Reiser for tiden
  • Nele Lewerenz

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    Teil 1: Ein Herz für Bosnien

    28. juli 2023, Bosnia og Herzegovina

    Diesen Beitrag wollte ich eigentlich schon vor einer Woche verfasst haben, aber wie das immer so ist, wenn man sein Tun hat: man nimmt sich selten direkt die Zeit, um etwas umzusetzen. Heute habe ich mir jedoch in mein Tagebuch geschrieben, dass ich den Beitrag fertig stelle. Es ist allerdings schon wieder so viel passiert, dass ich zwei Beiträge daraus schneidern möchte. Dieser hier handelt von Bosnien und warum wir dieses Land so lieben gelernt haben.

    Das erste Bild ist an unserem „Jahrestag“ entstanden. Wir waren in Banja Luka essen und haben zufällig festgestellt, dass es uns nun schon drei Jahre gibt. Das feierten wir mit Bier und Pizza für insgesamt 15€. So günstig ist glaube ich noch niemand zu seinem Jahrestag essen gegangen. Weiter ging es dann am späten Nachmittag nach Jajce. Als wir dort eintrudelten, entdeckten wir gleich den riesigen Wasserfall. Später erfuhren wir dann, dass dies der einzige innerstädtische Wasserfall weltweit ist. Bosnien überrascht uns jeden Tag aufs Neue. Als wir gerade geparkt hatten, fuhr ein deutsches Wohnmobil an uns vorbei und hielt an. Er schlug uns vor auf dem Stellplatz zu parken, den er gerade verlassen hatte. Gesagt, getan. Dort wollten wir ohnehin stehen, aber leider war bis dahin nichts frei. Perfektes timing also. Wir standen nun direkt am See an der Bridge of Love. Am Abend machten wir noch einen kurzen Halt bei den kleinen schwarzen Wassermühlen aus Holz, die wir bei unserem Spaziergang eher zufällig entdeckten. Die Stadt schauten wir uns am nächsten Tag in Ruhe an und genossen am Nachmittag das gute Wetter am See. Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zu einem Stellplatz, den Freunde uns empfohlen hatten. Begrüßt wurden wir dort mit einem großen Bier und einer wahnsinnig schönen Aussicht aus dem Bus. Neben uns reihten sich noch einige andere deutsche Camper ein und wir verbrachten am zweiten Tag einen richtig schönen Abend gemeinsam mit Andreas und Rahel aus Bremen. Nach zwei Tagen Ruhe und schönen Gesprächen entschieden wir uns, aufgrund der Empfehlungen anderer Reisender, nach Sarajevo aufzubrechen. Bevor wir die Stadt erreichten, machten wir noch an einem etwas abgelegeneren Stellplatz im Herzen Bosniens Halt. An einem glasklaren Fluss führte ein Vater mit seinem Sohn ein Restaurant. Wir haben es uns mit einem Bier auf den schwimmenden Holzbänken bequem gemacht und die Umgebung genossen. Gespeist haben wir nichts, da nur die Forellen frisch aus dem Fluss zum Essen angeboten werden. An der Stelle waren wir beide dann raus. Am nächsten Tag fuhren wir in die Hauptstadt Bosniens. Sarajevo liegt relativ östlich im Land und ist quasi unser letztes richtiges Ziel. Knapp zwei Tage schlenderten wir durch die Straßen, haben Dürüm gegessen, Kaffee getrunken, auf dem Markt eingekauft und die Stimmung der Stadt aufgesaugt. Auf dem Weg zur Grenze nach Montenegro entschieden wir uns zu einem weiteren Stopp auf der Hälfte des Weges. An einem Flussbett, an dem sonst nur Angler einkehrten, konnten wir es uns richtig bequem machen. Die wunderbare Aussicht auf das Wasser und die heißen Temperaturen ließen uns bis in den frühen Nachmittag auf dem Platz verharren. Als wir zur Grenze aufbrechen wollten, fuhr sich ein niederländisches Paar im Sand fest. Nachdem wir gemeinsam mit anderen Deutschen und Bosniern den schicken T3 aus dem Sand schafften, entschieden wir uns noch eine weitere Nacht zu bleiben. Ein französisches Paar stieß auch noch dazu und wir verbrachten einen wunderbaren Abend am Feuer. Unser erstes Feuer und unser letzter Abend in Bosnien. Was für ein krönender Abschluss für diese bisher aufregendesten zwei Wochen auf unserer Reise. Bosnien war nie ein Ziel von uns und doch hat es sich genau so angefühlt, als wären wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen.
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  • 10 Tage und drei Länder

    23. juli 2023, Bosnia og Herzegovina ⋅ ☀️ 31 °C

    Vor zehn Tagen sind wir von Italien nach Slowenien gefahren. Wir standen auf einem Weingut, wo wir gleich morgens um 10 Uhr dazu verdonnert wurden, an einer Weinprobe teilzunehmen. Drei Flaschen Wein sollten wir kaufen, als Rechtfertigung dafür, dass wir auf dem Hof stehen durften. Da das vorher nicht klar war, sind wir mit zwei Flaschen Muskat noch gut davon gekommen. Wir standen zu der Zeit im Austausch mit Freunden, die gerade von Kroatien die Heimreise antraten. Unsere Wege kreuzten sich fast, weshalb wir uns spontan dazu entschieden ein paar Tage gemeinsam in Kroatien in den Bergen zu verbringen. Auf dem Weg in die Berge hielten wir noch einmal am Meer und kühlten uns ab. Dort lernten wir Moritz kennen. Er ist in Kroatien mit dem Fahrrad angereist. Von Augsburg. Derzeit ging es ihm nicht so gut, weshalb er sich über Gesellschaft freute und wir entschieden ihn mit in die Berge zu nehmen. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir mit unseren neuen und alten Freunden bei einer älteren Dame auf dem Hof. Dort oben gab es keinen Empfang, aber dafür Schnaps und Kaffee. Sora sorgte gemeinsam mit ihrem Hund Zoey für das Wohlbefinden aller Camper. Es war herzerweichend, wie gutmütig und gastfreundlich sie uns Fremden gegenüber war. Sie forderte nichts und alle gaben trotzdem gern etwas. Und mit alle meine ich unsere Freunde und die vier anderen Camper, die dort noch Platz fanden. Wir waren ein riesiges Lager. Und alle waren irgendwie auf der Heimreise und ließen ihren Urlaub Revue passieren. Dabei wurde deutlich, dass Bosnien&Herzegowina unheimlich schön und günstig sein soll. Wir hatten dieses Land bis dato nicht auf dem Schirm. Als wir abreisten, war uns jedoch klar: wir fahren nach Bosnien&Herzogowina. Einen Tag brachten wir noch in Kroatiens Inland zu und dann reisten wir auch schon in Bosnien ein. Hier wurden wir mehr als herzlich empfangen. In Bihać, eine halbe Stunde hinter der Grenze, haben wir unseren ersten Stopp gemacht. Hier standen wir direkt an der Una, wo auch die Einheimischen ihre Freizeit verbringen. Sie grillen, genießen die Sonne, trinken Bier und gehen im Fluss baden. Kurz nach unserer Ankunft sprach uns ein Bosnier auf Deutsch an. Er gab uns Tipps für die Region und freute sich nach etlichen Jahren seine Deutschkenntnisse mal wieder auf die Probe zu stellen. Wir waren überrascht, wie gut er Deutsch sprach. In der Stadt sprach uns dann ein älteres Ehepaar an. Sie kamen hier aus Bosnien und wohnen in Deutschland. Sie erzählten uns dass es flussaufwärts besonders schön sein soll. Wir waren zum ersten Mal verblüfft - über die Verbreitung der deutschen Sprache und die Hilfsbereitschaft der Bosnier. Nachdem wir eine SIM-Karte und Geld gewechselt hatten, verließen wir die Stadt relativ zügig (1€ = 1,96 KM). Kurz vor der Abreise lernten wir ein Paar aus Leipzig kennen: René und Penelope. Wir quatschten ewig.. über ihr altes Wohnmobil, ihre bisherigen Reisen und ihr Leben. Sie sind ebenfalls nach Bosnien gekommen, weil es überall sonst viel zu voll mit Touristen ist und dieses Land unheimlich schön sein soll. Unsere Route durch Bosnien ist zwar ähnlich, aber vorerst steuerten wir verschiedene Ziele an. Auf dem Weg zum nächst größeren Ort machten wir einmal an der Straße Halt und sprangen in die wilde Una. Die Strömung war stark, das Wasser glasklar und eiskalt. Bei 38 Grad gibt es nichts schöneres. In Bosanska Krupa angekommen, trafen wir bei unserer Stellplatzsuche auf einen Bosnier, der uns direkt zu sich auf den Hof einlud. Wir parkten vor seinem Tor und er zeigte uns seine Stadt. Auch er sprach sehr gut Deutsch und erklärte uns weshalb die deutsche Sprache hier so verbreitet ist. Tatsächlich arbeiten 50% (!) der Bosnier in Deutschland oder Österreich. Das ist eine Menge. Die politische Situation in B&H lässt den Menschen hier keine andere Wahl, erklärte er uns. Drei Religionen/Weltanschauungen treffen hier politisch, gesellschaftlich und kulturell aufeinander. Ich kann mir nur schwer vorstellen, was für ein Akt es sein muss, dann auf einen Nenner zu kommen. Neben all den kritischen Themen haben wir aber auch viel mit unserem bosnischen Freund gelacht. Wir waren nachts in der Tankstelle, im Bäcker (24h geöffnet) und in einer Bar. Es war herrlich mittendrin zu sein. Und als wäre das nicht schon zu viel des Guten: auf dem Nachbargrundstück wurden vor Kurzem fünf Welpen geboren. Die machten es sich unter unserem Auto gemütlich und beehrten uns die gesamte Zeit. Sie wollten spielen, schmusen und essen. Jedes Mal wenn wir von einem Ausflug zurück kamen, begrüßten sie uns, wie ihre Familie. Dementsprechend schwer fiel mir der Abschied von den Kleinen und ihrer Mama. Wir verabschiedeten uns mit Futter bei den Kleinen und einem 6er Träger Heineken für unseren bosnischen Freund. Unser nächstes Ziel war Banja Luka. Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten dort, ist die bunte Kathedrale. Und damit verabschieden wir uns wieder in die wohl verdiente Pause. Ich wünsche euch einen schönen Start in die Woche.Les mer

