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  • Day 88

    Grenze Ecuador

    October 28, 2023 in Ecuador ⋅ ☁️ 32 °C

    Wir erreichen irgendwo im Amazonas eine der abgelegensten Grenzen, die wir je passiert haben und wahrscheinlich in erster Linie für den Kokainexport genutzt wird. Aufgrund von Wahlen in Kolumbien soll die andere Grenze die Tage geschlossen werden. Aus diesem Grund und auch wegen den kleinen Äffchen haben wir uns für den Umweg über diese Grenze entschieden. An der Grenze selbst geht alles ziemlich schnell, bis zur temporären Importbewilligung für unser Auto. An diesem Schalter funktioniert die Webverbindung zum System gerade nicht. Seit 12h. Ein Techniker sei aber auf dem Weg, werden wir versichert. Dieser Zustand ändert sich auch im Verlauf des Tages nicht und so sind wir technisch gesehen aus Kolumbien ausgereist, können aber nicht nach Ecuador einreisen (zumindest nicht mit Auto). Wir teilen also in etwa das Schicksal von Tom Hanks im Film 'Terminal' und machen uns daran Gepäcktrolleys einzusammeln. Wir finden aber keine und errichten stattdessen unser Nachtlager neben dem Grenzposten. Am nächsten Tag schauen wir erneut bei der Migrationsbehörde vorbei. Die Internetverbindung steht nach wie vor nicht. Um acht Uhr soll aber ein Techniker vorbei kommen. Um halb neun wird der Techniker gegen neun Uhr erwartet und um halb zehn dann so in zwei Tagen. In zwei Tagen finden wir ziemlich spät und so lustig ist es auf dem abgelegenen Grenzposten auch nicht. Uns wird daher angeboten, dass wir ein Dokument erhalten, das uns ermächtigt auf direktem Weg durch Ecuador zur anderen etwa 6h entfernten Grenze zu fahren, um unser Fahrzeug dort zu importieren. Die Option wollen wir uns erst überlegen und als wir uns dann so gegen 11 Uhr dafür entscheiden ist der Grenzbeamte, der uns das Dokument ausstellen könnte nicht mehr auffindbar. Wir warten also (zum Glück) noch etwa eine Stunde. Dann geschieht unverhofft ein Wunder und die Verbindung steht. Wir erhalten das Stück Papier und dürfen 10 Minuten später legal in Ecuador einreisen.

    Den Rest des Tages verbringen wir auf einer Art Campingplatz am Ufer eines Flusses der hunderte von Kilometern weiter in den Amazonas mündet. Bemerkenswerterweise stossen wir selbst hier am Füdle der Welt auf die traurigste Erfindung der Menschheit: den Jet Ski. Drei Jet Skis und deren kompensationsbedürftigen Besitzer fahren selbstbewusst den Fluss hoch und runter und erzeugen dabei ein Maximum an negativen Externalitäten. Wir geniessen den Ort trotzdem und sei es nur der Rache des kleinen Mannes willen.
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