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  • Day 4

    Bleik reloaded...

    July 5, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 10 °C

    Oder auch: der Tag der Walsafari bzw. für einige von uns der Tag der Walkotzafari
    Heute wurde ein von mir lang gehegter Wunsch war: eine Begegnung mit Walen ganz nah dran.
    Die Wettervorhersage war gut, so dass wir gestern Plätze reserviert haben…denn die Walsafari Crew fährt nicht bei jedem Wetter raus. Das Nordmeer ist wild und rauh und nicht mit dem vergleichbar, was wir so kennen. Heute Nacht brieste es ordentlich auf, so dass sich draußen ordentlich Wellen aufgebaut haben, unsere Tour wurde kurzerhand um fast 2 Stunden nach hinten verschoben, in der Hoffnung, dass sich die Dünung draußen etwas beruhigt……sagen wir mal so, die Hoffnung stirbt zuletzt. Die vorhergesagten 4 Windstärken waren korrekt, nicht korrekt vorhergesagt waren die 1,5 Meter Welle. Es waren eher 6 Meter, optimistisch abgerundet🤢. Ich dachte, wir wären mit gutem Frühstück (Spiegelei mit Speck, gekocht von Torsten mit unschlagbarer Aussicht), Superpep Kaugummi und den guten alten Seasicknessarmbändern vorbereitet, aber unmittelbar nach der Hafenmole war Schluß mit Kuschelkurs. Die Parole „1 Hand fürs Schiff, 1 Hand für den Mann“ wurde erstaunlich oft beim Securitybriefing erwähnt und schon ging die Achterbahnfahrt los. Es hat genau 20 Minuten gedauert bis der Erste gekotzt hat - und das war Anton. Daraufhin waren beim Rest der Gäste die Schleusen offen und nicht nur das Meer ging ab.
    Das Schiff ist trotzdem mit 20kn Vollspeed durch die Wellen geschossen und die Freudesjuchzer wurden von Minute zu Minute weniger. Dank Sonar-Ortung hat die Crew eine 100% Erfolgsquote, so dass wir nach etwa 1 Stunde auf eine Gruppe Orcas getroffen sind, die im wahren Leben noch viel beeindruckender waren, als auf den Fotos. Zum Glück waren auch meine Jungs kurzzeitig abgelenkt und konnten das Naturschauspiel ohne störende Kotztüte vorm Gesicht genießen - bis Kapitän Helge einen Pottwal geortet hatte und den Hebel auf den Tisch legte. Nach 20 weiteren Minuten durch die Dünung war er dann da...majestätisch schön hat sich ein etwa 20m langer Pottwal vom Blas bis zur Fluke gezeigt und zumindest Julius und ich werden diesen Moment wohl nie vergessen, Torsten und Anton saßen in trauter Zweisamkeit auf einer Bank und haben geschaut, wer mehr Tüten vollbekommt und dabei leider Glen (so hieß der Wal, zu erkennen an der individuellen Fluke) verpasst.
    Dann ging es zurück, da Pottwale bis zu 2 Stunden abtauchen können und wir uns über einem Unterwassercanyon mit etwa 800 Meter Tiefe befanden. Helge hatte wohl auch Mitleid mit seinen Gästen, von den etwa 35 Leuten haben nur 5 durchgehalten und eine furztrockene Schweizerin, deren Familie ebenfalls total ausgefallen war, grinste mir beim Verlassen des Bootes nur zu und sagte: „Das sind doch alles Weicheier“ - wo sie Recht hat…
    Nun sind wir wieder in Bleik, die Herren erholen sich von den Strapazen (jeder auf seine Weise: Torsten schläft und die Jungs spielen Fußball), ich hab die Flecken aus den Jacken entfernt und sitze beim Sundowner um 18 Uhr allein am weißen Strand und freue mich über unser tolles Leben……irgendwo geht die Sonne ja jetzt bestimmt gerade unter - hier ja erst in 6 Stunden! Cheers!
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