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  • Day 121

    Neuseeland

    May 8, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 19 °C

    -Was wir gemacht haben-
    20 Tage Neuseeland stand als nächstes auf dem Programm. 20 Tage für ein Land welches beinahe 7x so gross ist wie die Schweiz aber nur gut halb so viele Einwohner hat (Dafür haben sie über 20x mehr Schafe als wir Kühe😅). Da es mit dem Camper in Australien teilweise relativ schwierig war neue Leute kennenzulernen, entschieden wir uns diesmal für ein anderes Fortbewegungsmittel und haben ein Ticket für einen Hop-on Hop-off Bus gebucht. Der Startpunkt war Auckland im Norden, das Ziel Queenstown im Süden. Distanz: c.a. 1700km

    -Die Idee dahinter-
    Da wir ungefähr wussten wo wir hin wollten, jedoch nicht einschätzen konnten, wie lange wir an den jeweiligen Orten bleiben möchten, erschien uns der Hop-on Hop-off Bus als die optimale Lösung. Das Konzept: Eine vorgegebene Route mit (in unserem Fall) 12 Etappen. Der Bus fährt jeden Tag eine Etappe von einem Ort zum nächsten. Mit dem Ticket kann man entscheiden, ob man an diesem Ort bleiben, oder am nächsten Tag sofort weiterfahren möchte. Dies sollte einem die Flexibilität geben, sein eigenes Tempo anzuschlagen und je nach dem ob einem ein Ort gefällt oder wie das Wetter gerade so ist, ein wenig länger oder weniger lange da zu verweilen. Klingt gut. Kam leider anders.

    -Wies herausgekommen ist-
    Die Busfirma Kiwi Experience wurde wohl ein Opfer seines Erfolges. Die Busse waren alle ausgebucht. Das heisst, wenn man an einem Ort länger hätte bleiben wollen, hätte man meist mindestens gleich 5 Tage warten müssen, bis wieder ein Bus mit freien Plätzen kam. Somit waren alle Gäste mehr oder weniger gezwungen, ohne "Hop-off" die ganze Route am Stück zu fahren (und da sich niemand traute, an einem Ort länger zu bleiben, gabs natürlich noch weniger frei werdende Plätze was die ganze Problematik noch verstärkte). Somit war das mit der Flexibilität vorbei und das ganze erinnerte mehr an eine Tour. Ein weiteres Problem: Wenn man mal an einem schönen Ort ankam, wars meist bereits ca 16 Uhr - 2 Stunden vor Sonnenuntergang. Und am nächsten Tag gings dann um 9 Uhr wieder weiter. Die einzelnen Orte zu erkunden war somit meist nicht ohne Stress respektive mit Tageslicht möglich. Schade.
    In unserem Fall kam noch dazu, dass unser Ticket von Anfang an falsch ausgestellt wurde. Bei der Buchung gaben wir an, am 8ten am Abend in Auckland zu Landen. Unsere erste Busfahrt wurde darauf jedoch für den 8ten am Morgen eingeplant. Geht irgendwie nicht ganz auf... Einige Emails und Telefonate später bekamen wir dann die Bestätigung, dass es für uns am 10ten los gehen würde. Als wir an diesem Tag dann beim Bus waren, kams jedoch anders... Wir seien noch auf der Warteliste, da niemand abgesprungen sei. Ugh. Nach bisschen Diskutieren und einem spontanen Besuch in der Zentrale wurde dann immerhin ein personalisierter Plan für uns ausgearbeitet, wie wir ohne Zeitverlust und Zusatzkosten nach Wellington (Die Hauptstadt am Südlichen Ende der Nordinsel) kommen würden mit einem anderen Busunternehmen. Dabei liessen wir zwar 3 geplante Stopps aus, hatten jedoch mehr Zeit in Rotoruga und Wellington, was uns wegen der erwähnten Kurzaufenthaltsproblematik sogar noch entgegen kam. Umständlich war es trotzdem. Ab da ging es dann mit dem ursprünglichen Bus, welcher am 10ten losfuhr, weiter. Die Busfahrerin hatte uns da jedoch bereits auf dem Kicker, da wir uns halt nicht einfach so abfertigen liesen. Die nicht vorhandenen Sympathien beruhten zwar auf Gegenseitigkeit und die folgenden Sticheleien kamen wohl ein wenig von beiden Seiten, unser Gesamterlebnis mit Kiwi Experence verbesserte es aber definitiv nicht.

    -Was wir daraus gelernt haben-
    Egal welches Land und welche Kultur, überal gibt es Menschen, mit welchen man sich ausgezeichnet versteht, sofort einen Draht zueinander hat und Freundschaften entwickelt - und dann gibts halt so Busfahrerinnen namens Amanda🤷‍♂️😂
    Das Hop-on Hop-off System können wir leider nicht weiterempfehlen. Wenns geklappt hätte, wärs sicher ein Erlebnis und eine unkomplizierte Art der Fortbewegung gewesen. So würden wir das nächste mal jedoch lieber ein Auto mieten, um auf eigene Faust von Unterkunft zu Unterkunft zu fahren oder sogar per Anhalter reisen, was gemäss anderen Reisenden in Neuseeland problemlos möglich sei.