  • Arrividerci Italia

    12. juli 2023, Slovenia ⋅ ☀️ 29 °C

    Es gibt Neuigkeiten. Seit zwei Wochen sind wir zurück in Italien. Mit dem Zug ging es 18 Stunden von Berlin nach Bologna. Das war ein wilder und langer Ritt. In Bologna wurden wir dann mit entspannten 38 Grad empfangen. Unserem zu Hause ging es gut in der Zeit. Also konnten wir uns sorgenfrei auf den Weg raus aus Bologna machen. Wir brauchten etwas zum Abkühlen, denn bei den Temperaturen ist es im Auto kaum auszuhalten. Nach einer Nacht irgendwo an einem kleinen Fluss fuhren eine ziemliche Strecke zu einem kostenlosen Stellplatz eines Restaurants. Hier machten wir es uns einige Tage gemütlich. Da Dennis kränkelte, schlenderten wir nur zum Strand oder verharrten auf der gemütlichen Rasenfläche mit den anderen Campern. Es war fast wie auf einem Campingplatz und wir fühlten uns richtig wohl. Ganz viele Hunde, freundliche Menschen und gutes Wetter - mehr braucht es doch nicht. In den Tagen spielten wir auch das Stühle stapeln-Spiel. Dennis geduldige Hand schlägt dabei ganz klar meine Ungeduld. Seine Geduld hat sich auch bei unserer neusten Errungenschaft bewiesen: Trainingsgewichte. Für 50€ haben wir in einer italienischen Kleinstadt bei einem älteren Herrn Hanteln und etliche Gewichte gekauft. Jetzt können die mit Sand gefüllten Kanister endlich das Weite suchen. Da wir uns nun schon ziemlich im Norden Italiens befanden, entschlossen wir uns dazu einen Stellplatz in den Bergen aufzusuchen. Für diesen Entschluss sollten wir belohnt werden. Der schönste Bergsee alias Staudamm wartete auf uns. Im Tal schimmerte das türkise Wasser. Am Ufer entlang saßen etliche Jugendliche und Kinder und sprangen ins kühle Nass. Wir gesellten uns zu ihnen. Links von uns eine riesige alte Steinbrücke. Unter ihr der Staudamm, der einen türkis schimmernden See hinter sich festhielt. Unter der Brücke lief das Wasser hindurch und sammelte sich in zwei größeren Becken entlang des steinigen Ufers. Es war unsagbar heiß, aber das Wasser war eisig kalt. Dieser Ort war so malerisch, dass wir mehr als nur eine Nacht blieben. Einen ganzen Tag lang haben wir uns nur zwischen dem Wasser und dem Auto hin und her bewegt. Dann war es jedoch Zeit weiter zu ziehen, denn unsere Tage in Italien sind gezählt. Wir machten und auf zu unserem letzten Stopp: Trieste. Hier erledigten wir alle wichtigen Besorgungen, für die es einer größeren Stadt bedarf. Specialty Kaffeebohnen, ein Moskitonetz, Ziegenmilchseife, Haferkörner vom Biomarkt, ein Fahrradschloss sowie Sicherungen für unseren Kühlschrank. Denn unser Kühlschrank hat sich jetzt schon mehrmals innerhalb weniger Tage verabschiedet. Deshalb mussten wir drei Mal die Sicherung wechseln und zusätzliche Lüftungslöcher in die Holzverkleidung bohren. Aber wir werden weiterhin beobachten, denn erstmal funktioniert er wieder. Der Grund für unsere lange Einkaufsliste: wir sind jetzt in Slowenien angekommen. Wir stehen auf einem Weingut irgendwo ganz im Westen des Landes. Was wir bis jetzt gesehen haben, gefällt uns schon mal ganz gut. Bspw. die Spritpreise. Diesel ist hier ungefähr 20 Cent günstiger als in Italien. Ansonsten werden wir in den kommenden Tagen und Wochen bestimmt berichten, was es hier so schönes zu sehen und erleben gibt. Ich freue mich jedenfalls total ein neues Land zu entdecken. Ich weiß eigentlich nichts über Slowenien und habe keine Erwartungen. Das sind eigentlich immer die besten Voraussetzungen. Mein Gefühl sagt mir irgendwie, dass wir jetzt immer weiter von unserem ursprünglichen zu Hause entfernt sind. Und rein geografisch und örtlich gesehen, stimmt das ja auch. Aber was mir dieses Gefühl jetzt genau sagen will, muss ich in den nächsten Wochen noch herausfinden. Vielleicht weil die Kultur jetzt osteuropäischer wird? Vielleicht weil die Sprachbarriere noch größer ist als zuvor? Ich bin dem Gefühl auf der Spur. Ich drücke euch alle ganz fest und freue mich, wenn ihr bis hier hin gelesen habt.Les mer

  • Glühwürmchen 1 - Nele&Dennis 0

    29. juni 2023, Italia ⋅ ☀️ 25 °C

    Ich sitze im Flieger. Ich rieche das Parfum meiner Sitznachbarin und die Turbinen beginnen zu toben. Das Flugzeug legt an Geschwindigkeit zu und während ich das schreibe, hebt es ab. Ich werde es nie verstehen. Ich bin fasziniert vom Fliegen. Physik hin oder her - aber wie kann sich so etwas Schweres nur in der Luft halten? Unbegreiflich. Dass ich in diesem Jahr nochmal fliege, hätte ich nicht gedacht, denn eigentlich wohnen und leben wir im Auto. Vor ein paar Wochen bot sich die Möglichkeit mit all unseren Freunden auf ein Festival zu fahren und was soll ich sagen? Ich wollte einfach nicht nein sagen. Oder eher wir, denn Dennis sitzt einige Reihen hinter mir. Dieses Mal fliegt er nicht allein. Doch spulen wir mal 1,5 Wochen zurück. Denn in dieser gemeinsamen Zeit haben wir einiges erlebt. Mittwoch Abend habe ich ihn vom Flughafen abgeholt und wir fuhren auf einen Stellplatz ein bisschen außerhalb von Bologna. Dort wurden wir direkt am nächsten Morgen zum Essen von einem italienischen Paar eingeladen. Sie hatten auch einen Camper und bestaunten unseren Ausbau. Wir verbrachten einen netten Abend zusammen und das auch ohne uns perfekt verständigen zu können. In den nächsten Tagen fuhren wir wieder zurück in die Toskana. Umgeben von Weinfeldern, Olivenhainen und wilden Pferden nächtigten wir auf einem idyllischen Weingut. Vor unserer Abreise lies uns der Sohn der Familie, der das Weingut gehörte, noch die hauseigenen Weine probieren. Wir kauften einen roten und einen weißen. Auch unser nächster Stellplatz war ein Weingut. Viel kleiner als das davor, aber dafür mit viel mehr Besuchern und Katzen. Von dort aus besuchten wir mit den Rädern Lucca. Besonders an dieser kleinen Stadt mitten in der Toskana ist ihre Stadtmauer. Sie führt einmal um die Altstadt herum und auf ihr erstreckt sich ein Rad- und Wanderweg über 4 km. Wir fuhren einmal herum, stellten die Räder ab und flanierten in den Abendstunden noch in den hübschen Gassen. Zurück auf dem Hof aßen wir im Garten des Hauses Abendbrot während die Sonne unterging. Kaum war sie verschwunden, machten wir das erste Mal die Entdeckung von Glühwürmchen. Kleine blinkende und leuchtende Funken flogen über die Wiesen und hielten sich in den Büschen und Bäumen ringsherum auf. Am nächsten Tag zog es uns ans Wasser. Das Auto parkten wir an einem Restaurant und suchten den Strand mit den Rädern auf. Nur leider funktioniert Strand hier ganz anders als bei uns. Die Strände sind in verschiedene Abschnitte geteilt und jeder Abschnitt gehört entweder zu einem Hotel oder einer Beachbar. Einfach hinlegen geht nicht, denn dafür muss man eine Liege kaufen. Strand ist hier also kein öffentlich zugängliches Gut. Strand muss man sich leisten können. Zwischen zwei Zäunen gab es einen kleinen Bereich, der gleichzeitig auch der Ausgang war, wo einige Menschen nur mit einem Handtuch lagen. 10 Meter breit und 20 Meter lang. Wir machten es uns kurz gemütlich. So gemütlich es eben ging, wenn man sich ausgesondert fühlt. Das Wasser war trüb und warm. Das war nicht die Strand-Experience, die wir uns gewünscht hatten. Am nächsten Tag brachen wir zu neuen Abendteuern auf, denn vor uns lagen die Cinque Terre (dt.: die fünf Dörfer). An der Westküste Italiens erstreckt sich über 20-30 km hinweg ein Naturschutzgebiet in dem fünf kleine Dörfer liegen. Wir verließen die Toskana also wieder und befanden uns nun in Ligurien. Bei 30 Grad und mit mehr Menschen als mir lieb ist, erkundeten wir zwei der fünf Orte. Es ist wirklich schön anzusehen, wie die Weinreben auf den steilen Hängen stehen, wie die bunten Häuser und alten Kirchen sich eng hintereinander reihen und wie das türkise Wasser den Blick auf den Küste perfektioniert. Wir waren jedoch nicht die Ersten, die diesen schönen Abschnitt Italiens entdeckt haben. Daher war uns auch schnell wieder danach weiter zu ziehen. Mit dem Strand hatten wir abgeschlossen. Jetzt nahmen wir uns mal wieder die Berge vor (so weit möglich). Und unsere alt bekannte Region: Emilia-Romagna. Unser neuer Stellplatz lag an einem Fluss. Er wurde von einem Restaurantbetreiber angeboten, der auch gleich ganz aufgeregt auf uns zukam, als wir den Motor gerade abstellten. Er freute sich und hieß uns herzlich Willkommen. Wir gingen eine große Runde spazieren und gesellten uns danach in seine Lokalität. Auf der Karte stand zwar nichts Veganes, aber er hatte einiges im Angebot. Denn er war selbst auch Veganer. Wir bestellten einen großen Mixteller und einen Kuchen hinterher. Der war sogar ohne Zucker und ohne Gluten, erzählte er und ganz stolz. Das war wirklich ein schöner Abend. Am nächsten Tag zog es uns weiter nach Parma. Von hier kommt nicht nur der Parma-Schinken, sondern auch der Parmesan. Der Stadt scheint es gut zu gehen, denn alles dort war unheimlich modern, gepflegt und hochwertig. Lange verweilten wir dort trotzdem nicht, denn das nächste Weingut rief uns schon. Wir standen zwar direkt auf einer Betonfläche und hatten nicht wirklich Platz, dafür war die Umgebung einmalig. Wir mussten diese malerische Gegend zu Fuß erkunden und wanderten an diesem Tag ungefähr 15km. Pause machten wir an einem kleinen ausgetrockneten Flussbett und abends aßen wir auf der Dachterrasse mit dem Blick über die Weinfeldern Abendbrot. Mit jedem Tag kletterten die Temperaturen höher. An unserem Erledigungstag hatten wir 40 Grad. Da macht nicht einmal Einkaufen oder Wasser holen Spaß. Gut ausgestattet ging es dann wirklich ein paar Höhenmeter mit dem Auto bergauf. 18% Steigung olé. Der Stellplatz war dafür umso schöner und beruhigte die Gemüter wieder. Wir verbrachten zwei Tage in der Nähe eines Nationalparks, der für seine besonderen Felsen bekannt ist. An beiden Tagen wanderten wir zwei kleinere Routen und genossen das schöne Wetter im Schatten der Bäume. Sobald es dunkel wurde, schwirrten die Glühwürmchen um unser Auto herum. Wir versuchten sie zu berühren oder zu fangen, aber wir hatten keine Chance. Eins zu Null für die Glühwürmchen. Die schönen Tage in den Bergen nährten mich für die nächsten Tage in der Stadt. Es ging wieder Richtung Bologna. Wir mussten dringend einen Stellplatz für unser zu Hause ausfindig machen, damit wir ihn auch guten Gewissens stehen lassen können, wenn wir fliegen. Wir kehrten also zurück an unseren Stellplatz vom Anfang. Vorher fuhren wir noch ein paar Parkplätze und Gegenden ab. Nichts davon erschien uns jedoch sicher genug. Letztlich fragte ich einen Kunstverein, ob sie einen Blick auf unser Auto werfen könnten, wenn wir es vor ihrer Tür abstellten. Mit offenen Armen wurden wir von ihnen empfangen. So eine Herzlichkeit habe ich noch nie erlebt. Wir durften Duschen, Kaffee trinken und alle Räume mit nutzen. Als wir die Inhaberin kennen lernten, klang ihr deutscher Dialekt mit. Sie war Österreicherin und führte die Künstlervereinigung hier in Bologna schon über 10 Jahre. Was für ein glücklicher Zufall. Bologna haben wir jetzt zwar nicht wirklich gesehen, aber dafür haben wir dann nach der Fusion genug Zeit. Ich wünsche euch ein paar schöne Tage in Deutschland oder wo auch immer ihr seid. Wir passen auf uns auf. Ich sende euch ganz liebe Grüße aus dem Flieger. Eure NeleLes mer

