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  • Day 21

    Almabtrieb und Polizeieskorte

    September 2, 2023 in Tajikistan ⋅ ☀️ 28 °C

    Viel Strecke haben wir nicht gemacht heute - aber Spaß hatten wir ohne Ende.

    Ab Kulob haben wir die Wahl zwischen zwei quasi parallel verlaufenden Straßen. Ohne deren Beschaffenheit zu kennen, wählen wir die Südstrecke. Das erweist sich als Glücksgriff. Zwar wäre, wie wir inzwischen vom materialschonend fahrenden Team T4 Rot wissen, die Nordroute die komfortabel ausgebaute gewesen. Aber unser Feldweg, der vor Jahren mal eine Straße gewesen sein mag, ist A) das ideale Training für den Pamir und B) einfach ein Traum. Durch herrliche Landschaft windet sich die Piste auf 2000 Meter, vorbei an kargen Bauerndörfern. Unglaublich, unter welchen Mühen die Menschen hier oben Ackerbau und Viehzucht betreiben. Gegen Abend tasten wir uns im Schritttempo durch diverse Kuhherden, die auf dem Heimweg sind.

    An einem Steilstück geht dem ohnehin schon turbo-asthmatischen Mazda vollends der Schwung und die Puste aus. Der Vario schleppt ihn über den Hügel, doch damit ist klar: So wird das nichts mit dem Pamir und seinen 4600 Metern. Also lautet der Plan: zurück nach Kulob in eine Werkstatt. Inshallah.

    Zuvor noch ein - freundlicher - Kontakt mit der Polizei. Man eskortiert uns zur Registrierungsstelle für den Whakan-Korridor, den man nur mit Genehmigung (die wir alle haben) befahren darf. Weshalb wir nicht die frisch ausgebaute Straße, sondern die marode Alt-Route benutzt haben, leuchtet dem Wachpersonal partout nicht ein. Aber letztlich trägt ein ganz gut Englisch sprechender Uniformierter unser Passdaten handschriftlich in ein Schulheft ein, und der Schlagbaum öffnet sich.

    Erstmals trennen sich nun unsere Wege. Die beiden T4-Teams campen unweit der afghanischen Grenze, Vario und Mazda fahren ein Stück retour - diesmal natürlich auf der Neubaustrecke.

    Die T4s parken derweil unter dem Dach einer geschlossenen Tankstelle - nicht idyllisch, aber praktisch. Ab und zu haben wir Besuch von schwer bewaffneten Fußpatroillen: Das Militär sucht hier im Grenzland nach Drogenschmugglern.

    Unsere Brotzeit fällt nicht in das Beuteschema der Soldaten.
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