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  • Day 10

    Auf den Bergen von Bergen

    August 11, 2018 in Norway ⋅ ⛅ 10 °C

    Nachdem der letzte Tag so unschön verlief, hofften wir heute auf Besserung.  Es regnete zwar, als wir aufwachten, aber zum Glück hörte es bald auf. Auch die Prognosen für heute sahen besser aus; lediglich am Nachmittag sollte es zwischen 15 und 17 Uhr leichte Regenschauer geben. Wir entschieden uns also dafür, am Vormittag eine "kleine" Wanderung in Bergens Hausbergen zu unternehmen. Die Strecke vom Ulriken zum Fløyen wird in mehreren Reiseführern angepriesen und soll eine fantastische Sicht auf Bergen und das Umland bieten. Eher durch Zufall wählten wir die richtige Buslinie, die uns in die Nähe des Ulriken brachte. Mit einer Schwebeseilbahn kommt man in wenigen Minuten auf den 642m hohen Berg. Da wir die eigentliche Wanderung zwischen den Bergen geplant hatten, fuhren wir entspannt mit der Bahn. Von oben hat man tatsächlich eine hervorragende Sicht auf alle Buchten, Berge und natürlich die Stadt. Wir schauten uns ein wenig um und brachen dann zur eigentlichen Wanderung auf. Diese führte mal wieder über Stock und Stein - oder eher nur Stein - durch die karg wirkende Heidelandschaft. In einem großen, U-förmigen Bogen läuft man vom Ulriken zum niedrig gelegeren Fløyen. Am Anfang waren wir noch motiviert, die 14km schnell zurückzulegen, aber je weiter wir kamen, desto endloser erschien uns die Strecke. Wenn wir eins über Wandern in Norwegen gelernt haben, dann ist es, dass man nicht auf ebene, angenehm zu laufende Waldwege hoffen sollte. Und so zog sich der Weg und das Ende war nicht in Sicht. Wir sahen nur ein weites Hochplateau voller Felsbrocken und Felstürmchen, die den Weg markierten. Nach den ersten Kilometern kamen wir dann noch in einen Regenschauer und wurden mal wieder ordentlich nass. Rings um uns war dann plötzlich so viel Nebel, dass wir nichts mehr gesehen haben. Glücklicherweise zog die Schlecht-Wetter-Wolke nach 30 min weiter und wir hatten wieder strahlend blauen Himmel. Schon krass, wie schnell das Wetter in den Bergen umschlagen kann.
    Nachdem wir eine Weile gelaufen waren und für unsere Verhältnisse bald da sein müssten, sagte uns ein Wanderzeichen, dass es immer noch 8km waren. Wir hatten nicht mal die Hälfte geschafft? Langsam verlor ich echt die Lust an dieser Strecke. Dieses ständige Geklettere ging mir nur noch auf die Nerven, einen Waldweg oder zumindest einen ebenen Untergrund hätte ich nett gefunden, damit man nicht ständig jeden Schritt bedenken muss und schneller voran kommt. Je weiter wir kamen, umso mehr taten mir dann auch Füße und Beine weh. Auf den letzten 2km wurde der Weg dann doch ganz angenehm und führte nur noch bergab. Nach 4 1/2 Stunden kamen wir endlich in Fløyen an. Fløyen befindet sich zwar 300m tiefer als der Ulriken, aber das machte die angeblich 14km (wir hatten beide den Eindruck, dass es mehr waren) nicht weniger anstrengend. Jetzt gönnten wir uns erstmal einen Muffin und eine Zimtschnecke und genossen die Sicht auf das sonnige Bergen. Der prognostizierte Regen blieb am Nachmittag glücklicherweise aus.
    Nach unserer wohlverdienten Pause machten wir uns auf zum Abstieg. Die 3km zurück ins Zentrum würden wir nun auch noch schaffen. Der Weg ist laut Beschilderung auch für Kinderwagen geeignet, das würde im Vergleich zur vorherigen Strecke also wirklich ein Spaziergang.
    Unten angekommen fuhren wir erstmal zurück zur Unterkunft, duschten und legten die Beine für eine Weile hoch. Dann fuhren wir zurück in die Stadt und aßen in einem guten, recht günstigen Restaurant Pizza (ja, sehr norwegisch 😆). Anschließend liefen wir noch etwas herum, aber ich war so fertig von unserer Wanderung, dass ich schnell zurück wollte. Mir schmerzte von der Hüfte abwärts gefühlt jeder Muskel, außerdem war ich müde. Gegen 23.15Uhr waren wir wieder in unserer Unterkunft und gingen bald darauf schlafen.
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