  • Eine Woche allein…

    14. juni 2023, Italia ⋅ ☁️ 25 °C

    …so schwer kann es doch nicht sein. Disclaimer: Das war es auch nicht. Ich bin ehrlich, dass ich jetzt auf mich allein gestellt war, war selbst gewähltes Schicksal. Ich wollte, dass wir beide mal eine kleine Pause voneinander haben und durchatmen können. Und ich wollte mich auch dieser kleinen Herausforderung stellen. Allein mit dem Auto unterwegs zu sein, die Tage für mich allein zu gestalten und Stille einfach mal zuzulassen und auszuhalten. Die ersten zwei Tage stand ich auf einem Weingut etwa 80 km über Bologna. Mitten im Nirgendwo quasi. Beinahe kam das Gefühl von Heimat auf, wenn ich die Felder ringsherum so sah. Der Platz hätte auch mitten in MV sein können. Anfangs wollte ich die ganze Woche hier stehen bleiben. Allerdings machten mir die Mücken und die Fliegen ziemlich zu schaffen, weshalb ich mich kurzerhand dazu entschloss an den Gardasee zu fahren. Ich fuhr etwa 50 km in Richtung Norden. Dort bietet ein Bio-Bauernhof kostenlose Stellplätze an. Also hauste ich die nächsten Tage mit Ziegen, Pferden, Hunden und ein paar anderen Camper in einem idyllischen Vorort des Gardasees. Bis zum See waren es von meinem Stellplatz ungefähr 6 km. Der Radweg dorthin war traumhaft. Die gesamte Strecke verlief entlang eines türkisfarbenden Flusses, der im Gardasee mündete. Begleitet von saftigem Grün, vielen Tieren und dem Kreischen eines Pfaus ging es für mich fast täglich auf dem Rad zum See. Mit dem Wetter auf meiner Seite entschied ich mich an zwei Tagen dazu die Seele einfach am Wasser baumeln zu lassen. Zu Hause wanderte ich jeden Tag über den Hof, streichelte die Ziegen, spazierte an den Weinreben lang und tankte einfach die Energie und Kraft der Natur. Ich trieb Sport, ging Spazieren, kochte Essen und hörte Podcast. Das Leben allein im Van ist in jedem Fall anders. Niemand quatscht dich voll, aber es spricht auch niemand mehr mit dir. Du kannst das Bett machen wann du willst, aber du musst es allein machen. Du musst keine Rücksicht auf irgendwen nehmen, aber es nimmt auch keiner mehr Rücksicht auf dich. Es war eine wirklich spannende Erfahrung diese Woche allein zu verbringen und ich bin froh, mich dazu entschieden zu haben. Jetzt freue ich mich aber, dass Dennis heute Abend wieder kommt und wir wieder gemeinsam die Welt entdecken können. Denn es ist auch schön Rücksicht zu nehmen, vollgequatscht zu werden und die nervigen Dinge zu zweit zu machen.Les mer

  • Lang lang ist’s her..

    8. juni 2023, Italia ⋅ ⛅ 23 °C

    …und umso mehr freue ich mich jetzt wieder etwas für euch zu schreiben. Viel ist passiert in der letzten Woche. Als wir mit der Fähre nach 10 Stunden in Livorno strandeten, sehnten wir uns nur noch nach einem Stellplatz. Schon auf den ersten Blick hat Italien dahingehend viel zu bieten. Wir fanden auf Anhieb einen kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz, wo wir Wasser auffüllten und den Rest des Abends nur noch auf der Couch versackten. Am nächsten Tag besuchten wir die Innenstadt von Livorno. Wir schlenderten durch die Straßen, besuchten die Markthalle und genossen Espresso und Cappuccino in einem Café. Gegen Abend fuhren wir zu einem Stellplatz am Wasser. Auch dieser war extra für Wohnmobile und kostenfrei. Am Wasser war hier gleichbedeutend mit an der Promenade. Der Parkplatz lag zwischen einem kleinen Hafen und etlichen Restaurants. Große Steinflächen ebneten den Weg ins Wasser. Auf ihnen standen kilometerweit Strandliegen mit Schirmen dran. Als ich dieses Bild vor mir sah, klingelte es. Dieser Anblick ist doch typisch für den italienischen Badeurlaub und ich habe tatsächlich weite und schöne Sandstrände erwartet. Am nächsten Tag sollte ich jedoch eines besseren belehrt werden. Nur 2 km von unserem Stellplatz entfernt, fanden wir einen weißen Sandstrand mit türkisfarbenem Wasser vor. Tausende Menschen saßen unter ihren Schirmen oder planschten im karibikgleichen Meer. Wir liefen einige hundert Meter am Wasser entlang bis wir zu einer Brücke kamen. Diese führte über einen großen milchigen Ausfluss, der direkt von der dahinter liegenden Fabrik ins Meer geleitet wird. In dieser trüben Flüssigkeit befinden sich chemische Abfallstoffe der Soda- und Natronfabrik. Der Grund warum der Sand so weiß und das Wasser so türkis ist. Links und rechts neben daneben sind Schilder aufgestellt, die das Baden und auf dem Sand liegen in der unmittelbaren Umgebung verbieten. Gelesen haben wir das jedoch erst, als wir schon 2 Stunden am Strand lagen. Allerdings machten mir die anderen Besucher auch nicht wirklich den Eindruck, als würde hier etwas nicht stimmen. Welch ein seltsames Spektakel für unseren Auftakt in der Toskana. Zum späten Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg zu einem Stellplatz in den Bergen, da wir uns kurzerhand dazu entschlossen, in Richtung Norden aufzubrechen. Von dort aus ging es am nächsten Tag weiter bis kurz vor Florenz. In Empoli standen wir an einem schönen Park mit einem Schildkrötenteich. Am Abend flanierten wir ein paar Stunden durch die Kleinstadt und schlugen uns die Nacht dann mit 5 Mücken um die Ohren. Immer wenn wir das Licht wieder ausschalteten, summte uns die Nächste um die Köpfe. Etwas müde ging es dann am Tag darauf mit den Rädern und der Bahn nach Florenz - die Hauptstadt der Toskana. Die Stadt hat um die 380.000 Einwohner und ist wirklich hübsch anzusehen. Nach einem Tag in Florenz fuhren wir weiter in Richtung Bologna. Auf halber Strecke machten wir Halt an einem schönen Stellplatz am See. Leider auch wieder mit einigen Mücken. Gestern habe ich Dennis dann am Flughafen abgeliefert und bin nun erst einmal eine Woche auf mich selbst gestellt. Heute ist mein erster Tag allein und der Beitrag ist fertig geschrieben. Ich würde sagen: Das fängt doch schon mal gut an.Les mer

