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  • Day 2

    Antalya

    May 26, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 26 °C

    Ich weiss nicht, was mit mir los ist… Wenn ich daran denke, dass ich morgen mit der Wanderung beginnen soll, bekomme ich immer wieder kleine Panikattacken. Ich frage mich ständig, was passiert, wenn ich mich verlaufe und keine Wasserquellen finde. In diesen Momenten rede ich mir dann ein, dass es doch viel einfacher wäre, den Weg vom letzten Jahr (Lykischer Weg) in umgekehrter Richtung zu wandern. Dort wüsste ich wenigstens, was mich erwartet.

    Keine Ahnung, wieso ich plötzlich so ein Angsthase geworden bin. Vielleicht hilft es, wenn ich noch ungefähr 10 x den motivierenden Text über den St Paul Trail auf www.peterlill.de lese:

    „Wer die Türkei unverfälscht und abseits typischer Touristenströme kennenlernen möchte, sich für Natur und Kultur begeistert, sollte unbedingt in die Fußstapfen des heiligen Paulus treten. Denn der St Paul Trail ist ein Trekkingabenteuer der besonderen Art. Über eine Strecke von mehr als 500 Kilometern führt er von der mediterranen Küstenregion Antalyas durch das dünn besiedelte wilde Taurusgebirge, weit hinein ins fruchtbare Hinterland Anatoliens. Wie schon im Jahr 1999 der lykischen Pfad, so wurde der St Paul Trail im Jahr 2004 von Kate Clow, einer rührigen und in der Türkei lebenden Engländerin, ins Leben gerufen. Zahlreiche Helfer vor Ort markierten alte Hirten- und Migrationswege, Forststraßen und neue Abschnitte zu einem zusammenhängenden Fernwanderweg der Extraklasse. Der St Paul Trail startet sowohl in Aspendos als auch in Perge, beide Wege treffen in Adada aufeinander. Der Fernwanderweg führt weiter nach Egridir (gelegen am gleichnamigen See, dem viertgrößten See der Türkei) und endet schließlich in Antiochia in Pisidien. Dieser Streckenverlauf entspricht grob der Route, die Apostel Paulus auf seiner 1. Missionreise zurücklegte. Anders als die Wanderung entlang der lykischen Küste ist der Paulusweg nichts für Anfänger. Ohne Zelt ist der Weg in seiner ganzen Länge kaum machbar. Wenn sich auch manche Etappen mit dem Bus überspringen lassen. Pensionen sind nur spärlich vorhanden. Sucht man ein festes Dach über dem Kopf ist man zumeist auf private Unterkünfte angewiesen. Wer deutsche Standards erwartet: Fehlanzeige. Dafür erlebt man eine berührende Herzlichkeit und Gastfreundschaft der ländlichen Bevölkerung. Man darf über den deutschen Tellerrand hinaus einen tiefen Blick in die Lebensweise türkischer Familien auf dem Land werfen. Hektik und Stress unseres vollgestopften Alltags verlieren sich im Nu von selbst.“

    Heute habe ich hier in Antalya verschiedene Dinge gekauft, die ich für die Wanderung noch benötigt habe. Als grosse Herausforderung stellte sich dabei heraus, eine passende Gaskartusche zu finden. Mit ein wenig Geduld und Durchhaltewillen hat es dann jedoch geklappt. Ich habe mir ausserdem Schuhe (für am Abend nach den Wanderungen), einen kleinen Kamm, noch mehr Esswaren, Kaffeepulver (ganz wichtig) & 5 Liter Wasser gekauft. Ich war ausserdem in einem kleinen Coiffeure-Salon, in welchem mir doch tatsächlich von drei Frauen gleichzeitig eine Gesichtsmaske aufgetragen wurde. 😇

    Jetzt hüpfe ich kurz unter die Dusche und gehe etwas essen. Ich hoffe, dass ich im Verlauf vom Abend mein Kopfkino noch in den Griff bekommen werde…
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