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  • Day 9

    Rückblick

    July 20, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 14 °C

    Es ist Anfang August und niemand ahnt auch nur im Geringsten was Covid-19 ist. Das Einzige, was Simu bedroht, ist ein Abgabetermin für die noch nicht fertige Bachelorarbeit. Es ist ein ganz normaler Tag, an dem gerade einmal eine Asiatin mit Gesichtsmaske im Zug sitzt und von den Mitreisenden verstohlen etwas misstrauisch gemustert wird. Wir sitzen neben unseren grossen Rucksäcken und fahren nach Airolo. Bei bestem Wanderwetter erklimmen wir gleich zu Beginn eine steile Bergflanke, um anschliessend nur noch moderat ansteigenden Bergwegen Richtung Nufenenpass zu folgen. Die heutige Etappe beenden wir vorzeitig, da wir spät gestartet, von den köstlichen Heidelbeeren immer wieder fies ausgebremst wurden und Simu, wie oft am ersten Tag in den Bergen, starke Kopfschmerzen verspührt.
    Auch der nächste Morgen begrüsst uns mit Sonnenschein. Beim Capanna Corno-Gries auf dem Griespass genehmigen wir uns ein köstliches Bergplättchen bevor wir auf der anderen Passseite Richtung Ulrichen absteigen. Die vielen Höhenmeter fordern ihren Tribut. Da kommt es Priska trotz vorsichtiger Zurückhaltung von Simu gerade recht, dass auf dem Wanderwegschild "Ulrichen 30Min" steht. Motiviert wird die Schrittkadenz erhöht. Nach geschlagenen anderthalb Stunden stehen wir völlig ausgelaugt auf dem Campingplatz. Jetzt noch eine wohltuende Dusche, dann in die frische Wäsche steigen und Abendessen kochen. Ein Blick in die Rucksäcke bringt Ernüchterung: Bei Priska ist die stinkende Brennpaste ausgelaufen und bei Simu hat die Wasserflasche nicht richtig abgedichtet. Sch...
    Um uns gross aufzuregen fehlt uns die Energie und wir versuchen uns den Abend zwar geduscht, aber zurück in den Wanderklamotten, so gemütlich wie möglich zu gestalten.
    Die Strecke von Ulrichen nach Niederwald ist lang, aber abwechslungsreich. Und wenn wir sehen, wie die uns entgegenkommenden Megathlonteilnehmer des Swiss Alpine 100 leiden, fliegen wir förmlich unserem Etappenziel entgegen.
    Der vierte Tag führt uns an viel Kunst und einer super Bergkulisse vorbei nach Binn, wo wir uns mit einem grossen Eis belohnen und uns mit einer Träne im Auge von der unfertigen Wanderroute Nr.6 verabschieden.

    Zurück im Jahr 2020: Wir sind heute mit dem Zug (mit Gesichtsmaske) und Postauto nach Binn gereist, wo morgen unser Wanderabenteuer weitergehen wird.
    Wir sind nach der erhol- und unterhaltsamen Zeit bei Regula und Alexander für die nächsten Etappen wieder energiegeladen. Danke nochmals.
    Und schön, dass ihr alle uns auf unserem Abenteuer weiterbegleitet
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