  • Ich rede jetzt mal Klartext

    24. mai 2023, Italia ⋅ ⛅ 21 °C

    Liebe Familie, liebe Freunde, liebe neue und alte Bekannte,

    ich bin nachlässig geworden mit dem Schreiben. Bis zum 88. Tag habe ich mir jeden Abend mehr als eine Stunde Zeit genommen den Tag für euch festzuhalten. Ich habe die schönsten und ehrlichsten Bilder für euch kuratiert und einen Text geschrieben, der sich gut liest und Spaß bereitet. Ich wollte euch mitnehmen. Leider bereitet diese Aufarbeitung von Bildern und Texten sehr viel Arbeit. Ich habe es fast drei Monate täglich durchgezogen, doch dann habe ich aufgegeben. Leider sehe ich nicht, wer diesen Text liest und ob es euch überhaupt interessiert. Ab und an kamen ein paar Rückmeldungen und für diese Nachrichten und Kommentare bin ich wirklich sehr dankbar. Allerdings führe ich dieses Tagebuch ja nicht nur für mich. Sondern eigentlich für euch, um euch noch intensiver auf unserer Reise mitnehmen zu können. Daher wüsste ich gern, in wiefern ich diese Dokumentation hier weiterführen soll? Habt ihr die täglichen Texte gern gelesen? Reicht euch ein wöchentliches Update oder ist hier überhaupt noch jemand, der das liest? Falls ich mit mir allein sprechen sollte, dann kenne ich die Antwort. Falls nicht, dann schreibt mir doch bitte einmal unter diesen Beitrag, was ihr denkt und wie ich hier weitermachen soll. Das würde mich wirklich freuen.

    Update zu den letzten zwei Wochen:

    Jetzt gerade sitzen wir auf der Fähre, um von Sardinien nach Livorno aufs italienische Festland zu fahren. Deshalb hier ein kleiner Rückblick, der an den letzten Post anschließt: Wir haben bei Regen die Schlucht von Gorropu bewandert. Der Weg war insgesamt 4km lang (einfache Strecke) und wir mussten 700 Höhenmeter bewältigen. Und das ja dann auch wieder zurück bzw. Bergauf. Das war Wahnsinn. In der Schlucht schauten wir 500m an Felswänden nach oben und an der engsten Stelle war die Schlucht nur 5m breit. Auf dem Rückweg stand ein Bulle mitten auf unserem schmalen Pfad und wir waren froh, als wir entspannt passieren konnten. Das schlechte Wetter hielt noch einige Tage an und wir verbrachten die Zeit mit neuen Freunden auf einem Campingplatz. Als das Wetter besser wurde, wanderten wir mit dem Paar und ihren zwei Hunden 20km zu einer Bucht mit riesigen Höhlen. Wir tranken abends ein kühles Getränk zusammen und genossen die gemeinsame Zeit sehr. An einem Stellplatz standen wir sogar direkt an einem Süßwasser-Fluss, wo morgens und abends Flamingos aufs Nahrungssuche gingen. Die letzten Tage auf Sardinien verbrachten wir zu zweit an unserem Lieblingsstellplatz. Wir hielten es hier eine ganze Woche aus und bewegten uns nur in einem Radius von 10km entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Aprospros Fahrrad: auf einer längeren Fahrradtour hat das blaue Rad von Dennis die Hufe hochgerissen und wir mussten den Rückweg mit einem Rad auf der einzigen viel befahrenen Hauptstraße antreten. 10km - mal zu Fuß, mal einer auf dem Rad, mal beide. Nach diesem Ritt wussten wir unser kleines zu Hause auf vier Rädern noch mehr zu schätzen. Wenn ich die letzten 5 Wochen auf Sardinien so reflektiere, dann kann ich aus Überzeugung sagen, dass Sardinien bisher das Schönste war, was ich gesehen habe. Hier trifft unberührte Natur auf weniger ausgeprägten Tourismus. Alles sieht noch so ursprünglich aus und ich hatte das Gefühl die Insel wirklich kennen zu lernen. Mir wurde hier kein Bild von einer schönen italienischen Insel verkauft. Ich habe neben Delfinen, Flamingos, Wildschweinen und Schildkröten noch so viele andere Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten dürfen. Teilweise standen wir mitten in ihren Lebensräumen und wurden einfach akzeptiert und angenommen. Ein unbeschreibliches Gefühl, dass mich ein wenig wehmütig werden lässt, aber mich ebenso mit Dankbarkeit erfüllt. Die gesamte Zeit auf der Insel war geprägt von spannenden Begegnungen, wunderschönen Stränden mit glasklarem türkisen Wasser und der wahren und puren Natur. Mich hat diese Zeit geerdet. Ich bin bereit für etwas Neues, aber ich schaue auch gern nochmal zurück.
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  • Es wird mal wieder Zeit

    16. mai 2023, Italia ⋅ ⛅ 20 °C

    …für ein Update. Die Reisemüdigkeit hält an. Trotzdem war die Woche ziemlich ereignisreich. Wir besuchten am Montag die Neptunsgrotte. 600 Stufen erst bergab und nach der halbstündigen Führung in der Grotte wieder bergauf. Danach war ich ganz schön gerädert. Am Abend fuhren wir rüber nach Alghero. Wir schnappten uns die Räder und schauten uns die schöne Altstadt an. Erst gegen 22 Uhr kehrten wir in einer Pizzeria ein. Die Pizza war leider nicht einmal die 6€ wert. Am Dienstag fuhren wir spontan nach Bosa. Wir liefen zwischen bunten Häusern entlang bis hoch zur Burg und wieder zurück. Die süßen Gassen und das schöne Wetter spielte mir gut in die Karten. Ich fühlte mich schon etwas weniger müde. Von Bosa aus ging es am Mittwoch ins Inland. Wir wollten so langsam wieder in Richtung Ostküste aufbrechen. An einem Picknickplatz am See machten wir es uns gemütlich. Hier genossen wir vorerst die letzten Sonnenstrahlen. Donnerstag brachen wir erst spät zu einem neuen Stellplatz in der Nähe einer Wasserstelle auf. Den fanden wir ganz spontan und demnach war das auch unser erster wilder Stellplatz überhaupt. Wir schliefen mit Blick auf einen 1400m hohen Berg und wurden am Morgen von einer Schafherde geweckt. Das Auto parkte genau vor ihrer Tränke. Gott sei Dank so weit entfernt, dass alle Schafe problemlos trinken konnten. Wir hatten unseren Spaß sie dabei zu beobachten. Danach füllten wir unseren Wasservorrat auf und fuhren zur Besichtigung einer Schlucht. Die Schlucht war allerdings nur zu Fuß zu erreichen. 700 Höhenmeter auf 4km. Erst runter und dann wieder rauf. Nach 4 Stunden kamen wir total erledigt oben an. Auf der Rücktour hatte es nur geregnet. Wir waren also komplett durch. Ab hier war klar: die Reisemüdigkeit ist besiegt, denn ich war froh, dass unser zu Hause nur noch ein paar Meter von uns entfernt war. Wir fuhren zu einem Stellplatz an der Küste und erlebten unser erstes Gewitter in der Nacht. Ich hatte zwischenzeitlich wirklich Bedenken, ob wir nicht gleich die steile Küste runtergespült werden. Aber es ist Samstag und wir sitzen wohl auf in unserer Sitzecke während sich der Himmel über uns ergießt.Les mer

  • Werden wir langsam müde?

    13. mai 2023, Italia ⋅ ☁️ 16 °C

    Gestern früh starteten wir den Tag mit einem ausgiebigen Bad in der heißen Quelle. Der Himmel war bedeckt und es war grau und ungemütlich draußen. Perfekt um ein heißes Bad zu nehmen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Danach frühstückten wir und machten uns auf den Weg nach Sassari. In der größten Stadt Sardiniens fuhren wir nur einkaufen und verließen sie dann wieder Richtung Meer. In Maristilla Porto Conto ließen wir uns direkt am Leuchtturm zum Schlafen nieder. Ein paar Meter neben uns wohnten ungefähr 15 Katzen. Sie kletterten aufs Auto und miauten die Besucher an. Mein Paradies. Leider waren sie nicht wirklich zutraulich und vor allem nicht gepflegt. Ich hätte sie trotzdem gern alle mitgenommen. Als ich mitten in meiner Yoga-Praxis war, hörte ich es nur Grunzen. Die Katzen liefen in alle Richtungen und an ihre Stelle gesellte sich eine ganze Wildschwein-Familie. Man hörte es nur klimpern. Als das Katzenfutter leer war, zogen auch die Schweinchen von dannen. Nachts wachten wir ein paar Mal auf, weil die Katzen auf dem Dach umher kletterten. Die Nacht war irgendwie nicht so erholsam und wir hingen beide ziemlich durch. Wir trödelten den Vormittag so vor uns hin und machten uns dann auf den Weg zu einem neuen Stellplatz auf dem Cap Caccia. Entweder haben wir uns die Tage zu sehr verausgabt oder es stellt sich langsam eine Reisemüdigkeit ein. Aber wir sind beide ziemlich träge. Die Freude über all die schönen Dinge ist auch nicht mehr dieselbe. Aber wie auch.. man gewöhnt sich schließlich ja auch an alles. Morgen sind wir schon 3 Monate unterwegs. Kaum zu glauben. Aber morgen beginnt auch eine neue Woche. Vielleicht bringt die wieder etwas frischen Wind mit (bitte nicht wortwörtlich nehmen lieber Wettergott).Les mer