    -Was sonst noch so war-
    Kälte und Regen. Naja, das hätten wir wohl erwarten können, da unsere Reisezeit in den Spätherbst gefallen ist. Trotzdem war es eine härtere Umstellug als erwartet nach so vielen Monaten Sommer und Sonnenschein. Ausserdem haben wir wohl vergessen wie man sich bei kalten Temperaturen anzieht und wir so: "Uii sieht kalt aus, lass uns die Regenjacken anziehen... hmm... immernoch kalt"😅

    -Was trotzdem gut war-
    So, jetzt aber genug des Negativen und des Gemeckers. Neuseeland hatte natürlich definitiv auch seine schönen Seiten! Die Landschaft war immerwieder umwerfend. Teilweise erinnerte es uns ein wenig an die Schweiz. Dann wars aber auf einmal wieder komplett anders, ungewohnt und erstaunlich, was die Natur für merkwürdige Dinge macht. Solch eine Vielfalt haben wir noch selten gesehen und wir wurden regelmässig ins Staunen versetzt. Und das will was heissen wenn man bedenkt, dass der Spätherbst (unserer Meinung nach) die wohl ungemütlichste und trostloseste Jahreszeit ist so irgendwo zwischen allem Schönen. Einige unserer Highlights und Erlebnisse:
    -Hobbiton. Das gut erhaltene Filmset aus den Herr der Ringe und Hobbit Filmen auf der Nordinsel gab einem das Gefühl in Mittelerde zu sein. Trotz einigen Touristen ein tolles Erlebnis.
    -Glowwormcaves. In der Nähe von Hobbiton hatten wir die Möglichkeit ein Höhlensystem zu erkunden. Zu Fuss und in einem kleinen Boot. Bei totaler Finsternis waren überal Glühwürmer zu sehen, was für eine ganz spezielle, fast schon magische, Stimmung sorgte.
    -Schwefelsee und heimeliges Hostel in Rotoruga. Nach Auckland ging es für uns direkt nach Rotoruga. Ein kleines Dorf an einem Schwefelsee. Aufgrund des Wetters haben wir auf einen Ausflug zu diesem See verzichtet, olfaktorisch war er aber omnipräsent. Bei der Ankunft dachten wir jemand hat wohl ein paar Ostereier irgendwo nicht gefunden... Im Hostel liessen wir uns dann aber von der Hostelmama erklären das läge am ebendiesem See den man in der ganzen Umgebung riecht... Sie war allgemein sehr auskunftfreudig und bestätigte uns unter anderem auch die Schattenseiten von Neuseeland, welche wir schon von ein paar Jugendlichen in Auckland erfahren haben: Besonders in den Städten gäbe es eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, zu tiefe Löhne, viele Drogensüchtige und dementsprechend viele Junge die nach Australien auswandern würden. Unser Aufenthalt da wurde ausserdem durch einen komischen Ausschlag getrübt, den wir plötzlich beide am ganzen Körper hatten. Rote Punkte von Kopf bis Fuss. Nach +/- einer Woche verschwand er zwar wieder aber der Ursprung ist uns immernoch nicht ganz klar. Am wahrscheinlichsten kam er jedoch von einem Waschmittel welches wir benutzten und irgendwas drin hatte was wir uns nicht gewohnt waren oder von einem Virus. Wer weis. (Ich weis, das waren jetzt nochmals zwei negative Punkte... sollten jetzt aber eigentlich wirklich alle gewesen sein)
    -Wellington. In der Hauptstadt hatten wir 2 Tage Aufenthalt und die haben uns sehr gut gefallen. Hätten gerne auch noch mehr sein können, da es dort wirklich viel zu sehen und unternehmen gibt. Bei uns hat sich schlussendlich irgendwie alles aufs Spielen konzentriert. Im Hostel angekommen wurden wir darüber informiert, es würde eine Quiznight im dazugehörigen Pup stattfinden. Voll motoviert haben wir uns natürlich dafür eingeschrieben. Es würde auch einen Preis für das Gewinnerteam geben. Was dieser Preis war, haben wir leider nie herausgefunden. Bei weitem nicht. Letzter Platz🙈😅 - Dabeisein ist ja bekanntlich alles. Als Ausrede möchten wir hier trotzdem gerne anfügen, dass sich die anderen Teams aus meist 6 bis 10 Personen zusammensetzten und dass sich viele Fragen um Neuseeland drehten. Nur so zum sagen.
    Trotz der Niederlage ging unsere Spielelust nicht verloren und wir fanden uns am nächstem Tag in der Bibliothek wieder, wo ein virtual reality Event stattfand - Verschiedene VR Brillen standen zur Auswahl welche man testen und damit in eine virtualle Realität abtauchen konnte. Nach diesem zukunftsträchtigen Ausflug gings dann ganz oldschool weiter - wir entdeckten eine kleine Bar mit ca 200 Brettspielen, welche gegen ein kleines Endgeld der Kundschaft zur Verfügung standen. Ein super Konzept, welchrs es unseres Wissens nach bei uns leider (nur begrenzt) so gibt.
    -Ab Queenstown gings dann mit Kiwi planmässig im Eiltempo weiter von Ortschaft zu Ortschaft. Unterwegs stoppte der Bus immermal wieder bei Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten wie Wasserfällen, Seen, heissen Quellen usw. Besonders gefallen haben uns sogenannte Blowholes auf der Südinsel. (Siehe erstes Video)
    -Queenstown. Ein mittelgrosses Dorf umringt von Bergen. Gab irgendwie ein heimeliges Gefühl und war die Endstation unserer Neuseelandreise. Zeit hatten wir da noch 5 Tage. Genutzt haben wir diese mit gutem Essen, 1-2 Bartouren, Billard, und dem Besuch in einer Eisbar. Auf eine beliebte Aktivität, man nennen es "wandern" haben wir verzichtet. Ein Ausflug in die Berge lag aber trotzdem noch drin. Da kann man nämlich auch einfach mal gemütlich in einem Stuhl die Umgebung bestaunen🙃👎 (Siehe anderes Video)
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