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  • Day 53

    Henningsvær bei der Mini-Trolltunga

    June 5, 2023 in Norway ⋅ 🌬 6 °C

    Der Tag gestern hat mit einer leichten Krise gestartet. Dieses Wetter zermürbt einfach jegliche Motivation. Jetzt haben wir schon über zwei Wochen Regen und Eiseskälte am Stück und das gute Wetter wandert einfach weg, bzw. befindet sich irgendwo da unten in Europa... Naja, die einen liegen vielleicht an der Ihme in der Sonne und wir sitzen im nassen Zelt :/

    Aber eins nach dem anderen. Nachdem wir gestern gegen 12 Uhr im Poncho losgeradelt sind haben wir uns erstmal "über den sanften Nieselregen gefreut" . Der Wind war auf unserer Seite und man konnte tatsächlich einige Gipfel zwischen den anrasenden Regenfronten sehen. Wir radelten uns mühsam von einem Unterstand zum nächsten und versuchten möglichst trocken zu bleiben. Dabei fanden wir einmal Unterschlupf in einem Vogelwärterhaus und beobachteten allerhand Möwen. Wir haben fünf Falkenraubmöwen im Flug gesehen!!!!!! Und ein Singschwanbrutpaar. Nach einer Stunde war es irgendwann bitterlich kalt. Da unsere Schuhe komplett nass waren, standen auch die Füße im Dauereisbad (wohlgemerkt, Laura war in Sandalen, damit die Schuhe trocknen können. Diese hingen aber am Fahrrad und wurden immer wieder schön mit Wasser aufgefüllt....) Leid half das Yoga für warme Füße und das Planken auch nichts gegen die Kälte. Also gut, Zähne zusammen beißen und weiter radeln. Als wir gegen 16 Uhr beim nächsten Unterstand ankamen waren wir kalt, nass und vor allem unfassbar hungrig. Zum Glück hatten wir noch die Gurkensuppe von Isa aus Polen, die wir mit dem warmen Wasser vor Ort aufbrühen könnten (Danke Isa!! Am Abend haben wir gleich eine Packung Notfall-Tassensuppen gekauft :))
    Es wurde nicht besser. Nass nässer und noch kälter, obwohl anscheinend die Sonne scheinen sollte... Erst als wir in Honningsvær auf dem schönsten Fußballplatz der Welt einen Ball fanden, wurde alles besser. Der Kunstrasenplatz nimmt fast die gesamte Fläche einer Insel ein! Bilder folgen noch, die sind noch auf der Drohne... Und während Juli die Eckbälle ins Tor schoss, wurden doch tatsächlich die Füße warm! Irre, ich dachte schon, wir hätten sie verloren... Das Örtchen war anschließend im Trockenen auch wirklich knuffig. Doch besonders genial wurde es abends! Hier scheint nachts die Sonne und tagsüber regnet es. Also passen wir jetzt einfach unseren Rhythmus an:
    Mitternachtswanderung zur Mini-Trolltunga.

    Unser Zelt stand sicher auf einem ausgeschriebenen Wildcampplatz im Windschatten eines riesigen Felsen und wir machten uns auf den Weg auf den Berg. Über riesige Geröllfelsen und - Felder steigen wir auf über 500m auf und staunen über das türkise Wasser der Umgebung. Immer wieder hört man das Gegurgel eines Alpenschneehuhns und das Schreien der Dreizehemmöwen. Der weitere Weg wird sehr steil und irgendwann sind wir fast ausschließlich am Klettern. Der Gedanke, bei Mitternacht auf der Mini-Trolltunga zu stehen, zieht uns immer weiter nach oben. Mit viel Sorgsam und Ruhe geht es also langsam voran.

    Es hat sich sowas von gelohnt! Genial dort oben!!!!.
    Aus Angst vor den Regenwolken ging es dann etwas zackiger wieder zurück zum Zelt, wo wir um halb zwei Kartoffelbrei mit Pfifferlingaoße gekocht haben. Diese dauerhafte Helligkeit verwirrt den Körper wirklich maximal :)))
    Morgen bleiben wir bis 16 Uhr im Zelt, weil..... es regnen soll.......
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