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  • Day 91

    Loch Lochy

    October 29, 2023 in Scotland ⋅ 🌬 9 °C

    In Schottland gibt es über 31.000 Lochs. Das sind stehende Binnengewässer und manchmal auch schmale Meeresbuchten. Wir fahren gefühlt von Loch zu Loch und können im Navi den jeweiligen Lochnamen sehen. Das bekannteste Loch kennt vermutlich fast jeder Mensch. Es ist Loch Ness. Es gibt auch ein Loch Anna und ein Loch Patrick, ein Loch Micky gibt es nicht und wenn man Loch Paul googelt, wird man auf die website eines Bestatters in Traunstein weitergeleitet.
    Der lustigste Name , der uns heute angezeigt wurde, war das Loch Lochy - so eine schöne Alliteration auf den jeweils ersten 4 Buchstaben 🤭.
    Unser Frühstück begann mit Blick auf das Loch Leven (auch eine Alliteration!). Aber auch nur, weil wir uns freundlich gegen den Tisch im abgeranzelten Saal des Hotels Ballachulish zur Wehr setzen. Die Diskussion mit dem Hotelmitarbeiter können wir locker führen, weil es sich um ein Selbstbedienungsbuffet handelt. Man darf ja niemals , wirklich niemals, dem Menschen blöd kommen, der einem später das Essen bringen soll. Den Finger in die Suppe zu halten ist vermutlich die schwächste Rache am unangenehmen Gast😁🤭. Unser ausgehandelter Tisch bietet wirklich einen schönen Blick, leider klebt er vor Dreck - das passt zum Hotel Ballachulish. Hier ist schon der Neubau 75 Jahre alt und auch damals letztmalig gründlich gereinigt worden. Wir hoffen auf ein gutes Immunsystem und längere Betten im nächsten Hotel.
    Wir verlassen das Haus nach dem Frühstück und fahren an der Küste entlang nach Fort William. Micky ist leider inzwischen richtig krank , eigentlich war sie noch gar nie so richtig fit seit 4 Wochen. Also parken wir Micky und den Bus mit schöner Aussicht und Standheizung am Hafen und machen einen Spaziergang durch Fort William. Das geht fix und ist jetzt nicht sooooo atemberaubend. Warum wir dann trotzdem hier geblieben sind ? Wir müssen ein bisschen Zeit von der Uhr nehmen, weil wir um 15:21 Uhr am Viadukt von Glenfinnan sein wollen. Genau dann überquert der Zug heute, angetrieben von einer alten Dampflok , das Viadukt. Ihr kennt das Viadukt und den Zug ggf aus den Harry Potter Filmen. Dort ist das der Hogwarts Express.
    Wir kommen mit einem Puffer von einer Stunde am Parkplatz an, Micky kämpft sich noch bis zum Viadukt mit, den Aufstieg auf den Berg, um den Zug von oben zu sehen, schafft sie leider nicht und geht wieder zum Bulli.
    Wir diskutieren noch, ob wir den Berg links oder rechts vom Viadukt nehmen, weil wir den Zug natürlich von vorne sehen wollen. Es ist trotz der erwarteten Ankunftszeit um 15:21 Uhr noch die Vormittagsfahrt, also muss man auf den rechten Berg um den Zug von vorne sehen. Wir klettern über Steine und durch Matsch, bis Paul mit seinen hochalpinen Stan Smith Sneaker ausrutscht und im Dreck landet. Aber - großen Respekt - bei seiner Körperbeherrschung wird er überraschend nur ein wenig dreckig. Patrick wäre in dieser Matschpfütze ertrunken.
    Während wir warten, finden wir im Netz den Fahrplan des Zuges und stellen erleichtert fest: wir stehen auf der richtigen Seite für ein Foto von vorne - wenn der Zug nicht vorgestern das letzte Mal gefahren wäre . Die nächste Fahrt findet am 02.04.2024 statt. Paul geht zum Auto und zieht sich um. Patrick und Anna warten noch 30 Minuten. Vielleicht stimmt der Fahrplan ja nicht und der Zug hat nur Verspätung. Es kann ja sein, dass die GDL auch hier streikt oder die Deutsche Bahn die Strecke inzwischen betreibt. Oder das zumindest ein anderer Zug kommt. Irgendwie kann das doch jetzt nicht sein. Wir wollen das einfach nicht glauben , dass das nicht klappen soll. Normalerweise stehen an dieser Stelle wohl bis zu 200 Menschen, wir sind heute alleine. Verdammte Axt - da kommt kein Zug. Wir steigen ab und freuen uns auf das warme Auto.
    Dort erfahren wir, dass auch die Fähre , die uns auf die Isle of Skye bringen sollte , nicht fährt. Wir müssen also zurück und einen Umweg fahren und die einzige Brücke nehmen.
    Das hat zur Folge, dass wir erst um 19 Uhr in Portree im Hotel eintreffen. Und es ist dunkel. Richtig dunkel. So dunkel, dass man wirklich gar nichts mehr sehen kann. Autofahren ist jetzt spaßbefreit und von jedem entgegenkommenden Auto werden wir angeblendet. Die Engländer denken nämlich , dass wir mit Fernlicht fahren. Machen wir aber nicht , wir haben halt ein normales Auto, bei dem das Licht nach vorne rechts geht und damit fahren wir auf der falschen Seite, so dass wir den Gegenverkehr natürlich blenden müssen .
    Unser Hotel ist das Bracken Hide Hotel. Das sind kleine Häuschen, die am Hang stehen und wohl einen schönen Blick auf Portree ermöglichen. Das Ganze ist etwas spartanisch , dafür unverschämt teuer und ob es sich lohnt , sagen wir Euch morgen. Heute war es zu dunkel , um noch irgendetwas zu sehen.
    Wir stecken Micky ins Bett und holen im Ort Pizza. Die essen wir zusammen im Bett und schauen dabei "Trio mit 4 Fäusten" . Familienabend bei Stadters 🤭.
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