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- День 53
- 23 апр. 2025 г., 22:35
- ☁️ 16 °C
- Высота: Уровень моря
ГрецияΔημοτική Ενότητα Τολοφώνος38°22’9” N 22°4’32” E
Start Korinthkanal nach Trizonia

38 sm / 6 h
Was für ein Auftakt! Kaum losgefahren, als hätten Hitchcock und Poseidon gemeinsame Sache gemacht: Dichte Nebelschwaden umarmen unsere Boote wie ein schlecht gelaunter Kraken – und das flaue Gefühl in der Magengegend ist definitiv nicht vom Frühstück.
„Ach, das klärt sich draußen schon auf“, denken wir noch optimistisch. Denkste! SMILLA und AMBIRAMUS tasten sich wie zwei alte Blinde mit Taschenlampe durch den schmalen Kanal von Messolonghi hinaus in den Golf von Patras. Konzentration auf Anschlag – jede Kurve ein kleines Abenteuer. Und als ob’s nicht schon spannend genug wäre: Die Sicht wird nicht besser, sondern… schlechter. Viel schlechter.
Zum Glück haben wir Navionics und AIS an Bord – unsere digitalen Schutzengel, die uns vor den großen Meeres-Monstern warnen und den Kurs weisen. Doch die kleinen Fischerboote? Die verstecken sich in der grauen Suppe, angemalt in Tarnfarben, die vermutlich aus dem Sortiment „unsichtbar & gefährlich“ stammen. AIS? Fehlanzeige. Da hilft nur: Augen auf und Herz in die Hose.
Und dann – zack! Nur ein paar Meter entfernt rauscht eines dieser getarnten Fischerboote an uns vorbei. Puls auf 180.
Ab jetzt gilt: stur geradeaus und bloß nicht blinzeln. SMILLA hängt sich an unser Heck, denn der Autopilot hat bei Peter & Kerstin plötzlich beschlossen, in den Vorruhestand zu gehen. Also übernehmen sie den Kurs lieber auf Sicht – und folgen uns wie ein Schatten.
Es ist wie in einem Piratenfilm ohne Schatz: Geisterhaft gleiten wir durch den Nebel, jeder Sinn geschärft, jede Bewegung überlegt. Kein Platz für Fehler, aber definitiv genug Stoff für die nächste Segler-Legende am Hafenkai.
Je näher wir der legendären Patras-Brücke (auch bekannt als Rion-Antirion-Brücke oder „das Sprungbrett Griechenlands“) kommen, desto besser wird die Sicht – wie bei einer Brille, die man nach wochenlanger Verweigerung endlich mal putzt. Und tatsächlich: Die majestätischen Brückenpfeiler schimmern durch den Nebel, als wollten sie sagen: „Keine Sorge, wir sind da.“
Etwa 5 Seemeilen vor dem Bauwerk meldet sich dann der erste Funkkontakt – spannend wie ein Überraschungsei. Der Funker von RIO TRAFFIC klingt zwar ein bisschen wie ein verschlafener Roboter mit Schnupfen, aber ich verstehe sinngemäß:
„One pylon from Nord, three pylons from South.“
Klingt nach einer der Durchfahrtsfreigabe für den Nordkanal. Super – Kurs setzen, Abenteuer voraus!
1 Seemeile vor der Brücke gibt’s dann nochmal einen Kontrollanruf. Offensichtlich haben auch Brücken Trust Issues. Inzwischen hat sich der Nebel verzogen, und die Durchfahrt fühlt sich an wie eine Szene aus einem Piratenfilm – Kamera raus, epischer Moment incoming.
Hinter der Brücke hatten wir eigentlich auf Wind gehofft. Der kam auch… in etwa so kräftig wie ein müder Seufzer. Also weiter mit dem Motor – unsere edle Seeschnecke tuckert tapfer Richtung Trizonia.
Angekommen, legen wir uns gemütlich längsseits an der Pier. Und dann? Begrüßungskommando der etwas anderen Art: Ein vielstimmiger Katzenchor, der uns wahrscheinlich willkommen heißen oder zur Fütterung auffordern will – schwer zu sagen.
Trizonia selbst ist wie eine Postkarte: grün, blühend, duftend, als hätte jemand „Inselidylle“ in den Mixer geworfen. Irgendwo im Hinterkopf klingelt eine Erinnerung an einen Blogbeitrag: „Hier leben wilde Schildkröten.“
Klingt wie ein Mythos – bis Kerstin plötzlich ruft: „Da ist eine!“ Und da war sie: Eine rund 30 cm große, ehrwürdig dreinblickende Schildkröte, die im Gras chillte wie ein Naturguru auf Meditationsurlaub. Natur pur. Gänsehautmoment.
Den Tag lassen wir ausklingen in einer kleinen, herzlichen Taverne direkt am Wasser – mit gutem Essen, netten Leuten und dem Gefühl: So geht Griechenland.Читать далее
ПутешественникGenau so war es! Du hast den Tag so wunderbar beschrieben 👍 Kerstin und Peter 🙋🏼♀️🙋🏼♂️
ПутешественникSuperschöne Aufnahmen und nur zufriedene Gesichter🥰
Doris Jäger
schön sieht sie aus!