• Huayna Potosí #2

    24. lokakuuta 2024, Bolivia ⋅ ☁️ 0 °C

    Um 2330 Uhr stehen wir wieder auf und trinken Coca Tee während wir uns für den Aufstieg bereit machen. Zwei Paar Socken, ein Paar Plastikschuhe, drei Schichten Hosen, drei Schichten Jacken, eine Kappe, einen Helm und eine Stirnlampe schwerer stehen wir um 0030 Uhr vor der Hütte und satteln unsere Rucksäcke mit Trinkwasser, Eispickel und Steigeisen.

    Dann laufen wir los in die Dunkelheit. Schritt für Schritt dem Gipfel entgegen. Über uns glitzern die Sterne und unter uns das Eis des Gletschers. Fabienne, ich und unser Guide Edwin sind per Seil im Zweimeterabstand miteinander verbunden. Wir laufen und laufen und laufen. Ab und zu springen wir über bis zu einem Meter breite Gletscherspalten, deren Ende unsere Stirnlampen nicht erreichen. Die einzigen Geräusche die wir hören sind das gelegentliche Knacken des Gletschers, unsere Fussstapfen im Schnee und Eis sowie das alles übertönende Nilpferdschnaufen meinerselbst. Stunde um Stunde vergeht und etwa jede halbe Stunde sind wir wieder 100m höher als zuvor. Um 0530 erreichen wir das Tor zum Weltall und setzen uns auf dem Gipfel des Huayna Potosí erstmal hin. Links und rechts von uns fällt der Berg ins Bodenlose. Vor uns senkt sich der Horizont der Erde langsam in Richtung Sonne. Wir haben das Gefühl, die Erdkrümmung zu erkennen. Vielleicht halluzinieren wir auch. Wo wir auch hinblicken eröffnen sich uns wunderschöne Anblicke. Uns bleibt der Atem weg.

    Der Abstieg ist scheisse, weil wir keine Kraft mehr haben.
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