  • Tag der Tiere

    12. mai 2023, Italia ⋅ ☀️ 19 °C

    Am gestrigen Morgen sind wir recht spät aufgebrochen, um das Capo Testa zu bewandern. Gleich zu Beginn der Wanderung starteten wir auf einem Pfad, der leider nicht wirklich gut zu begehen war. Dennis stürzte und ich schlitzte mir das Knie auf. Als wir auf den normalen Weg zurückfanden, wurden wir dann gleich mit dem Anblick einer Pfannen-großen Schildkröte entschädigt. Ein paar Stunden liefen wir bei starkem Wind zwischen ulkigen Felsformationen bergauf und -ab. Zwischendurch wurden wir immer mal wieder mit einem Blick auf das weite Meer beschenkt. 8km später landeten wir wieder zu Hause und belohnten uns mit ein paar Snacks. Ursprünglich wollten wir dann zum Stellplatz fahren, aber spontan kam es dann dazu, dass wir noch Diesel und Wasser voll tankten. Auf der Insel ist der Sprit wahrscheinlich so teuer wie in Deutschland. Wir haben 1,68€/Liter bezahlt. Beim Wasser holen hat sich ein kleiner Hund zu uns gesellt und wich die halbe Stunde nicht von unserer Seite. Am liebsten hätten wir ihn mitgenommen. Auf dem Weg zum Stellplatz fuhren wir an einer Wildschwein-Familie und einer Esel-Herde vorbei. Ein Esel stand sogar direkt neben uns als wir das Auto abstellten. Nach dem schönen Sonnenuntergang telefonierte ich noch mit Mama. Und danach ging es direkt ins Bett. Heute Morgen waren wir beide wieder etwas genügsam und kamen nach der gestrigen Wanderung nicht so recht hoch. Frühstück, mal wieder Mails checken und Yoga. Danach fix einkaufen und zu unserem heutigen Highlight inkl. Stellplatz: der Thermalquelle. Von dort aus wanderten wir zu einem Castello hinauf. Zuerst haben wir den Weg nicht einmal gefunden und dann sind wir 3 Mal falsch gelaufen. Ein Mann auf einem Quad sah unsere suchenden Blicke und versuchte uns auf italienisch zu erklären, wo wir hochkommen. Ich verstand nur „Trail“ und mit seinem Arm machte er deutlich, dass es gerade aus hoch ging. An einem Holztor fanden wir den überhaupt nicht ausgeschilderten Weg und erreichten die Burg nach einigen Mühen durch dicht bewachsene Pfade. Für den Ausblick hat es sich jedoch gelohnt. Aus ursprünglichen 2 oder 3 km wurden dann ganz schnell wieder 7. Dementsprechend kaputt kamen wir wieder zu Hause an. Glücklicherweise haben wir eine heiße Quelle vor der Tür in der wir uns entspannen konnten. Zu Beginn war es an den Füßen so heiß, dass ich es erst nicht rein geschafft habe. Der Mann im Becken neben mir erklärte mir dann, dass es am äußeren Rand kühl sei und ich dann über die Seite einsteigen soll. Das klappte gut und wir hielten es eine gute halbe Stunde in den warmen Tümpeln aus. Danach kochten wir Abendbrot und jetzt gehts ins Bett.Les mer

  • Hauptberuflich Essen wir

    10. mai 2023, Italia ⋅ 🌬 18 °C

    Der gestrige Morgen war friedlich. Wir frühstückten, ich las in meinem Buch weiter und übte ein paar Yoga-Übungen frei am Strand. Danach hüpfte ich ins Wasser und bereitete mir Mittag zu. Ich setzte mich wieder vor mein Buch und gegen frühen Nachmittag tranken wir noch einen Kaffee. Unsere deutschen Nachbarn luden uns dann zum gemeinsamen Spaziergang zum Porto Pollo ein. Wir wollten alle ein paar Dinge einkaufen und den Surfer-Strand mal begutachten. Wir marschierten gemütlich los. Heike und Holger, ihre beide Hunde Seda und Coco und wir. Nach dem Supermarkt kehrten wir noch in einer Strandbar für ein Heißgetränk ein. Hier war gut was los. Wir blieben eine Weile draußen sitzen, bis ich fast erfroren bin. Zurück am Stellplatz machten wir uns fix einen Salat und schnappten dann unsere Stühle, um uns nach draußen zu den anderen Beiden zu setzen. Wir quatschten einige Stunden bis wir mit Erstaunen feststellten, dass es schon um 1 war. Dann ging’s auch ab ins Bett. Meine innere Uhr weckte mich heute Morgen zwar wieder um 7, aber so richtig in die Gänge kam ich nicht. Beim Pressen des Selleriesafts ist das Glas der French-Press gebrochen. Das Ziel für heute: einen neuen Behälter finden. Wir verkrochen uns bis Mittags im Bus, als die anderen Beiden klopften, um sich zu verabschieden. Wir drückten uns noch einmal ganz fest und machten ein Erinnerungsfoto. Ein Stündchen später machten wir uns auf den Weg nach Santa Teresa. Wir steuerten drei Supermärkte an und fanden keine French-Press. In einem Kram-Laden wurden wir dann fündig. Als wir den Laden durchstöberten, ist uns letztlich aufgefallen, dass wir noch Alu-Campingtassen zu Hause haben. Glücklicherweise genau passend, sodass der Ersatz quasi schon die ganze Zeit vorhanden war. Jetzt endlich zum Stellplatz und etwas zu Essen machen. Ich glaube ich bin heute faul und bewege mich nicht mehr.Les mer

  • Bitte sauber halten

    8. mai 2023, Italia ⋅ ☁️ 16 °C

    Zwei Tage sind wirklich schwer zusammen zu fassen, denn an einem Tag passiert meist so viel, dass es mir so vorkommt, als wäre es schon ewig her. Gestern früh standen wir noch an unserem alten Stellplatz im Busch. Quasi über Palau. Wir frühstückten, ich nahm an einem Online-Kurs teil und telefonierte lange mit Melli. Es war Sonntag und wir wollten eigentlich auf die Inselgruppe La Maddalena fahren, entschieden uns dann aber spontan dagegen, weil es schon relativ spät war. Kurz bevor wir den Stellplatz verließen, quatschte uns ein Gärtner auf italienische an. Wir verstanden leider kein Wort, aber es war offensichtlich, dass er kein Problem damit hatte, dass wir hier stehen. Irgendwann gaben wir ihm unser Handy damit er das Gesagte in den Übersetzer eintippen konnte. „Bitte sauber halten“ stand auf dem Handybildschirm. Wir sicherten ihm zu dies zu tun und verließen den Platz dann aber sowieso um zum Einkaufen nach Palau zu fahren. Der erste Laden hatte gerade geschlossen und der zweite war kurz davor. Wir sammelten schnell unsere Artikel zusammen und fuhren dann auf den ersten Stellplatz. Dann auf einen weiteren und beim Dritten machten wir endgültig Halt. Kaum eingerichtet, quatschte uns ein Mädel an, ob sie ihren Rucksack unter unserem Auto verstauen könnte, während sie in Stadt geht. Sie schlief die Nacht über mit ihrem Freund in der Hängematte am Strand. Wir machten uns dann auch auf den Weg in die Stadt und blieben überraschenderweise mehrere Stunden, weil die Promenade so schön war und wir über die Steine bis zu einem Campingplatz direkt am Meer spazieren konnten. Auf dem Rückweg hielten wir an einer Pizzeria und genehmigten uns eine Marinara für 5€. Dennis großes Bier hat 6€ gekostet. Danach meldete sich mein Magen wieder und gab klar zu erkennen, dass noch ein Problem vorliegt. Wir eilten zum Bus und verkrochen uns ins Bett. Heute Morgen musste ich dann meinen Selleriesaft pressen, weil ich es gestern Abend nicht mehr geschafft hatte. Ursprünglich wollten wir dann heute zur Inselgruppe La Maddalena übersetzen, aber bei den Wolken würde uns der Besuch nicht wirklich überzeugen. Wir entschieden kurzerhand weiterzufahren. Mit einem schönen Stellplatz am Meer sind wir auch zufrieden. Dort angekommen spazierten wir einfach drauf los und endeten in einer wunderschönen Bucht mit riesigen Felsen, die völlig absurd und surreal in ihrer Erscheinung waren. Zurück am Bus kochten wir Süßkartoffel, bereiteten Guacamole zu und aßen die letzten Nudelreste. Ich schrieb noch ein paar Beiträge zusammen und telefonierte. Jetzt liegen wir im Bett und ich bin ziemlich KO. Also wird geschlafen. Ich wünsch euch was.Les mer

