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  • Day 39

    Es waren einmal...

    August 19, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 18 °C

    ...eine Wandersfrau und ein Wandersmann, die in ein fernes Land weit weit weg reisen wollten, um die Schätze dieses Landes kennenzulernen. Das Land hiess Kanada. Das kleine, fiese Rumpelcovidchen, es war das neunzehnte, hatte andere Pläne mit ihnen. Es wollte, dass sie sich erst in einem anderen, viel kleineren Land bewiesen. Dafür sollten sie auf 33 Etappen vom Osten in den Westen des Landes wandern. Die Strecke mit 40 Pässen war 590km lang und es mussten 37'240 Höhenmeter erstiegen, sowie 37'530 wieder vernichtet werden. Den beiden blieb nichts anderes übrig, als das Abenteuer anzutreten und sich den Gefahren, die da lauerten zu stellen. Auf ihrer Reise erklommen sie unzählige Berge, durchquerten die tiefsten Täler. Sie durchschritten reissende Bäche. Sie trotzen Schneestürmen und Gewittern, lagen bei eisigen Temperaturen in ihrem kleinen Zelt und hofften, dass der manchmal erbarmungslose Wind dem Stück Stoff über ihnen nichts antun würde. Überall lauerten Gefahren, wie lose Steine, rutschige Wurzeln, gemeine, bodenlose Abgründe, einbrechende Schneefelder und stromführende Stolperfallen. Sie mussten dunkle Höhlen mit unbekannten Wesen durchwandern. Manchmal litten sie Hunger und Durst. Irreführende Wegweiser oder versteckte Wegmarkierungen machten ihnen das Leben schwer. Eisige Winde oder sengende Hitze, schmerzende Blasen, wunde Stellen und verspannte Muskeln versuchten sie erfolglos zu zermürben. Doch das war noch lange nicht alles, was ihnen an Gefahren drohte. Da gab es auch die gehörnten, ziegenfüssigen Bergwesen, welche mit Steinen nach ihnen schmissen. Oder die gesichtslosen Wollknäuel, welche in grosser Zahl, mit ihrem schwarzen Loch statt einem Gesicht, die beiden Wanderer verfolgten und jagten. Andere gehörnte, bullige Wesen versuchten all ihr Habe anzusabern und zu fressen. Nur mit selbstlosem Körpereinsatz und viel Kampfwillen konnten diese heiklen Situationen gemeistert werden. Erschwerend kam dazu, dass sie sich in vier fremdartigen Sprachen verständigen mussten. Aber die tapferen Helden waren auch nicht ganz auf sich gestellt. Sie hatten Gefährten. Helfer die ihnen Unterkunft anboten. Sie verköstigten. Ihnen Mut zusprachen und ihnen über die schwersten Zeiten halfen. Einige taten dies direkt vor Ort, andere sendeten ihre Kraft aus der Ferne. Auf jeden Fall waren sie eine Einheit, die schlussendlich die schwere Prüfung meisterte. Die beiden Wandersleute erreichten nach 38 Tagen erschöpft aber glücklich ihr Ziel.
    Und wenn sie nicht gestorben sind, sitzen sie jetzt im Zug und schmieden schon neue Pläne, wie sie dem Rumpelcovidchen, welches auch weiterhin die Reisepläne zunichte machen will, ein Schnippchen schlagen könnten, um ihre Reise, wie auch immer, doch noch antreten zu können.
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