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  • Day 51

    Whale-Watching in Kaikoura

    March 19, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach dem Frühstück auf der Hand auf unserer Terrasse fahren wir nach Kaikoura, wo eine Bootsfahrt zum Walbeobachten am Nachmittag gebucht ist.
    Ein Stop an einem Strand zwischendurch und ein paar Fotos und es geht weiter. Leider zieht sich die Fahrt sehr in die Länge und wir bekommen fast schon ein bisschen Zeitdruck, da viele Baustellen auf der strecke liegen. Mit den Baustellen aber auch viele nette, sogenannte "Lollipop"-Mitarbeiter, die die Stop- and Slow-Schilder in der Hand haben und umdrehen und somit die Funktion einer Ampel übernehmen. Wenn man an ihnen vorbei fährt, winken sie und die meisten lächeln auch dabei. Wir freuen uns über jeden und winken immer fleißig zurück.
    Lollipop-Mitarbeiter zu werden bedarf einer dreijährigen Ausbildung, so unsere Theorie. Im 1. Lehrjahr, lernt man das richtige Umdrehen des Schildes, im 2. das Kommunizieren mit dem Funkgerät und im 3. Lehrjahr kommt die Königsdisziplin: das richtige nette Winken. Wer es besonders gut kann, winkt mit drei Fingern neben seinem Kopf! Wir lieben die Lollopops!!!

    Kurz vor Kaikoura entdecken wir Seelöwen auf den Felsen am Wasser und müssen unbedingt anhalten und eine ganze Weile beobachten. Sie sind direkt unter unserem Plateau und wir beobachten, wie sie sich sonnen, schwimmen, faulenzen, streiten, nach der Mama rufen und zufrieden bei ihr trinken. Es ist sooo süß und ich bin hin und weg und so glücklich, so nah diese tollen Tiere sehen zu können. Ich könnte noch Stunden hier stehen und ihnen zuschauen.
    Ein kleines Dickerchen sitzt direkt unter uns auf der Kante und schaut mit riesigen Augen zu uns hoch. Wir sind dem Zuckerschock sehr nahe!
    In Kaikoura holen wir unsere Karten für die Bootstour ab, ziehen uns sicherheitshalber richtig warm an und ich nehme vorsorglich, weil vor sehr starkem Wellengang gewarnt wird, eine Reisetablette. Das stellt sich später als sehr gute Entscheidung heraus.
    Mit dem Bus werden wir, nach einem Video und einer Einweisung über das Verhalten an Board, zum Boot gefahren. Wenn man sich übergeben hat, darf man bitte nicht auf Toilette gehen, sondern soll einfach die Hand heben und die Mitarbeiter holen die volle Kotztüte ab und entsorgen sie für dich. "Traumvortellung" für mich, sich hinterher nicht die Zähne putzen und sich frisch man zu dürfen. Also hoffen, dass ich nicht brechen muss.
    In unserer Reihe erwischt es ein Mädchen leider andauernd und auch ich kämpfe sehr mit Übelkeit. Endlich wird gesagt, dass in der Nähe Delfine seien und wir dürfen nach draußen. Die frische Luft tut sehr gut. Kathrin geht aufs Dach des Bootes und Sven und ich ganz nach vorne, in die Mitte des Bootes. Plötzlich tauchen direkt vor uns einige Delfine auf und sie schwimmen unter unseren Katamaran hindurch und vor uns her. Sie springen und schwimmen so toll mit uns und es ist tatsächlich noch schöner und gefühlt noch näher als gestern. Was für ein wunderschönes Erlebnis! Aufgrund des starken Wellengangs konnte ich davon leider keine Foots und Videos machen. Aber es war viel schöner, es so zu beobachten, statt durchs Handydisplay zu schauen.
    Wir müssen wieder nach drinnen auf unsere Plätze. Einige Zeit später der zweite Aufruf, dass wir nach drausen dürfen, denn ein Wal muss in der nähe sein. Wir lernen draußen eine Gruppe junger Männer kennen, die gerade mit der Schule fertig geworden und sich auf die Reise hierher gemacht haben, hier ein Auto gekauft und ein paar Monate hier verbringen möchten, Sie sind erst Seit zwei Wochen hier und müssen nun aufgrund Corona wieder nach Hause fliegen. Ich bin sehr dankbar und glücklich darüber, dass ich meine drei Monate gut nutzen und genießen konnte und diese Situation erst zum Ende meiner Reise kommt. Kathrin und ich fühlen uns plötzlich wirklich alt und müssen lachen, als die Jungs beginnen, uns mit Sie anzusprechen. Oh man, wir werden alt!!!

    Auf zwei Uhr spritzt plötzlich Wasser nach oben und wir sehen mehrmals die Rückenflosse eines Wals. Auf unserer Tour haben wir einen blauwal und einen Finnwal sehen können. Leider jedoch nie Schwanzflosse, die man vor dem Abtauschen des Wales normalerweise sieht. Trotzdem eine gelungene Whale-watching-Tour.

    Die einstündige Fahrt zurück ist die reinste Folter für mich und ich bin so froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
    Wir gehen noch schön Abendessen und fahren dann in unsere Unterkunft.
    Wir haben ein großes Zimmer mit drei Betten. Dieses befindet sich allerdings in der Garage im Keller des Hauses. Es ist echt lustig, mal vor einem riesigen Garagentor zu schlafen. Leider wartet eine sehr kurze Nacht auf mich und Sven, denn wir liegen noch lange wach und suchen nach Flügen nach Hause. Sven überlegt bis morgen, ob er weiter mit uns auf die Nordinsel fliegt, oder versucht, direkt nach Hause zu fliegen. Wir beschließen, statt nach Wellington, ganz hoch nach Auckland zu fliegen, um in Flughafennähe zu sein, falls wir gute Flüge vor dem 27. bekommen. Also buche ich noch unsere Inlandsflüge um und hänge leider noch einige Stunden bis in die Nacht hinein am Händy und suche nach Flugverbindungen nach Hause. Dier Wunsch, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, wird gerade immer größer und die Situation macht mir sehr große Angst. Ich hoffe weiterhin, dass wir noch eine relativ schöne Woche auf der Nordinsel verbringen können und hoffentlich wie geplant, spätestens am 27.3. heim kommen.
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