  • Gegensätze

    6. mai 2023, Italia ⋅ ☀️ 22 °C

    Ich schreibe heute für zwei Tage. Gestern sind wir nach dem Frühstück aufgebrochen, um Porto Cervo zu besuchen. Wir schlenderten durch die menschenleere Hafenstadt. Die Gebäude waren urig, die Läden beherbergten luxuriöse Marken und das türkise Wasser strahlte die ruhenden Yachten an. Wirklich süß und ein netter Ausflug zum Durchspazieren. Nach ein paar Kilometern Fußmarsch hatten wir jedoch auch alles gesehen und setzten uns nur noch zum Mittag mit unserer Lasagne von gestern ans Ufer. Unsere neuen Freunde aus Schwerin haben uns den Eurospin in Arzachena zum Einkaufen empfohlen. Da der Kühlschrank leer war, probierten wir den direkt mal aus. Mit dem Gefühl, dass hier alles ziemlich günstig zu sein scheint, kauften wir etliche Dinge ein und landeten am Ende doch bei fast 50€. Wir waren beide sichtlich irritiert und rechneten, wie die richtigen Deutschen, noch einmal nach. Das war wohl eine grobe Fehleinschätzung unsererseits. Mit dem Einkauf im Gepäck steuerten wir die nächste Wasserstelle an. Wir hielten auf dem Bordstein und machten es uns bequem. Bis der Tank voll ist, dauert es ja immer ein wenig. Gerade als wir uns darüber unterhielten, den Schlauch abzunehmen, kam uns die Polizei zuvor. Ein wütender Sade in Uniform schrie uns an während er zum Hahn rannte und den Schlauch abriss. Er totterte noch irgendwas auf Italienisch und zeigte mit ein paar Handbewegungen an, dass wir wegfahren sollen. Wir verstanden sofort. Unfreundlicher ging es zwar kaum, aber die Situation war klar. Als wir uns abfahrbereit machten, kam ein weiterer Kollege. Ich versuchte ihm zu schildern, weshalb wir hier waren. Diese Wasserstelle ist für das Befüllen von Tanks wohl verboten. Ich entschuldigte mich und schrieb gleich danach einen Kommentar in der Park4Night-App. Das Maleure können sich andere Reisende ersparen. Glücklicherweise war unser Tank eh fast voll, sodass wir erstmal keine Alternative aufsuchen mussten. Wir steuerten den neuen Stellplatz an und parkten im Dickicht einer kleinen Bucht. Wir verbrachten noch ein, zwei Stunden am Strand, um nach einem kleinen Abendbrotssnack im Bett zu landen. Heute Morgen sind wir dann sehr früh aufgestanden und haben uns nach langer Zeit mal wieder einen Sonnenaufgang angesehen. Ich glaube für Dennis war es sogar der Erste seit wir unterwegs sind. Das war auch das einzig schöne am heutigen Tag, denn den Rest verbrachte ich eigentlich nur damit mir die Zeit zu vertreiben zwischen meinen Toilettengängen. Ich weiß nicht woran es liegt, aber das ist schon das zweite Mal Durchfall in einer Woche. Ich hoffe es liegt nicht am sardischen Wasser. Google sagt, dass es trinkbar ist. Aber mein Magen sprach heute eine ganz andere Sprache.Les mer

  • Grunzen im Dunkeln

    4. mai 2023, Italia

    Die Sonne strahlte durch die Fenster. Wir wurden langsam wach und ich schaffte es heute mal wieder raus für einen kleinen Morgenspaziergang. Zum Frühstück gab es heute zwei Rührei-Versionen. Vegan und nicht Vegan. Danach machte Dennis sich ans Reparieren des Dachfensters und ich suchte mir einen schönen Platz, um Sport zu machen. Am Nachmittag telefonierte ich mit Nora und erledigte ein paar Dinge. Dennis übte schwimmen und genoss die Sonne am Strand. Irgendwann zwischen durch lernten wir noch ein Paar aus Schwerin kennen. Sie hatten zwei Hunde dabei und waren sehr aufgeschlossen. Wir verstanden uns gut und erzählten eine ganze Zeit. Später kochten Dennis und ich Gemüselasagne. Das war eine spontane Idee weil wir die Saubohnen irgendwie verwerten mussten. Die haben sich ausgesprochen gut in dem Auflauf gemacht. Ich presste noch schnell den Sellerie und dann marschierte wir noch einmal los. Über Steine, am Strand entlang und durch das Gebüsch. Als es schon fast dunkel war, traten wir eilig den Rückweg an. Auf einem Parkplatz wurden wir dann von einem grunzenden Wildschwein überrascht. Oder das Wildschwein von uns? Es hat sich jedenfalls genauso erschrocken wie ich und verschwand schnell im Dunkeln. Im Stechschritt liefen wir die letzten Meter zurück zum Auto. Zwischendurch mussten wir beide noch einmal über das schreckhafte Grunzen des Schweinchens lachen. Jetzt kann ich ruhigen Gewissens schlafen gehen, denn ich bin einem sardischen Wildschwein begegnet.Les mer

  • Alles ist gut

    3. mai 2023, Italia ⋅ 🌙 17 °C

    Heute Früh war es ungemütlich. Ein Mix aus Wolken und Wind, der uns beide im Bus verweilen ließ. Ich habe Brot gebacken, dann haben wir Frühstück gegessen und sind letztlich zu einem anderen Parkplatz aufgebrochen. Von dort aus wollten wir die Wanderung starten. Vorab mussten wir noch unseren Müll und die Toilette entsorgen. Die Suche nach Abfallbehältern gestaltete sich erstmal schwierig. Wir haben quasi einmal ganz Golf Aranci durchquert und wurden dann am Hafen fündig. Der nächst beste Parkplatz war dann unser. Mit Kaffee und unserem sardischen Freund am Telefon machten wir es uns noch gemütlich bis wir zum Berg aufbrachen. Ausgestattet mit vielen Tipps für den Norden Sardiniens haben wir das Auto gen Sonne verlassen. Erstmal nur bergauf und dann stundenlang bergab. Bergab ist für mich immer bedeutend schwieriger, weil ich grundsätzlich Seitenstiche bekomme. Sowohl hoch als auch runter tragen wir nur auf wenige andere Wanderer. Der Himmel klarte später komplett auf und die Costa Smeralda zeigte sich in voller Pracht. Smaragdgrünes (oder eher türkises) Wasser. Ganz still und als wir unten am Strand ankamen auch unheimlich klar. Es blieb uns nichts anderes übrig als dort rein zu hüpfen. Wir suchten uns eine ruhige Ecke, denn Badesachen hatten wir natürlich nicht mit. Es war wunderschön. Danach ging es noch ungefähr 2 bis 3 km zurück zum Parkplatz. Dort angekommen verspeisten wir beide erst einmal jeglichen Süßkram, der uns zwischen die Finger kam. Und danach ging es dann zum letzten Ziel für heute: einen schönen Stellplatz am Wasser. Dieser ist zwar nicht zu vergleichen mit schönen vor ein paar Tagen, aber ich will mich gar nicht beschweren. Der Strand ist nur einige Meter entfernt. Weit und breit keine Menschenseele. Hier werden wir es wohl aushalten. Eine Mücke hat sich zwar schon zu uns in den Bus gesellt, aber der werde ich schnellstmöglich den Gar ausmachen.Les mer

  • Alles wird gut

    2. mai 2023, Italia ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute sind wir mit dem prasselnden Regen auf dem Dach aufgewacht. Es war so gemütlich im Bett, dass wir gar nicht aufstehen wollten. Bis 11 Uhr hielt der Regen an. In der Zeit aßen wir Frühstück, ich las im Buch und Dennis versuchte das Moskitonetz anzubringen. Nachdem der Regen aufgehört hatte, entschloss ich mich zu einer Yoga-Einheit am Strand. Dennis ging schwimmen. Wieder zurück am Bus las ich noch weiter in meinem Buch und lauschte den Wellen. Zum späten Mittag gab es Nudeln - die Reste von gestern Abend. Danach machten wir uns auf den Weg zum Baumarkt um das Moskitonetz zurückzugeben. Es war leider nicht breit genug. Wir hatten mit dem Maßband vom iPhone gemessen. Anscheinend nicht wirklich verlässlich. Glücklicherweise erfolgte der Umtausch unproblematisch und ich lernte gleich einen neuen Satz auf Italienisch: „Vorrei restiuirlo“ - „Ich möchte es gern zurückgeben.“. Da ich heute ein Brot backen wollte, mussten wir im Anschluss noch in ein Einkaufscenter fahren. 42€ haben wir ausgegeben. Vom Gefühl her ist Sardinien in jedem Fall bedeutend teurer als Spanien. Aber wahrscheinlich gleich auf mit den derzeitigen Preisen in Deutschland. Wir bezogen wieder einen Stellplatz direkt am Meer. Dieses Mal jedoch neben einem großen Entsorgungshof. So sah der Stellplatz auch aus. Überall lag Müll herum. Glas, Plastik, Pappe. Hier fand alles seinen Weg in die Natur. Mit dem letzten Rest Nudeln von gestern im Bauch kletterten wir die Felsen entlang und machten ein paar Schritte Richtung Sonnenuntergang. Es wurde schnell dunkel und nach einer Stunde kehrten wir wieder zu Hause ein. Noch fix eine Runde Yoga, Selleriesaft pressen und ab ins Bett.Les mer

  • Eingrooven

    1. mai 2023, Italia ⋅ ☁️ 18 °C

    Der heutige Tag stand im Zeichen des Ankommens. Mit dem Blick aufs Meer sind wir aufgewacht und mussten uns erst einmal wieder im Bus zurecht finden. Deutlich weniger Platz will nach einer Woche Schlaraffenland erst einmal wieder gelernt sein. Ein kurzer Streit am Morgen vertrieb dann letztlich auch all den Kummer und all die Sorgen. Danach konnte gefrühstückt werden. Wie in guten alten Zeiten: Tofu-Rührei mit Blick aufs Meer. Unbezahlbar. Das Rauschen der Wellen begleitet mich den gesamten Tag, denn von der Couch bewegte ich mich heute nicht mehr weg. Bauchschmerzen fesselten mich in eine liegende Position. Ich stand zwei Mal auf: Einmal um Bananenbrot zu backen und ein zweites Mal um mein neues Buch zu holen und mit dem Lesen zu beginnen. Am späten Nachmittag verspeisten wir das misslungene Brot. Es glich eher einem Grießbrei von der Konsistenz. Es wird also eine zweite Runde geben müssen, um herauszufinden, wie es am besten durchbackt im Omnia. Dennis reparierte noch etwas am Dachfenster und versuchte unser neues Moskitonetz anzubringen. Ich hab fast den ganzen Tag vor dem Buch verbracht. Zwischendurch habe ich noch meinen Selleriesaft für morgen vorbereitet. Es ist viel stressfreier, wenn ich ihn nicht morgens pressen muss. Danach machten wir Nudeln mit Pesto und angebratenem Gemüse. Und jetzt falle ich glaube ich direkt ins Bett.Les mer

