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  • Day 54

    Unterwegs mit dem Cable Car

    October 4, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 16 °C

    Für uns ein absolutes Highlight in San Francisco war die Fahrt mit dem Cable Car. Diese traditionelle Straßenbahn ist noch original erhalten: Das Schienennetz verläuft noch genau so wie vor 150 Jahren und auch die hölzernen Waggons sind entsprechend erhalten. Dabei sind die Sitzbänke nicht nur aus Holz, sondern auch die Bremsen.
    An der Haltestelle Powell & Market sahen wir diese Holzseilbahn zum ersten Mal. Hier enden die Gleise in einer Drehscheibe, wodurch der Wagen ins andere Gleis umgedreht wird. 29 Sitzplätze hat jedes Cable Car zu bieten. Neben den Stehplätzen im Innenraum gibt es auch noch Trittstufen am Fahrzeug, sodass man auch außen mitfahren kann. Klingt abenteuerlich, sieht so aus und ist es auch. Auf dem Hinweg zum Fisherman’s Wharf saßen wir vorne beim Fahrer, parallel zur Fahrbahn. Die Strecke besteht gefühlt nur aus bergauf, wobei an jeder ebenen Straßenkreuzung, also nach jedem Häuserblock, eine Haltestelle ist. Nur hier ist ein Zu- oder Aussteigen möglich. Mit gemütlichen 10 mph zuckelten wir die Straße entlang und genossen den Ausblick sowie die Fahrt.
    An der Endhaltestelle durften wir alle das Fahrzeug verlassen. Unser eigentlicher Plan sah vor, direkt wieder zurückzufahren. Doch die Warteschlange war so lang, dass wir lieber noch eine Runde durch die vielen kleinen Läden drehten. Als es Zeit wurde den Weg zurück anzutreten, standen gefühlt nicht weniger Menschen an. Also reihten wir uns ein. Langweilig wurde uns beim Warten nicht, denn auch hier gab es eine Drehscheibe für die Waggons. Doch anders als bei Powell & Market war diese nicht elektrifiziert, sondern wurde durch Manpower betrieben. Sprich die Fahrzeugführer und -kartenkontrolleure drehen die auf die Drehscheibe gerollte Seilbahn eigenhändig um. Spannend zu sehen, wie sie das mit jedem Waggon machen müssen, und bestimmt ein gutes Workout.
    Auf der Rückfahrt ergatterten wir die Plätze in der ersten Reihe: einen zum Sitzen und einen zum Stehen. Denn Matthias wollte auf der Trittstufe zurückfahren. Obwohl es immer kühler wurde, genoss er die Fahrt. Die Bahn musste nun viel mehr Bremsen beschleunigen. Hierbei stieg uns der Geruch von verbranntem Holz in die Nase: die Bremsen. Auch wenn dieses Prinzip ein bisschen überholt ist und Zweifel erweckt, so tat es doch, was es sollte. Für uns ein einmaliges Erlebnis, bei dem wir viel Spaß hatten.
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