir schlenderten mit unseren Schirmen zu verschiedenen Einkaufsmärkten, um alles zusammen zu bekommen. Ich habe die riesigen Paprikas extra für dich fotografiert @Mama. Ich hoffe man erkennt, dass sie bedeutend größer sind als meine Hand. Danach landeten wir wahrscheinlich in der Altstadt, wo wir von einem regen Treiben der Leute in Bars und Restaurants begrüßt wurden. Draußen war es zwar total ungemütlich, aber es war auch Freitag Abend und die Menschen genossen den Auftakt ins Wochenende. Meine Motivation sich irgendwo reinzusetzen, hielt sich jedoch in Grenzen. Dennis hatte Bock, aber ich war heute eine Bremse. Wir machten uns auf den Rückweg. Im Regen. Es hatte sich eingeregnet. Am Bus angekommen testeten wir noch die vegane Chorizo. Dennis gibt ihr 1/10 Punkten. Die Kritik ist ganz schön harsch, dafür, dass er in seinem Leben noch nie eine richtige Chorizo gegessen hat. Aber leider hat er Recht. Mit Chorizo hat das nichts zu tun. Für eine vegane Wurst aber in Ordnung. Ich sage 3/10.Read more