  • Zwei Sechzig

    30. april 2023, Italia ⋅ ☁️ 16 °C

    Der Morgen startete bedeckt und grau. Das gesamte Ferienhaus stand schon im Zeichen der Abreise. Gepackte Taschen, Putzzeug und etwas gedrückte Stimmung. Ein letztes Mal Wasser aufsetzen für die zwei Kannen Kaffee am Morgen. Ein letztes Mal Rührei aus zwölf Eiern. Wir schoben alle Reste zusammen und zauberten ein üppiges Frühstück. Es war zwar kalt aber trotzdem aßen wir draußen. Danach machten wir ein letztes Mal den Geschirrspüler an, räumten die letzten Sachen ins Auto und übergaben die Wohnung wieder an Carlos, den Besitzer. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir den Flughafen in Olbia, wo wir die Anderen verabschiedeten. Wir wollten gerade vom Parkplatz runterfahren, als das Dachfenster bei der Höhenbegrenzung hängen blieb und in zwanzig Teile zersprang. Dennis kletterte gleich aufs Dach um den Schaden zu beheben, während ich die Teile einsammelte. Als die Anderen noch mit im Auto saßen, lag es anscheinend so tief, dass wir durch die erste Höhenbegrenzung einfach durchfahren konnten. Durch die zweite leider nicht. Der Ärger war jedoch schnell verflogen, denn es hätte durchaus schlimmer kommen können. Der Verschluss funktioniert noch und die Solarpaneele sind ebenfalls unbeschädigt. Glück gehabt. Auf den Schock haben wir uns erstmal zu den Anderen gesellt und gemeinsam einen Kaffee getrunken. Ihr Flieger ging erst in ein paar Stunden, weshalb wir nochmal eine gute halbe Stunde zusammen lachen konnten. Dann war es aber wirklich an der Zeit Abschied zu nehmen und unseren holprigen Start in Sardinien hinter uns zu lassen. Wir machten uns auf den Weg zum Lidl und einem Baumarkt. Danach suchten wir einen schönen Stellplatz auf. Kaum war der Motor aus, begann der Regen. Wir spannten die Wäscheleine im Bus, denn unsere gewaschenen Sachen aus der Unterkunft waren leider noch nicht vollständig getrocknet. Zum Abendbrot gab Burger und Blumenkohl-Wings. Nicht ganz geglückt aber trotzdem lecker. Dennis verabschiedete sich ans Handy und ich begann damit die ausgedruckten Bilder an der Wand zu befestigen. Nun ist es schon fast um 12 und ich werde jetzt versuchen zu schlafen.Les mer

  • Glückstag

    28. april 2023, Italia ⋅ ☀️ 15 °C

    Schon gestern Abend war ich etwas aufgeregt, da heute Mellis Geburtstag ist. Ich hatte einige Dinge vorbereitet und wollte natürlich, dass sie einen richtig schönen Tag hat. Doch erstmal gab es Frühstück. Heute deutlich früher als sonst, denn wir hatten einen Plan. Sie wusste nicht, was sie erwartet. Paul briet ihr ein Omelette und ich arrangierte alle unsere Lebensmittel auf einer großen Platte - wie im Restaurant. Es sah wirklich schön aus. Ein paar Blümchen und kleine Geschenke auf ihrem Teller - et voilà - fertig war das Sektfrühstück zum Geburtstag. Mit der Karte, die ich geschrieben hatte, offenbarte sich dann unsere heutige Mission: Delfine sehen mit einem Boot, welches wir selbst steuerten. Wir machten uns auf nach Porto Rotondo. Vom Hafen legten wir mit einem Schlauchboot und 40PS ab und fuhren der Küste entlang zur Insel Figarolo. Dort steht mitten auf dem Meer eine große Anlage zur Fischzucht. Nach meiner Recherche sollen dort seit über 10 Jahren Delfine leben. Meist sieht man sie jedoch morgens, weil die Fische dann gefüttert werden. Dafür waren wir zwar etwas zu spät dran, aber wir orientieren uns erst einmal an der SUP-Gruppe, die ebenfalls neben der Fischzucht Halt machten. Als die sich wieder ans Ufer verabschiedeten, fuhren wir noch ein paar Runden um die Insel und die Anlage und setzten dann Anker vor dem Strand der Insel. Wir blickten quasi genau auf die Anlage. Das Wasser schimmerte türkisblau. Die Jungs sprangen rein und schwammen zum Inselufer. Wir genossen die Sonne auf dem Deck. Das Wasser lag ganz still als Max plötzlich rief: „Delfine!“. Melli und ich konnten unseren Augen kaum trauen. Erst zeigte sich nur die Finne und dann sah man ihren gesamten Rumpf. Zwei Delfine nur ein paar hundert Meter von uns entfernt. Wir legten ab und steuerten genau auf sie zu. Aus Zweien wurden vier und wir waren mitten in ihrem Treiben drin. Wir stellten den Motor aus und es wurde still auf dem Boot. Ich konnte dieses Glück gar nicht fassen. Direkt vor unseren Augen sprangen sie aus dem Wasser, tollten miteinander herum und schwammen unter unserem kleinen Schlauchboot durch. Wir waren baff und Melli überglücklich. Ich wusste nicht, dass dieses Ereignis auf meiner Bucketlist stand. Aber jetzt fühlte es sich so an, als hätte auch ich mir einen lang ersehnten Wunsch erfüllt. Nach einiger Zeit verließen sie unseren Spot. Wir beobachten sie nur noch aus der Ferne, als sie in Richtung weites Mittelmeer aufbrachen. Wir suchten uns einen geschützten Standort und setzten erneut den Anker. Das Wasser war kristallklar und perfekt für eine Abkühlung zwischendurch. Wir hatten noch ein paar Stunden und genossen die gemeinsame Zeit auf dem Boot bei schönstem Wetter. Auf unserem Rückweg hielten wir noch einmal an einer Bucht, weil das Wasser dort so wunderschön türkis schimmerte. Kurz nach 17 Uhr kehren wir wieder im Hafen ein. Zufrieden, kaputt und glücklich. Nach einer Stunde Heimfahrt kehrten wir zu Hause ein und machten uns bereit fürs Abendessen. Wir gingen im nahe gelegenen Shardana essen. Völlig platt landeten wir gegen 23 Uhr wieder in der Unterkunft und schafften es noch Bilder und Videos auszutauschen bis wir alle ins Bett fielen. Das war ein perfekter Tag.Les mer

  • Wohin mit uns

    27. april 2023, Italia ⋅ ☀️ 15 °C

    Heute wollten wir es ruhig angehen lassen. Nach morgendlichen Ritualen und einem ausgiebigen Frühstück am Pool legten wir uns auf die Sonnenliegen und waren mal einfach nur da. Jeder für sich. Es wurde nicht viel gesprochen. Ich legte eine Yoga-Einheit ein. Nach ein paar Stunden entschieden wir uns einen Strand aufzusuchen. Bis wir alle fertig waren dauerte es ebenfalls noch einmal ein, zwei Stunden. Dann stellte sich heraus, dass die Motivation dafür quasi gar nicht vorhanden war. Worauf dann etwas seltsames passierte: Wir gingen alle wandern. Durch das Dorf, in dem wir wohnten, bis auf einen kleinen Berg (231m) hoch. Der Anstieg war steiler als erwartet. Oben angekommen splittete sich die Gruppe in der Hälfte. Ich zählte zu der Gruppe, die weiter wanderte und der andere Teil ging zurück und suchte ein Café auf. Der Weg war total bewachsen. Meine Beine waren aufgeschrammt von den Dornen, als wir wieder am Fuß des Berges ankamen. Zurück zur Unterkunft führte uns der Weg direkt am Strand entlang. Dabei spazierten wir über einen verlassenen Campingplatz, wo hunderte alte verlassene Wohnanhänger kreuz und quer auf dem großen Gelände verteilt standen. Diese Szenerie erinnerte an einen Horrorfilm. Obwohl wir 9km auf der Uhr hatten, waren wir die Ersten an der Unterkunft. Der obligatorische Sprung in den Pool und dann war der Körper wieder auf Betriebstemperatur. Die einzigen „Sorgen“, die wir heute noch hatten: den Einkauf erledigen und zu Entscheiden, was wir zum Abendbrot essen. Da keiner Lust auf Kochen hatte, fiel die Entscheidung auf die Pizzeria, die wir schon am ersten Abend besucht hatten. Da Knoblauch für die Saden aber anscheinend ein Fremdwort ist, wollten wir uns zu Hause selbst damit versorgen. Deshalb machten wir einen kurzen Stopp nach dem Einkauf und aßen gemütlich wieder zu Hause am Tisch. Mittlerweile sind wir auch in der sardischen Zeit angekommen und beendeten unser Abendessen erst um 22.30 Uhr. Danach eine kleine Runde Kniffel und ab ins Bett.Les mer

  • Ein Tag am Pool

    26. april 2023, Italia ⋅ 🌙 14 °C

    Heute war gutes Wetter angesagt und das wollten wir ausgiebig am Pool genießen. Nach Kaffee und Selleriesaft folgte unser gemeinsames Frühstück in der Sonne. Heute schmolzen Käse und Butter schneller weg als wir essen konnten. Mit vollem Bauch ging es direkt auf die Sonnenliege. Ganz inaktiv wollten wir allerdings nicht bleiben und rafften uns noch einmal auf, um uns eine halbe Stunde auszupowern. Danach folgte direkt die Abkühlung im türkis schimmernden Wasser. Lesen, Ball spielen, was schönes Trinken und dann war der Tag auch schon wieder fast um. Am Abend schmissen wir den Grill an und bereiten ein paar Gemüseschalen, Kräuterbutter und eingelegten Feta vor. Der Urlaub muss ein Paradies für Dennis sein, so viel Fleisch, wie es hier zu jeder Mahlzeit gibt. Die Sonne ging unter und es wurde kälter. Wir zogen nach drinnen und spielten ein paar Runden Kniffel. Mich zog es schon vor 12 ins Bett. Ich hörte noch gemütlich eine Podcast-Folge und schließ irgendwann ein.Les mer

