• Hardangerbrua und Vøringsfossen

    August 17, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 11 °C

    So langsam gehen mir die Sehenswürdigkeiten aus.
    Das war nur ein Scherz ;-)
    Für den Samstag ist wieder mal ganztägig Regen angesagt und Regentage sind ja bekanntlicherweise Fahrtage. Folglich geht es weiter Richtung Geiranger Fjord, rd. 450 km, übersetzt auf Norwegisch 8 Std. Fahrt, sprich eine durchschnittliche Geschwindigkeit von knapp 60 km die Stunde, also mit einer Zwischenübernachtung. Der Weg ist das Ziel.
    Und schon der erste Halt, wie cool ist denn der Rastplatz in Espenes. Eine Picknick- und Toiletten-Anlage als Kunstobjekt und nebenan kann man noch auf Vertrauensbasis lokale Leckereien erwerben, respekt! Als Nächstes steuere ich die Hardanger Brücke an. Wenn man kurz vor der Brücke im Tunnel an einen blau illuminierten Kreisverkehr kommt und dann in Richtung Oslo weiterfährt, findet man direkt hinter dem Tunnel auf der linken Seite einen Parkplatz, von dem aus man sich in aller Ruhe -mit wunderbaren Ausblicken- zu Fuß der Hardanger Brücke nähen kann. Die Hardangerbrücke spannt sich 1.380 Meter über den gleichnamigen Fjord und ist damit die längste Hängebrücke Norwegens. Über 200 m hoch sind ihre Pylonen, die sie vom Land aus tragen müssen, da der Fjord in der Mitte einfach zu tief ist. Trotz ihrer Dimensionen können Kreuzfahrtschiffe die Brücke nicht passieren.
    Schon die Anfahrt zum Vøringsfossen ist spektakulär, denn die letzten 5 km schraube ich mich in Serpentinen und Tunnelanlagen mit bis zu 8% Steigung dem Ziel entgegen. Der Vøringsfossen gehört zu den berühmtesten Wasserfällen Norwegens. Tiefe Schluchten säumen den Rand des Fjellplateaus Hardangervidda, Europas größter Hochebene. Am Weststrand dieses Plateaus stürzt sich der Wasserfall 183 m in die Tiefe, davon immerhin ganze 145 m im freien Fall. Genießen kann man den Wasserfall von den spektakulären Aussichtsterrassen und zwei Brücken, die den Wasserfall überspannen. Die Infrastruktur ist perfekt, es gibt einen großen Parkplatz, von dem aus man zum Wasserfall geführt wird. Die Wege sind mit Handläufen abgesichert. Die Hauptattraktion ist natürlich die 47 m lange Stufenbrücke, die den Besucher mit 49 Stufen in schwindelerregender Höhe über den Wasserfall führt. Es war zwar mystisch, wie der Nebel durch die Schlucht zog, hatte allerdings den Nachteil, dass mir dadurch auf den obersten Terrassen die Sicht verloren ging.
    Die 67 km lange Fahrt durch das Fjellplateau Hardangervidda (ein 8.000 qkm großes Naturschutzgebiet auf einer Höhe von 1.200 Metern) konnte ich leider nicht so genießen, da mittlerweile wieder stärkerer Regen eingesetzt hatte. Wer hier unterwegs ist muß sich sprichwörtlich warm anziehen, denn die Temperaturen sanken bis auf 7°.
    Durch Zufall stoße ich im Verlauf meiner Fahrt noch auf eine sehr schöne Stabkirche aus dem 12. Jahrhundert, die leider aufgrund von Renovierungsarbeiten nicht zu besichtigen war. Einen Tankstopp und Einkauf später habe ich mir -um mittlerweile 18:30 Uhr- einen Übernachtungsplatz gesucht. Heute gibt es Tiefkühlpizza aus dem Omnia, unserem kleinen Camping-Backofen. Yummy !
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