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  • Day 41

    Der Garagenspot

    May 24, 2023 in Norway ⋅ 🌬 8 °C

    Der Tag war geprägt von Regen, Rasen und Rückenwind. Die drei magischen "r's", die uns in den Norden bringen. Ruckzuck hatten wir am Morgen unser Zelt trocken unter dem Unterstand zusammengeräumt und wollten dann im Shelter um die Ecke Porridge kochen. Doch dort war bereits eine ganze Klasse am grillen und hat sich über das Dach über dem Kopf gefreut. Da also absolut kein Platz mehr für uns war ging es weiter zum nächsten Supermarkt in Berg. Der Coop hatte im Eingangsbereich eine Sitzecke mit Kaffee und Stühlen, die uns gerade recht kam! Nach 1l Schokomilch und einem Joghurt mit der Ecke stellten wir erschrocken fest, dass wir nur noch 80min bis zur nächsten Fährabfahrt hatten.... Und diese legte 34 km weiter im Nordosten ab. Also strampeln wir mit festem Tritt in die Pedale und versuchten gegen die Zeit anzukämpfen. Immer wieder erwischte uns ein Schauer, und die verbleibenden Kilometer sanken nur langsam. Doch wir haben es tatsächlich geschafft! Fix und fertig und vor allem nass rollten auf auf die Fähre bei Horn.

    Die kurze Pause im Trockenen hat sehr gut getan und der Händetrockner auf dem Klo konnte sogar etwas Wasser aus den Ärmeln pusten. Leider war es nur bis zu dem Augenblick entspannt, bis wir feststellten, dass die nächste Fähre in 35min in 17 km Entfernung abfährt. Auf die nächste Fähre warten wäre ohne Unterstand bei diesem schaurige Wetter keine Alternative gewesen. Also ging es jetzt richtig los. Die Beine und Lunge noch müde von eben, hieß es richtig Gas geben. Zum Glück standen nur wenige Höhenmeter an und wir hatten monströsen Rückenwind. Aber es war knapp! Verdammt knapp! Bei Kilometer 12 ist Juli einfach durchgefahren...ich würde schon hinterher kommen. Und ja, 1 Minute vor Abfahrt bin ich mit zittrigen Beinen auf das Boot gerollt. Hilfe! Diese Fähren sind so anstrengend hier! Leider sind sie nicht für Fahrradfahrer getaktet.

    Bei unserem Ankommen in Tjøtta hatten wir eigentlich beide absolut keine Lust mehr :) Aus Mangel an Campingplätzen und überdachten Orten ging es aber weiter. Stets die schwarzen Wolken im Nacken... Gerade rechtzeitig konnten wir bei einem Opi in die Garage flüchten, der uns eine Nacht bei sich zelten ließ. Unnnnnd er hat uns eine Pizza geschenkt! Vor lauter Keksen, Chips und Pizza ist dann das Abendessen ausgefallen und wir lagen um 20 Uhr in der Garage im Zelt. Juli hat noch etwas von Knoten und Meilen vorgelesen und ich bin mit dem Kopf auf dem noch eingepackt Schachbrett eingeschlafen. Wind und Regen sind wirklich anstrengend.
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