• Heimreise übern Deich

    October 21 in the Netherlands ⋅ 🌬 15 °C

    Abreisetag – Tschüss, Zeeland

    Die Nacht war unruhig. Regen und Wind rüttelten am kleinen Ferienhaus, als wollten sie uns wachhalten, damit wir den Abschied auch wirklich spüren. Früh am Morgen holte Manfred das Auto heran, und bald begann das große Packen. Es wurde wuselig: hier fehlte etwas, dort war zu viel – ein einziges Durcheinander. Doch mittendrin hatte Manfred schon den Frühstückstisch gedeckt. Zeit für eine letzte Pause.

    Unser Abschiedsfrühstück nahmen wir in aller Ruhe ein. Dann ging alles schnell: Lebensmittel verstauen, den restlichen Krimskrams zusammensuchen, noch einmal durch alle Schränke schauen, Betten abziehen, Schließlich fiel die Tür ins Schloss – von außen. Ein letztes Winken, und los ging’s.

    Wir fuhren über den Deich zwischen Domburg und Westkapelle, wollten den Leuchttürmen noch einmal Tschüss sagen und einen Blick auf die stürmische See werfen. Der Wind blies so kräftig, dass er uns fast vom Deich pustete. Schaumkronen jagten übers Wasser, Gischt flog uns ins Gesicht – und doch schien zwischendurch die Sonne.

    Unten, am Fuß des Deichs, lag der vertraute Geruch von Pommes in der Luft. Also gab’s zum Abschied noch einmal unsere Lieblingskombination: Pommes mit Ketchup, Majo und Satesoße und Frikandel Spezial. Danach trennten sich unsere Wege – die junge Familie fuhr voraus nach Velbert, wir wollten noch ein wenig durch Middelburg bummeln.

    Doch die Heimfahrt zog sich. Schon bei Bergen op Zoom war die Autobahn dicht. Also wichen wir aus, fuhren Richtung Belgien, über Roermond zurück nach Deutschland. Endlich, gegen acht Uhr abends, kamen wir in Velbert an. Friederike hatte schon Pizza zu essen bestellt – welch ein Segen!

    Wir waren erschöpft, satt, zufrieden. Schnell noch ausgepackt, dann endlich: ins eigene Bett, in die vertrauten Kissen, hinein in den Schlaf.
    Die Reise ist zu Ende – und das Meer klingt noch nach.

    Fazit
    Das Meer rauscht weiter, auch wenn wir längst fort sind.
    Der Wind hat uns durchgepustet, der Regen geprüft, die Sonne getröstet.
    Was bleibt, ist das Gefühl von Salz auf der Haut,
    von Nähe, von Familie, von gelebter Zeit.

    Manches war stürmisch, manches still,
    doch alles war echt.
    Und so nehmen wir nicht nur Muscheln mit,
    sondern den Klang des Windes,
    den Geruch nach Meer
    – und die Vorfreude auf das nächste Mal.
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