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  • Day 3

    Abenteuer auf dem Berg

    June 21, 2019 in Armenia ⋅ ⛅ 11 °C

    Der Titel klingt wie eine Folge von Heidi, was auch fast stimmt, wenn man den Alm-Öhi durch ein armenisches Ehepaar ersetzt, das in einer Wellblechhütte lebt und 144 Kühe (davon 14, die Milch geben) und 15 Pferde hat, dazu einen Wellblechschuppen voller Kuhscheiße zum Feuermachen und Kochen. Den Bernhardiner ersetzt man durch 3 Hunde, die allen vorbeifahrenden Fahrzeugen kläffend hinterherrennen. Gaspare Magnifico (geiler Nachname) und wir sind dann die Überraschungsgäste in der Folge.
    Seit gestern abend haben wir wirklich Gefühlslagen durchlebt!
    Nachdem wir vom Kloster Gebhard aufgebrochen sind, ging es NOCHMAL unendlich lange bergauf ins Dorf Gebhard, von wo aus man in die Berhe kommt. Auf dem Weg fing es richtig heftig an zu gewittern und zu hageln, wir haben uns in der Zufahrt zu einem Haus untergestellt. Als es aufhörte, kam auch der Besitzer und meinte, in den Bergen würde 2m hoch Schnee liegen, man könnte gar nicht mit dem Rad dahin. Wir haben dann schon überlegt, wieder irgendwie über Yerevan zum Sewan See zu fahren und sind dann erstmal weiter durchs Dorf. Auf einmal kam ei Italiener mit einem Landrover 4x4 vorbei, wir konnten unser Glück kaum fassen und meinte, wir könnten unsere Räder oben aufschnallen und er würde den Berg mal erkunden wollen und gucken, wie weit man kommt. Der Weg war total matschig vom Regen, steinig und völlig unbefahrbar, besonders mit Rädern nicht. Wie sind dann so 1000m hochgekommen und da kamen wir nicht weiter. Allerdings war da eine Schäferfrau in der besagten Wellblechhütte und sie meinte, mit ihrem russischen Van würde das gehen. Unsere Idee war dann, dass wir ihr Geld geben und sie uns hochfährt, wir da campen und am nächsten Tag mit dem Rad runterfahren zum Sewan See. Stattdessen haben wir hinter deren Hütte alle gecampt, Gas in seinem Auto, wir im Zelt. Der Mann kam irgendwann nach Hause, wir haben den beiden beim Melken zugeguckt und dann haben sie uns zum Essen eingeladen und der Mann hat Gas gefühlte 2 Stunden über sein Auto ausgefragt, wieviel l es verbraucht, was es gekostet hat, wie hoch Bezinpreise sind, nochmal den Benzinverbrauch des Autos, nochmal die Literpreise, wieviel l der Tank fasst...kurzzeitig kam man dann zu Literpreisen von Milch (sie bekommen 20cent pro Liter). Irgendwie haben wir dann dem Mann erklären können, dass wir gerne auf den Berg möchten, und ob er uns bringen kann gegen Bezahlung, da Gas in den Iran fährt, würde er wieder runterfahren und eine andere Route nehmen. Wir konnten dann als Abfahrtszeit 10 Uhr ausmachen und da kam dann das böse Erwachen...die 180 Grad Drehung von Gastfreundlichkeit zu Abzocke! Dranbleiben bis zur nächsten Folge... :)
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