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  • Day 51

    Pitcairn

    December 9, 2022 on the Pitcairn Islands ⋅ ⛅ 24 °C

    ... er wollte was tolles zeigen und das hat der Kapitän auch geschafft 😃

    Pitcairn ist eine kleine sehr sehr sehr abgelegene kleine Insel. Hier wohnen nur 67 Menschen mit einer merkwürdigen Vergangenheit.

    Alle drei Monate kommt ein Versorgungsschiff vorbei. Postschiffe etwas regelmäßiger, aber nur wenige Kreuzfahrtschiffe machen hier Halt. Noch seltener gehen Besucher an Land. Obwohl es zum Britischen Überseegebiet gehört. Es gibt sogar extra ein Museum, dass man besuchen kann und die ein oder andere Sehenswürdigkeit 😄

    In dem Museum erzählen die Bewohner ihre besondere Geschichte und wie sie hier gelandet/gestrandet sind.
    Ihre Geschichte ist ganz eng verbunden mit der, der Bounty, einem britischen Schiff, welches eigentlich nur die Aufgabe hatte, Setzlinge des Brotfruchtbaums von Tahiti zu den Antillen zu bringen.
    Die Bounty wurde aber von ihrer Mission, dank vieler Unstimmigkeiten in der Mannschaft, abgehalten. So entschied ein Teil der Besatzung den Hauptstörenfried in einem Beiboot auszusetzen. Am Ende saß aber der Großteil der Besatzung in diesem Beiboot und wurde ausgesetzt. Der Rest der Besatzung, die Meuterer, waren ab diesem Zeitpunkt auf der Flucht.
    Nach ewigem Suchen fand man dann auf Pitcairn Zuflucht, da die Insel vernab von Handelsrouten lag und dazu noch falsch in den britischen Karten verzeichnet war.
    Da man die Meuterer sicher suchen würde, versteckten sie sich also hier, da die Insel bewohnbar war.
    So richtig haben sie es aber nie wieder hier weg geschafft. Etwas extrem ausgedrückt ... hier ist definitiv jeder mit jedem verwandt 😅🙈
    Wie sagt unser Entertainment Manager so schön ... wenn dein Vater auch deine Schwester ist, wirds kompliziert 🤣
    Warum sind sie nie von der Insel wieder weg? Einer der Meuterer hat irgendwann die Bounty in Brand gesteckt. So ganz kann man seinen Gedankengang nicht nachvollziehen, aber er wollte jede Spur verwischen, die man von See aus hätte bemerken können.
    Irgendwann haben sich die Männer auf der Insel aber auch gegenseitig bekämpft. Die bunte Mischung zwischen den polynesischen (die hatte man zu Beginn der Reise angeheuert) und europäischen Männern war wohl nicht gut auf lange Sicht. Zum Glück haben sie auch einige Frauen an Bord gehabt. Irgendwann war nur noch einer der Meuterer am Leben, nach ihm wurde die "Hauptstadt" benannt: Adamstown. Er starb am Ende eines natürlichen Todes, aber zu dem Zeitpunkt waren schon genug Kinder da, als das die Insel weiter bewohnt blieb.

    Zurück in die Gegenwart 😃
    Die Bewohner können heute natürlich jederzeit ihre Insel verlassen. Grad für schulische Ausbildung wird dies genutzt, da die Schule der Insel mittlerweile geschlossen wurde. Es sind zu wenig Kinder da. Die Einwohnerzahl sinkt immer weiter.

    Auf uns haben sich die Einwohner aber sehr gefreut. Die letzten Jahre kam kein Kreuzfahrtschiff mehr vorbei. Wir sind die Ersten 😊
    Mit einem kleinen Boot sind die Einwohner ... alle bis auf 7 ... zu uns ans Schiff gefahren und besuchen uns. Sie haben ganz viel handgemachte Souveniers dabei, aber auch Tunfisch und Bananen. Den Tunfisch haben sie letzte Nacht noch extra für uns gefangen 🤣

    Unser Kapitän meinte, dass er noch nie bei der Vorbesprechung mit so vielen Ministern Kontakt hatte, wie bei Pitcairn 😆 Da es so wenige Menschen auf der Insel gibt ist quasi jeder ein Minister von Irgendwas 😅 Wir haben Besuch von der Bürgermeisterin und die Ministerin für Education hält einen Vortrag über die Insel in unserem Theatrium.
    Ansonsten gibt es einen Markt auf Deck 11 und 12. Dort kann man vom T-Shirt über Magnete bis hin zu selbst gemachten Honig alles kaufen. Ein kleines Highlight sind auch die Postkarten, die man von hier verschicken kann 😄
    Sie hatten auch einen kleinen Jungen dabei. Der war vielleicht vier oder fünf Jahre alt und hat sich die ganze Zeit unterm Tisch versteckt. Der hat in seinem ganzen Leben noch nie so viele unterschiedliche und dann auch noch weiße Menschen gesehen. Der tat mir etwas leid.

    Der Abschied wurde noch mit einem Loed von den Einheimischen abgerundet und dann mussten alle wieder zurück in ihr Boot. Mittlerweile ist das Wetter auch umgeschlagen und das kleine Boot hat große Probleme zu uns zu kommen.
    Als sie es aber heil zurück auf ihre Insel geschafft hatten, sind wir noch einmal um die ganze Insel herum gefahren ... und das Wetter wurde immer schlechter.

    Aber war irgendwie cool, an einem so entfernten Ort gewesen zu sein und mit den paar Menschen, die hier tatsächlich ihr ganzes Leben verbringen gesprochen zu haben 😄
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