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  • Day 114

    Transfertag

    November 21, 2023 in Spain ⋅ 🌙 13 °C

    Wir wollen heute unbedingt nach Barcelona kommen. Irgendwie machen uns die ganzen Geschichten, bei denen Touristen rundum Marseille beraubt wurden, tatsächlich Angst, also ist der Plan das sichere Monaco mit vollem Tank zu verlassen und erst in Barcelona wieder anzuhalten.
    Und da ist der erste Fehler .....wie und wo verdammt nochmal betanken die Monegassen ihre Autos? Wir haben auf jeden Fall keine Tankstelle gefunden. Vermutlich lässt man das hier machen und irgendein unterbezahlter Mitarbeiter fährt dann mit dem Auto außerhalb zum Tanken. Oder man lässt den Tankwagen einfach zum Auto kommen. Geld spielt hier ja gar keine Rolle. Patrick wäre morgens auf dem Weg zu Starbucks beinahe von 4 Lamborghini Ursus überfahren worden. Die kamen innerhalb von 5 Minuten am Hafen entlang gefahren. Vermutlich gibts in ganz München keine 4 dieser Autos ......
    Wir sind also irgendwann mit fast leeren Tank auf der Autobahn und lachen noch, über das französische Mautsystem, bei dem wirklich anfangs noch alle 10 Kilometer eine Mautstation kommt, bei der man noch Münzen in so ein Körberl werfen kann . Das ist schon sehr retro, vor allem , wenn man vor 8 Wochen noch in Norwegen war.
    Auf der Autobahn gibts also viele Mautstationen, aber keine Tankstellen. Unser Plan, nirgendwo anzuhalten , hat jetzt ein Loch. Ein großes Loch. Wir müssen raus. In Nizza und dort eine Tankstelle suchen. Die finden wir auch, nur die Baustelle davor verhindert , dass wir einfahren können. Nach 18 Umleitungen, schaffen wir es und wollen volltanken. Dazu muss man vorher an die Kasse und eine Sicherheit hinterlegen, sonst gibt es keinen Sprit. Patrick bietet Micky als Sicherheit an und der leicht psychopathisch aussehende Tankwart hofft bereits, dass Patrick ohne zu bezahlen abfährt , als man sich dann doch auf ein Handy als Sicherheit einigt.
    Tatsächlich wäre es dem Tankwart am liebsten gewesen, wir hätten einfach vorher 50 Euro bezahlt und dann auch genau für 50 Euro getankt. "Voll" hat hier sicher lange niemand mehr getankt. Er fragt mehrfach nach, ob wir das ernst meinen. Patrick war sich wegen der Nachfragerei zum Schluss nicht mehr sicher , ob "plein" vllt doch etwas anderes bedeutet .
    Der Tankausflug kostet uns tatsächlich 45 Minuten, aber dieser Tag ist ja ein reiner Transfertag, also ist das jetzt auch schon egal.
    Wir fahren 3 Stunden und wollen eine Mittagspause machen. Micky gibt ein paar Eckpunkte für die Pause vor : kein fastfood, alle Produkte sind fair gehandelt und ökologisch einwandfrei, das Essen darf nicht verpackt und muss gesund sein. Das ist natürlich an einer französischen Autobahn überhaupt kein Problem. Da gibt es alle paar Kilometer eine Raststation, die alle Voraussetzungen erfüllt. 🤣🤣🤣🤣
    Als Patrick die Pause schon abhaken will und hofft bei Mc Donalds unter Vortäuschung einer Klopause wenigstens Cheesenuggets zu bekommen, sehen wir neben dem Mc Donalds doch tatsächlich einen Grand Frais. Wir sliden in die Premiumparklücke vor der Türe und kaufen ein. Im Bulli wird dann noch kurz gewaschen und geschnippelt und schon gehts mit gesunder Mickypause weiter.
    Kurz vor der spanischen Grenze brauchen wir noch eine Kaffeepause und wieder einmal wird klar- der Franzose kann keinen Cappuccino machen. Wir trinken die Brühe halb und machen uns auf die letzte Etappe. Die Landschaft ist übrigens sogar von der Autobahn aus sehenswert. Leider windet es richtig heftig und wir müssen den Bulli ein paar Mal richtig festhalten, um nicht die Spur zu verlieren.
    Wir kommen nach Spanien, das 17. Land auf unserer unglaublichen Reise . Die erste Werbung direkt neben der Autobahn ist die fürs sextoycenter. Da zeigt der Spanier dem Franzosen direkt mal, wie man die Latte besonders hochlegt 😄.
    Auf die Höhe der Latte kommen wir später nochmals zurück.
    Wir erreichen Barcelona in der Rushhour. Der Verkehr ist wirklich dicht und sehr wuselig und so brauchen wir doch fast 45 Minuten in die Stadtmitte zu unserem Hotel. Der erste Schock, die Tiefgarage ist für den Bulli zu niedrig. Glück im Unglück: 150 Meter entfernt wird gerade ein Parkplatz frei. Wir parken ein und fragen uns dann, was das spanische Hinweisschild uns da wohl über diese Parklücke sagen will. Mit googles Hilfe lösen wir auf, dass am 02.12.23 hier gebaut wird. Abgesehen davon , dass wir das nicht glauben (wann kommt ein Handwerker schon einmal pünktlich?) , sind wir da längst wieder weg.
    Wir checken ein und Patrick prüft nochmals die Parksituation, weil der Rezeptionist vom Parken auf der Straße eher abrät. Das kommt ihm irgendwie spanisch vor.
    Die Hotelgarage sieht gefühlt höher als die angegebenen 1,95 Meter aus. Patrick geht die Rampe mehrfach ab, als der Garagenmeister aufmerksam wird und nachfragt, was diese Begehung denn soll.
    Sein Englisch ist noch schlechter als Patricks Spanisch ( und der kann nur Hola) , also gestikuliert man an einander vorbei, bis man feststellt, dass der Garagemmeister eigentlich Franzose ist und sich freut, dass Patrick ein wenig französisch spricht. Patrick wird wie ein Landsmann im Exil hofiert und die Garage wird begangen, vermessen und ein besonders guter Stellplatz empfohlen. Die Spanier können doch nicht messen und legen die Latte eben doch nicht so hoch, wie es sein könnte. Scheiss auf das Schild oben, fahr einfach runter , das geht schon.
    Zuerst gehen wir aber noch essen. Ina hat uns einen Tipp gegeben und so essen wir Tapas vor der Basilika de Santa Maria de Pi. Draußen. Am 22.11. Um 19:30 Uhr. Es ist warm genug dafür. Wir wären auch echt gute Spanier geworden.
    Nach dem Essen kommt dann der Test mit dem Bulli in die Garage. Wir stellen fest: die Höhe ist nicht das Problem, die Breite ist grenzwertig. Vllt wollte der Monteur, der oben " max 1,95" hingeschrieben hat, gar nicht die Höhe, sondern die Breite begrenzen. Wir müssen rangieren und die Spiegel immer wieder einklappen. Aber es geht. Der Bulli steht jetzt gut und sicher in der Hotelgarage. Wir sind beruhigt und freuen uns auf zwei oder drei Tage Barcelona. Wie lange wir bleiben , entscheiden wir noch.
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