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- Päivä 85
- 25.5.2025
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KreikkaÄgina37°41’28” N 23°24’27” E
Poros - Moni Eginas Beach

13.5 sm / 2.5 h
Nach epischen drei Wochen in Poros – wo ich mittlerweile fast schon das Gefühl hatte, zum Inventar der Navy Bay zu gehören – war es nun so weit: Time to say goodbye. Und nein, nicht mit Andrea Bocelli im Hintergrund, sondern mit einem ganz anderen Ton im Ohr: Diesel!
Denn Lothar, der edle Spender meines Parasailors, hatte sich aus dem Nichts gemeldet. Er ist gerade in Athen gelandet, mit einem gecharterten Katamaran im Gepäck – äh, im Hafen – und bereit für ein kleines nautisches Wiedersehen. Klarer Fall: Kurs setzen aufs Rendezvous!
Der auf Montag geplante Diesel-Termin musste also kurzerhand gestrichen und auf den heutigen Sonntag gelegt werden. Kein Problem für Aris, den wahrscheinlich coolsten Diesellieferanten Griechenlands. Seine Antwort am Telefon:
„Don’t worry, we see us in 30 min. at the ferry dock.“
Sonntag? Kein Thema. Kundenliebe oder einfach griechisches Improvisationstalent? Egal – ich bunkere ja jedes Jahr genug Sprit bei ihm, da darf man sich auch mal wie ein VIP fühlen.
Mit Rückenwind, flatternder Genua und einem Hauch von Abenteuerlust rauschte die AMBIRAMUS nordwärts. Ziel: die kleine Insel Monis, südwestlich von Aigina – eine Art Naturschutzgebiet mit Yachtanschluss. Bei der Ankunft dann die erste Überraschung:
Pfauen.
Und Hirsche.
Und ganz viele Segler, die sich wahrscheinlich auch Safari light erwartet haben.
Die Pfauen brüllten mich an wie pubertierende Teenager auf dem Festivalgelände:
„Ey, das isch min Platz!“
Eine Stunde später tuckert auch Lothar in die Bucht und ankert, wie es sich gehört, direkt neben mir. Zeitgleich: Hafenkino de Luxe.
Eine schwimmende Villa – auch bekannt als Motoryacht mit Größenwahn – versuchte, ihren Anker zu heben… und pflügte dabei einmal quer durch die Ankerkette von Lothar.
Nach einem kleinen Pantomime-Wettbewerb zwischen Deckcrew, Bugkamera und verunsichertem Skipper wurde das Chaos aufgelöst. Leider alles unter Live-Übertragung via ungewollter Videoaufnahme eines umstehenden Kat-Besatzungsmitglieds. Oscarreif.
Lothar kam später rüber zur AMBIRAMUS, und wir widmeten uns gemeinsam der hohen Kunst des Parasailor-Handlings. Dank seiner Expertise wurde aus dem Bergeschlauch nicht etwa ein Nudelsieb, sondern ein perfekt verpacktes Leichtwindwunder.
Am Abend dann: romantischer Videocall mit der Liebsten. Stimmung: ruhig, Mondlicht, seichtes Plätschern…
Und plötzlich:
Zack – 180 Grad Winddrehung, Böen über 20 Knoten!
Mein Anker dachte sich wohl auch:
„Ciao zäme!“
Ich schmiss nicht nur den Anker, sondern auch fast das Handy samt Liebesgesäusel über Bord. Motoren an, Alarmstufe Rot! Bei völliger Dunkelheit, Wellengetöse und Starkwind musste ich zur Impro-Show auf der Bühne: “Beat allein im Sturm.”
Nach mehreren Versuchen, einem flotten Tanz um die Nachbarboote und einem Fluch-Repertoire von A bis Z, saß der neue Ankerplatz endlich. Schweissperlen inklusive.
Bis 3 Uhr morgens hielt ich Ankerwache – mit
Aber der Anker? Der hielt.
Tiptop.Lue lisää
MatkaajaAhoi Beat,
MatkaajaDu hast eine zauberhafte Art die Situationen in Worte zu fassen, sehr kurzweilig. Du hast Talent. Gruß Caro und Thomas
MatkaajaDanke euch. Freut mich wenn es euch gefällt.