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  • Day 50

    Essen am Laufmeter

    September 30, 2019 in Japan ⋅ ⛅ 26 °C

    In Kyoto gibt es den berühmten Nishiki Markt, dies ist eine Strasse in welcher sich ein Stand mit Leckereien an den nächsten reiht. Genau dort haben wir uns den ganzen Freitag herumgetrieben und uns die Bäuche so voll geschlagen, dass wir fast nicht mehr in unser mini Appartement gepasst haben. Zu kaufen gab es kleine mini Oktopusse am Spiess, eingelegte Gurken, heisse Marronis, Kobe Beef, Fische, Austern und ganz schlimm, grillierte Spatzen. Andere Länder, andere Sitten wie man so schön sagt, aber Leid tat es uns trotzdem. Es gab einfach alles aus Macha (junger Grüntee, eine Spezialität aus Kyoto), Glace, Pralinen, Waffeln, Tiramisu selbst Schoggi. Vieles haben wir probiert und besonders lecker fanden wir die gerösteten Sesambällchen welche mit einer roten Bohnenpaste gefüllt waren. Am aller besten haben uns jedoch die Riesen Krabenbeine geschmeckt, welche frisch mit dem Bunsenbrenner grilliert und mit ein wenig Chillipulver verfeinert wurden, etwas vom besten dass wir je gegessen haben.

    Eine Seitenstrasse weiter gibt es viele Geschäfte und Boutiquen durch welche ich natürlich unbedingt durchstöbern wollte. Es gibt in Kyoto sehr viele „edel“ Second Hand Shops, welche alle mit sehr viel Stil betrieben werden. Dort gibt es Raritäten aus den 40er und 50er Jahre wie perfekt erhaltene Kleidchen mit passenden Handschuhen und Hüten, original Schlaghosen und Seidenhemden aus den 60er und 70er Jahren usw. Ich konnte mich kaum satt sehen an all den hübschen Kleidern, speziell ein hell gelbes Kleid im Stil der 50er hatte es mir angetan, aber da unsere Rucksäcke eh schon zu schwer waren habe ich mich mit Müh und Not zurückgehalten. Die Shops machen aber auch ohne Einzukaufen viel Spass, da es in jedem Geschäft etwas gibt, das wir noch nie gesehen hatten zB. Windeln für Hunde oder kleine Sumo Ringer die mit den Köpfen wackeln. Da Alex ein grosser Fan der ganzen Manga und Anime Kultur ist, kamen wir auch an keinem Anime Shop vorbei ohne hinein zu gehen. Die ganzen Charaktere welche man als Figuren zum Sammeln und Aufstellen kaufen kann, sind überraschenderweise sehr kostspielig und daher meist hinter Glasvitrinen. Ein Besuch in einem Anime Shop hat uns besonders zum Schmunzeln gebracht, denn auf einmal standen wir nichts ahnend neben einer Reihe „real Love Dolls“ (Gummipuppen die wie echte Frauen gemacht sind) und ein Schild wies uns darauf hin, dass Fotografieren erwünscht sei. Was für eine verrückte Welt, wenn man bedenkt, dass wir in einem Shop mit vielen Comicfiguren und Plüschtieren standen.

    Den Samstag haben wir sehr ruhig angehen lassen, unter anderem auch weil mein armer Schatz, wie viel Pech kann man nur haben, eine üble Erkältung eingefangen hatte. So haben wir gemütlich ausgeschlafen und danach entschieden unseren Aufenthalt bis am Dienstag zu verlängern. Später waren wir noch kurz im Waschsalon bevor wir zu unserem Termin beim Coiffeur gingen. Natürlich waren wir weiterhin immer mit unseren Velos unterwegs. Der Coiffeur hatte seinen Salon in einem alten, traditionellen Holzhaus in welchem man sich sofort in eine andere Zeit versetzt fühlte. Alle Möbel waren wie von Früher, es spielte Klassische Musik und da er immer nur einen Kunden auf einmal hat und er während des Schneidens nicht redete, war es der wohl entspannendste Friseur Besuch aller Zeiten. Zumindest für mich, denn Alex hatte die ganze Zeit mit seinen Taschentüchern und dem Niesen zu kämpfen. Um den Abend dann perfekt entspannt abzuschliessen war ich noch Einkaufen und habe ein kleines Buffet auf unsern Tisch, Mangels solchen haben wir das Bett genommen, gezaubert und wir haben dazu noch ein Paar Episoden auf Netflix geschaut. Fast wie zu Hause.
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