  • Sardinien schläft noch

    25. april 2023, Italia ⋅ 🌬 22 °C

    Den Morgenspaziergang habe ich für diese Woche gegen einen Blick auf den Pool eingetauscht. Nach meiner Morgenroutine setzten wir uns zusammen an den Tisch. Ich mit Selleriesaft, die Anderen genossen einen Kaffee aus der Frenchpress. Dann frühstückten wir ausgiebig mit echtem Rührei und meinem geliebten Tofu-Rührei. Das ist für mich wie Urlaub. Mein Workout absolvierte ich im Anschluss mit Blick auf den Pool. Melli dehnte sich und die Jungs haben sich spontan ein paar Übungen überlegt. Ich hätte gern ein Foto gemacht. Gegen 13 Uhr fuhren wir dann alle gemeinsam nach Olbia - die dritt größte Stadt hier auf Sardinien. Wir parkten bei einem Riesenrad und liefen die Stadt ab. Viel zu sehen gab es nicht wirklich. Ein paar Plätze in der Sonne ließen uns in einem Lokal für einen Espresso Martini Halt machen. Danach zogen wir weiter. Ohne ein wirkliches Ziel quer Feld ein. In der Gruppe sind Entscheidungen immer schwer zu fällen, weshalb wir uns letztlich wieder auf den Rückweg machten, um einzukaufen und in der Ferienwohnung Mittag/Abendbrot zu machen. Olbia war ganz süß, aber wirklich viel zu sehen, gab es nicht. In einem größeren Einkaufszentrum fanden wir vegane Burgerpattys und veganen Käse. Also schmissen wir den Grill an und erfreuten uns bei Sonnenuntergang Burger selbst zu belegen. Während zwei der Jungs noch motiviert waren eine Bar aufzusuchen, spielten Melli, Paul, Dennis und ich ein paar Runden Kniffel. Mit mehreren Personen fetzt das Spiel auf jeden Fall noch mehr, aber es dauert auch bedeutend länger. Als die Anderen zurückkehrten, hatten sie Budoni quasi einmal abgelaufen. Nach 7km und 1,5 Stunden hatten sie keine offene Bar gefunden. Wir guckten in enttäuschte Gesichter. Ich glaube Sardinien ist noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht.Les mer

  • Pommes rot weiß

    24. april 2023, Italia ⋅ ☁️ 16 °C

    In unserer Unterkunft haben wir nur ein großes Schlafzimmer. Und das wurde uns überlassen. Das Aufwachen hier ist wirklich schön. Das Schlafzimmer ist riesig und wir haben eine Glastür raus zum Garten. Als ich aufwachte, schien die Sonne gerade auf den Pool. Alle anderen waren auch schon wach. Eric ging laufen, Melli bereitete schon Rührei vor und ich rasierte mir die Beine. Alle wirbelten irgendwie umher bis wir uns draußen am Tisch zum Frühstück zusammen fanden. Bei warm windigen Wetter vertrieben wir uns die Zeit mit Sport, Bier, Wäsche waschen, in den Pool springen und rumliegen. Als wir damit fertig waren, spazierten wir noch zum Strand in der Nähe. Das Wasser schimmerte so wunderschön türkis, dass wir auch hier gleich nochmal reinspringen mussten. Danach setzten wir uns in einen Italiener. Neben Nudeln und Pizza gab es für Melli und mich Pommes und gegrilltes Gemüse. Ein schönes Kinderessen. Der Strand, auf den wir schauten, sah völlig surreal aus. Wie ein Bildschirmschoner. Nach dem Essen wanderten wir zur Unterkunft zurück. Ich bereitete meinen Selleriesaft vor, Melli schrieb eine Einkaufsliste und die Jungs tobten im Pool. Nach der kurzen Pause fuhren wir zu viert einkaufen, um zum Abendbrot Vodka-Pasta zu kochen. Die war wirklich richtig lecker. Aber was die 250ml Vodka da drin jetzt zu suchen hatten, bleibt mir ein Rätsel. Zum Nachtisch gab es eine Runde Kniffel. Mit 6 Personen völlig unterschätzt, denn dann dauert das Spiel ewig. Jetzt ist es kurz vor 12 und ich liege im Bett. Ein schöner erster Tag.Les mer

  • Wie die Hühner im Stall

    23. april 2023, Italia ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute gab es keinen wirklichen Morgen. Auch die Grenzen zwischen gestern und heute verschwimmen quasi. Als wir gegen 2 Uhr auf die Fähre stiegen, wussten wir nicht was uns erwarten wird. Das italienische Personal schickte und eine halbe Stunde über das gesamte Schiff, ohne dass wir am Ende wussten, wo wir unsere reservierten und 70€ teuren Schlafsessel finden. Keiner sprach Englisch und niemand bemühte sich uns wirklich zu helfen. Völlig übermüdet rannten wir zur Rezeption um ein letztes Mal zu fragen. Man verwies uns auf einen dunklen Raum mit 70 Sitzplätzen. Einige Passagiere lagen schon mit ihrer Isomatte auf dem Boden. Kaum einer saß. Alle anderen Räume waren nicht zugänglich oder noch beschissener zum Schlafen. Also machten wir drei es uns auf dem Boden bequem. Ausgestattet waren wir dafür zwar nicht, da der Raum aber 40 Grad hatte, konnten wir einfach unsere Jacken ausziehen und uns dort drauf legen. Jede Stunde wachte ich von der schmerzenden Seitenlage auf und musste mich auf meine andere Seite drehen. Auf 80qm teilten wir uns die Luft mir circa 20 weiteren Passagieren und 2 Hunden. Etliche Männer schnarchten, in den Garagen ging ständig eine Autoalarmanlage an und Lüfter wurden hier nie eingebaut. Melli und ich quälten uns bis halb 9 und suchten dann schnell das Deck auf, um frische Luft zu atmen. Es war so stickig und muchtig im Schlafsaal. Ich ging noch schnell ins WC um mich frisch zu machen. Bis um 10 hat Dennis es in der Sauna ausgehalten. Dann holten wir unsere Sachen nach oben und werteten erst einmal die „Nacht“ aus. Wir saßen in der Sonne und freuten uns, dass dieser Teil der Fährfahrt nun schon hinter uns liegt. Zum Glück hatten wir ausreichend Proviant dabei. Wir frühstücken mit Brötchen, Avocado, Oliven und veganen Babybel. Danach waren es nur noch 6 Stunden bis zur Ankunft im Porto Torres. Da wir alle kein Empfang hatten, beschäftigen wir uns die nächsten Stunden also mit Menschen beobachten. Auch spannend. Vor allem weil außergewöhnlich viele Hunde mit an Bord waren. Irgendwann wurde es draußen jedoch zu kalt und wir verkrochen uns in eine Sitzecke im Aufenthaltsraum, der nun endlich offen war. Dort hielten wir es bis zur Ankunft aus. Als wir endlich zum Auto durften, war ich heilfroh. 14 Stunden auf dieser Fähre - Halleluja. Aber dafür sind wir jetzt auf Sardinien. Nach zwei Stunden Fahrt und einem Einkauf später haben wir es zur Unterkunft geschafft. Hier warten die Anderen schon auf uns. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu einer Pizzeria, die der Hausherr den Jungs beim Einchecken empfohlen hat.Les mer

  • Ich und die zwei Partyleichen

    22. april 2023, Spania ⋅ 🌙 16 °C

    Mit einigen Gläsern Wein bin ich heute Nacht sehr gut eingeschlafen. Allerdings nicht so gut aufgewacht. Den halben Morgen verbrachte ich auf dem Klo, während Dennis seine Partynacht ausschlief. Ich wollte ihn nicht wecken, deshalb las ich in dem Magazin, was Melli mir mitgebracht hat. Dann erledigte ich nur Dinge, die leise von Statten gingen. Selleriesaft machen zählte nicht dazu. Ich entschied mich Kaffee kaufen zu gehen. Das Wetter war schön und ich schlenderte eine Stunde allein durch die Straßen Barcelonas. Danach bereiteten wir Frühstück zu und Melli checkte aus ihrem Hotel aus und in unser zu Hause ein. Wir saßen ein paar Stunden gemeinsam im Bus und erzählten. Es hat sich komisch und normal zu gleich angefühlt, dass wir jetzt hier gemeinsam sitzen. Irgendwann entschieden wir uns eine schöneren Ort aufzusuchen, als den Hotelparkplatz. Noch einmal vollgetankt, eingekauft und ab zum Strand. Wenn man das Strand nennen kann. Es gab zwar Sand und Wasser, aber auch einen Freizeitpark und riesige Industrieanlagen unmittelbar daneben. Wir hielten es trotzdem einige Stunden aus. Melli holte im Bus Schlaf. Ich machte Yoga und naschte Nüsse. Dennis genoss die Sonne. Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns den Stellplatz noch einmal zu wechseln. Wir fuhren hoch in den Park beim Olympiastadion und wurden mit einem wunderschönen Sonnenuntergang über den Dächern Barcelonas empfangen. Als es kälter wurde, machte ich mich ans Essen kochen. Heute gab es einen bunten Mix aus Resten aller Art oder auch Bratkartoffeln mit Brokkoli in Chilli-Sahne Sauce. Unerwartet lecker. Wir packten unsere Sachen, ich bereitete meinen Selleriesaft vor und dann fuhren wir zum Fähr-Terminal. Jetzt ist es kurz nach Mitternacht. Gerade eben haben wir eingecheckt. Jetzt sitzen wir im Auto und warten auf die Fähre dirigiert zu werden.Les mer