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  • Day 13

    Schwedeneck Fortsetzung

    July 22, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute knapp 11km

    Nero statt Zero. Konnte wg. akut guten Wetters am Vormittag nicht an mich halten und musste noch ein bisschen Richtung Kiel. Mit kleinem Gepäck, weil Zelt und Grande- Rucksack bleiben im Camp stehen und ich heute Nacht auch hier liegen. Bin von Stohl, wohin ich lief, wieder mit dem Bus zurück gefahren. Morgen setzte ich wieder dort ein und schaffe es wahrsch. noch bis Kiel.
    Also Campingplätze: Ich mag Campingplätze. Nein, wirklich. Sie sind sozial und demokratisch. Und ein Abbild unsrer Gesellschaft. Hier passiert alles und gleichzeitig nix. Deswegen bin ich los.
    Kurz bevor ich den Hof verlassen konnte, hat mich ein Kind angesprochen. Er war Ca. 6.
    Er käme vom Angeln. Aha. Er zeigt mir stolz eine Angel, die ihm ein Angler (sic.) geschenkt habe. Vorne hat Weihnachten eine halbe Wäscheklammer befestigt mit der er Fische zu Angeln gedenkt. Oder Krebse, wie er sagt. Ob ich auch schon geangelt habe. Nein. Kann Fische nicht töten. Nur essen. Wieso, man müsse ihnen nur mit einem Knüppel auf den Kopf hauen sagt Dorothea, die sich dazu gesellt. Dorothea ist Ca
    7. Ähnliches Rabauken-Kaliber wie Weihnachten (Er heisst nämlich Noėl). Das hat er mir erzählt nachdem ich ihm meinen Namen verraten musste. Nie würden mich Erwachsene in Satz 3 nach meinem Namen fragen. Aber der Weihnachten eben.
    Später sollte ich noch erzählen was ich mache. Links Rum und wandern. - Und danach? Gucken, Natur und so. - Und danach?
    Offensichtlich waren weder Noël noch Dorothea ebenso überzeugt von meinem bevorstehenden Tagesablauf, wie ich.
    Noch bevor ich etwas zu den Vorzügen des Weitwanderns mit und ohne Blasen erläutern konnte, waren der Weihnachten und seine Dorothea schon in alle Winde verstreut.
    Das Wandern ist des Müllers Lust. Der Müller sollte aber älter als 6 Jahre sein,schätze ich.
    Später beim Zurückkommen hat mich noch ein anderes Kind angesprochen, welches verzweifelt an einem Wasserhahnanschluss rüttelte, an dem ein Gartenschlauch zum örtlichen Getränkestand angebracht war. In der Hand eine Bazooka-ähnliche Wasser-Schnellfeuerwaffe, die er doch sonst auch immer hier befüllen würde. Ich wies auf das in spuckweite befindliche Waschhaus mit Ca. 15 Aussenwasserhähnen. Er entgegnete nur das doch jeder Mensch ein Anrecht auf Wasser hätte. Ja, für friedliche Mittel schon. Ich denke, er war bereits 8. Aber dies sei eben sein Lieblings-Nachfüllplatz. Ich schlich, etwas hilflos mit den Händen schlenkernd aus der Konversation, glitt zu meinem Zelt, da es derweil in Strömen regnete und überliess den Befüllungswilligen Jungen seinem Schicksal.
    Heute Abend ist hier noch Reggae-Party.
    Hang loose!
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