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  • Day 16

    Wildplay Nanaimo

    August 27, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute wollten wir unbedingt den Kletterpark ausprobieren, der etwas südlich von Nanaimo liegt und an dem wir bereits bei unserer Ankunft vorbeigefahren sind.
    Also haben wir uns Zeitslots für den Nachmittag gebucht und sind nach einem Abstecher in die Natur zum frühstücken, einem Besuch in der nächsten mall um die Mittagshitze zu überbrücken und die Essensvorräte aufzufüllen, zu dem etwas abgelegenen Waldstück am Nanaimo River gefahren.

    Nach einer herzlichen Begrüßung und dem leicht komplizierten Anlegen der Kletterausrüstung ging es unter Aufsicht auf den Übungsparcour, um sich mit der Ausrüstung und dem Sicherungssystem vertraut zu machen.
    Laura ist gleich vorgeprescht und hat als erste den Parkour inkl. der ersten Zipline gemeistert.

    Danach ging es auf den Adventure Trail, der sich in 3 Abschnitte unterteilt, die uns mit steigendem Schwierigkeitsgrad und steigender Höhe (ach du scheiße!!! hab ich gesagt, dass ich Höhenangst habe) herausfordern.

    Bei Training in 1 - 2 Metern war das noch kein Problem, doch gleich beim "leichten" grünen Abschnitt bekomme ich dann schon etwas weiche Knie, wenn man hoch oben auf morschen, nur mit ein paar Nägeln notdürftig an den Baum genagelten Brettern steht und versucht das Gleichgewicht zu halten während die ganze Konstruktion hin und her schwankt weil sich die anderen Kletter:innen vor und hinter dir durch die Hindernisse kämpfen!!!
    (Evtl. übertreibe ich leicht, aber genau so hat es sich angefühlt!)

    Also, Augen zu und durch! Schnell den ersten Parkour hinter sich bringen, Vertrauen in den Karabiner legend, der einen im Falle eines Abrutschens oder Stürzens an einer eigens dafür angebrachten orangfarbenen "Sicherungsleine" hält bzw den man an eben dieser hinter sich herzieht und der natürlich überhaupt nicht stört wenn man zwischen 2 Bäumen den 100 km langen Abgrund überbrücken will. So muss sich ein Strafgefangener fühlen, der eine 10 Zentner schwere Eisenkugel am Fußgelenk hinter sich her schleift...

    Und ja, zudem ich merke bereits jetzt, dass ich nach 2 Jahren Pause vom bouldern nicht mehr über 100% meiner "gedachten" Greifkraft verfüge (na toll) als wir uns über/unter/an den verschieden Hindernissen aus losen Holzbrettern, schwankenden Balken, Netzen (ja genau Netzen), Fässern und Strickleitern vorbei kämpfen.

    Mit Erleichterung den ersten grüner Parkour erfolgreich absolviert. Einmal high 5 zum Feiern unseres Sieges über den ersten Abschnitt, einen Schluck Wasser als Erfrischung und weiter geht es mit dem blauen Parkour.
    Mit schwierigeren Hindernissen und natürlich viel höher als der erste Parkour...!!!
    Wie schön ... -,-

    Ich gehe nicht auf Einzelheiten ein. Nur, dass er deutlich schwerer, wie versprochen auch höher und die Ziplineabschnitte viel länger und höher waren.

    Irgendwie (und irgendwann) haben wir auch diesen Abschnitt überwunden. Ein deutlich schwächeres high 5, man kommt ganz schön ins schwitzen, und deutlich mehr Wasser als in der ersten Pause geht es weiter zum finalen roten Parkour.

    Die Farbe ist nicht etwa zufällig gewählt, sondern beschreibt eher nüchtern die farbliche Gestaltung des Umfeldes, aus dem der kreative Schöpfer dieses Parkour entstammt sein muss - der Hölle.
    (und er muss Malte heißen @Stephan)

    Dünne Holzsprossen, die an meterlangen Seilen hängen, nach ersten Anschein als noch halbwegs stabil und trittsicher wirken, nur um bei der ersten Berührung mit dem Fuß soweit auszuschwänken, dass man sich selbst im perfekten Spagat nicht mehr darauf halten kann.

    Hängebrücken, bei denen nur noch jede 3 oder 4 Sprosse vorhanden ist.

    Runde Kugeln, die mittig gelagert sind und sich anfangen zu drehen, wenn man auf sie treten will.

    Wo auf dem grünen "leichten" Parkour noch zwei Halteseile links und rechts beim balancieren halfen fehlen diese hier vollständig.
    (Habe ich erwähnt, dass der rote Parkour nochmal deutlich höher ist als der blaue? Inzwischen sind wir nämlich bei etwas über 10 Metern! Bestimmt habe ich das?!)

    Ziplines so steil, dass sie dich mit so hoher Geschwindigkeit gegen den nächsten Baum donnern, dass man seine liebe Not hat, sich irgendwie auf der zwar gepolsterten aber sehr kleinen Plattform zu halten und nicht wieder zurück zu trudeln...

    Und natürlich Netze ... Ich hasse Netze!!!

    Ich kann nicht mehr genau sagen wie, aber auch dort sind wir heil durch und auch wieder runter gekommen.

    Ein eher müdes high 5, mehr aus Erleichterung als aus Freude über den Sieg, müde aber dennoch glücklich trotten wir langsam Richtung zentralem Sammelplatz.

    Der Muskelkater wird uns noch die nächsten Tage begleiten.

    Für 10 CAD extra kann man jetzt noch den schwarzen "Experten" Parkour dazu buchen.
    (Nochmal schwerer, noch höher, bla bla bla)

    Die können mich mal!!!
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