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  • Day 64

    Tag 64 - Schule

    September 16, 2019 in Albania ⋅ ☀️ 26 °C

    0 km / 2745 km - 0 / 267 Stunden

    Ausgaben:

    10 € / 39 € Transport (Fähre, etc.)
    4 € / 612 € Lebensmittel
    0 € / 466 € Unterkunft
    0 € / 117 € Eintrittspreise
    0 € / 12 € Anschaffungen
    0 € / 8 € Ersatzteile

    11 € / 1254 € Gesamt

    Heute Morgen mussten wir zeitig starten. Die Fähre sollte gegen 9 Uhr am Morgen ablegen und wir wollten rechtzeitig vorher da sein. Das bedeutet kein Frühstück für uns auf dem Zeltplatz. Das wollten wir uns auf der Fähre genehmigen.

    Als wir am Fähranleger angekommen sind, herrschte natürlich erwartungsgemäß großes Chaos. Es gab keinen Platz mehr und keine Möglichkeit, um die Fahrräder noch nach hinten in der Schiff zu bewegen, wo sie nicht nur sicher gestanden hätten, sondern auch Platz gehabt hätten.

    Wieder einmal frage ich mich, zu was es ein Buchungssystem gibt und die Leute auch wissen mit welchen Fahrzeugen sie zu rechnen haben. Am Ende fährt sogar noch ein Transporter auf die Auffahrrampe, welche für ihn extra unten gelassen wird und fährt in dieser Position mit über den See. In Deutschland völlig undenkbar. Aber der Erfolg hat ihnen Recht gegeben.
    Auch unsere Fahrräder bekommen noch einen hinreichend sicheren Stellplatz und kommen wohlbehalten auf der anderen Seite des Sees an.

    Die Überfahrt dauerte eine gewisse Zeit, die wir damit verbrachten, uns Frühstück auf dem Schiff zu kochen, Schach zu spielen und die wunderschöne Natur zu genießen.
    Vor allem das Zubereiten einer warmen morgendlichen Mahlzeit führte zu viel Erstaunen unter den anderen Fahrgästen, welche sich aber über unsere Art und unsere Art zu reisen freuten und uns in Ruhe ließen. So kamen einige nette Gespräche und sehr viel Informationsaustausch zustande. Viele waren sehr daran interessiert, was wir so erlebt haben und welche Geschichten wir zu erzählen hätten.

    Am Fähranleger auf der anderen Seite wartete neben einigen Reisebussen, welche schon die Fußgänger abholen wollten, auch noch ein nettes Café auf uns.
    Hier stand das erste Mal für die Gruppe eine gewisse Planung der Reiseroute und eine kleine Zerreißprobe an.
    Von diesem Ort aus gab es drei mögliche Routen für unsere Gruppe. Die eine Route, für die wir uns dann entschlossen haben, barg auch ein kleines Stück Autobahn in sich. Dies ließ sich nicht vermeiden, weil es keinerlei Umgehung der Autobahn gegeben hätte, außer einen sehr weiten Umweg in Kauf zu nehmen.

    Einer der Kellner kam zu uns und wollte uns mit der Routenplanung helfen. Wir legten ihm die albanische Karte vor und er wunderte sich ob dies den wirklich Albanien soll. Und als wir dann meinten, dass dies Albanien ist, meinte er, er habe noch nie eine Karte von Albanien gesehen. aber da fragten ihn dann noch ob es denn eine gute Idee oder überhaupt möglich wäre, mit dem Fahrrad über die Autobahn zu fahren.
    Ich glaube er hat nicht den Hintergrund unserer Frage verstanden und antwortete damit, dass es natürlich in Albanien möglich ist mit dem Fahrrad auf der Autobahn zu fahren und es ja überhaupt keinen störe.

    Nachdem wir unsere Kaffee ausgetrunken hatten, fuhren wir weiter in die nächste Stadt hinein um noch ein paar Vorräte einzukaufen. Hier begegnen wir dem "Camping Klaus". Ein Bayer, welcher nach Albanien hier in die Gegend gezogen ist um seinen eigenen Campingplatz und seine Ideen in der Tourismusbranche umzusetzen. Ich denke die Möglichkeiten sind gegeben und kann seinen Gedanken durchaus nachvollziehen. Aber es schien mir nicht so, als würde gerade sehr viel Erfolg dahinter stehen. Er meinte zu uns, dass die Gegend leider doch immer mehr verfallen würde, weil die Leute nicht gewillt seien zu arbeiten und ihre Gegend aufzubauen.

    Neben dem Camping Klaus begegnen wir noch einer Asiatin welche uns mit den immer gleichen Worten und Gestiken und versucht irgendetwas klarzumachen, was wir aber einfach nicht verstehen können. Auch hatte sie drei Hunde mit sich im Schlepptau geführt, welche sie begleiteten. so lief sie dann aus der Stadt hinaus und wir fragten uns wo sie denn hin wandern wollte.
    Wenig später sahen wir ein Auto an uns vorbei fahren, in welchem die Asiaten saß. Die Umstände und das Ziel der Reise blieben aber weiterhin unbekannt.

    Mit Einbruch der Dunkelheit haben wir dann die südlichen Hänge der Schlucht erreicht und finden zwei verlassene Gebäude, welche sich dafür anbieten, in ihnen die Nacht zu verbringen.
    Genau genommen war es nur ein Gebäude, in welchem die Nacht verbringen wollten. Das andere nämlich war eine vermeintliche medizinische Veterinärstation, welche einen sehr unheimlichen Eindruck erweckte.
    So entschlossen wir uns für das andere Gebäude, bei welchem es sich um eine verlassene Schule gehandelt haben muss, wie wir uns dachten.

    Die Außentür war verschlossen und wir stiegen durch ein kaputtes Fenster in die Schule hinein. Neben diesem gab es nur noch einen weiteren Eingang, und zwar dort, wo die ehemaligen Toiletten gewesen waren. Alle Türen im Gebäude waren verschlossen oder nicht mehr vorhanden. Somit war das Nachtlager relativ schnell aufgebaut und abgesichert.

    Während wir noch das Lager aufgebaut haben und anfangen wollten zu kochen, kam ein Mann zu uns und stellte sich einfach nur hin und schaute uns zu. Wie das oft so ist bei solchen Begegnung, kommt keinerlei wirkliches Gespräch zustande, sondern man hat immer nur einen stillen Beobachter, welcher sich ruhig verhält, aber aus welchem man auch nicht schlau wird.

    Als wir dann mit Kochen und Essen fertig waren, setzte ich mich noch einmal zu ihm und meinte dann, dass es jetzt Zeit wäre für uns schlafen zu gehen. Daraufhin verabschiedete er sich auch und trottete von dannen.
    Dies aber nicht ohne noch ein paar letzte Worte zu verlieren und mir klarzumachen dass dies seine Schule gewesen war. Und dann machte er noch ein paar Gesten und sprach Worte, aus denen ich nicht schlau wurde, welche sich aber mit dem Gerlkritzel an den Türen in der Schule zu einem relativ unheimlichen Bild formte.

    So nutzte ich noch kurz vor dem Schlafen gehen alle vorhandenen Möglichkeiten, um unser Schlafplatz abzusichern und ging dann auch schlafen.
    Die Nacht war ruhig und entspannt. Man fühlt sich doch sehr wohl und geborgen in einer Gruppe.

    Song des Tages
    Mmm Mmm Mmm Mmm - Crash Test Dummies
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