• Kristiansund

    21. August 2024 in Norwegen ⋅ ☁️ 13 °C

    Mit Kristiansund habe ich nunmehr den nördlichsten Punkt meiner Norwegenreise erreicht.
    Auch wenn ich gemäß Google nur 1.750 km von Bochum entfernt bin, habe ich in den letzten drei Wochen bereits 2.700 km unter die Reifen genommen, dem Nordkapp habe ich mich bis auf 1.800 km genähert 🙃
    Ich hatte keine großen Erwartungen an das „Venedig des Nordens“, beste Voraussetzung sich positiv überraschen zu lassen.
    Die Stadt liegt auf drei Inseln, die mit Brücken verbunden sind, umgeben von Fjorden, Sunden, kleineren Eilanden und dem Atlantik. Die Hauptinsel ist Kirkelandet, hier liegt der neuere Stadtkern, mit der Kirkelandet Kirke und dem Hafen. Nordlandet ist die größte Insel, über ihrem Hafen thront eine 1914 errichtete Steinkirche. Innlandet ist die kleinste der drei Inseln mit dem ältesten Teil der Stadt, inklusive dem alten Zollhaus und einigen ehemaligen Lagerhäusern. Mit dem Festland ist diese lebhafte Handels- und Hafenstadt durch den 5 km langen und und bis zu 130 m unter dem Meeresspiegel liegenden Freifjordtunnel verbunden. Mit der Dorsch- und Heringsfischerei groß geworden, sind heutzutage Offshore-Technik und Ölförderung der wichtigste Wirtschaftszweig.
    Für Fußgänger und Radfahrer erschließen sich die drei Inseln mithilfe einer kleinen, kostenfreien Fähre, ich liebe dieses Land. Die weltältesten Firma des öffentlichen Nahverkehrs (Sundbaten) zeichnet sich seit 1876 verantwortlich für den Betrieb der sogenannten Sundbooten. Also an Bord und auf nach Innlandet. Den ältesten Teil der Stadt habe ich schnell durchschritten, ansonsten ist hier auch überhaupt nichts los, schön dass mich die kleine Fähre nach 35 Minuten schon wieder abholt und zur nächsten Insel, nach Nordlandet bringt. In der Steinkirche lauschen ich einer Musikprobe, Klavier mit Geige, sehr ergreifend. Auch hier lasse ich mich nach 35 Minuten wieder abholen und erkunde abschließend noch die Hauptinsel Kirklandet. An Symbolkraft reich ist die Statue der „Klippfiskkjerringa“ direkt am Pier von Kristiansund. Errichtet wurde sie 1992 und würdigt die wichtige Rolle der Frauen in der Trockenfischproduktion. Durch den Stadtpark geht es zum alten Opernhaus von 1914, das einstmals eines der wichtigsten Opernhäuser nördlich von Oslo war. Die Kirklandet-Kirche (Bergkristall in Rosen) wurde 1964 erbaut und eingeweiht. Sie wird oft als eine der modernsten Kirchen Norwegens bezeichnet, was bestimmt auch auf ihre Architektur und Glaskunst zurückzuführen ist. An den Vanndamman (Teiche, die zur Frischwasserversorgung der Stadt angelegt wurden) vorbei erreiche ich den Varden. 78 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, bietet dieser historische Turm ein wunderbares Panorama von Kristiansund, den umliegenden Bergen und dem Atlantik. Mit diesen Impressionen verlasse ich diese sympathische Stadt, denn ich möchte heute ja schließlich noch die Atlantikstraße radeln.
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