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  • Day 28

    Etappe 26. Ponteferrado-Villafranca

    October 10, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Nachdem wir gestern tatsächlich die letzten Betten ergattert hatten, diese aber auch nicht besonders toll waren, habe ich wirklich sehr gut geschlafen .
    Wahrscheinlich wären wir heute auch gerne länger im Bett geblieben, da uns heut tatsächlich alles weh tat nach der gestrigen Etappe .
    Doch leider schaltete der Alberguen DJ Punkt 6.00 Uhr die Musikanlage ein, wahrscheinlich um allen noch schlafenden zu demonstrieren das die Nacht jetzt für jeden vorbei war und die Betten jetzt für die nächsten Pilger frei standen.

    Ziemlich schläfrig zogen wir los in der Dunkelheit . Erste Gedanke war wie jeden Morgen - Kaffee-!!!
    Jeder Schritt fiel heut schwer, unsere Beine wollten heute einfach nicht!
    Nach den Pyrenäen dachten wir es ist Schluss mit Muskelkater, aber verdammt der ist noch schlimmer als da! Anstiege sind machbar, aber Abstiege fast unmöglich !
    Wir lachten uns gegenseitig aus wie der andere läuft, versuchten irgendwelche Strategien zu entwickeln Treppen und Berge runter zu kommen .
    Keine Chance es schmerzt einfach alles ! Jammern auf hohen Niveau!
    Ich bewunderte tatsächlich Janine wie sie trotz ihren vielen Blasen laufen konnte und Leute ich rede nicht von eine kleine Blase - nee der ganze Fuß ist ne Blase .

    Die Strecke führte uns heute durch unzählige traumhafte Dörfer, welche immer wieder zur Rast einluden. Deshalb brauchten wir heute fast die doppelte Zeit wie andere Etappen . Die letzten km kamen wir an wahnsinnig vielen Feigen und Obstplantagen vorbei! Kurz vorm Vitaminschock erreichten wir auch Villafranca del Bierzo!

    Da wir gestern schon eine Albergue vorgebucht hatten, mussten wir heute nicht lange suchen. In dem wunderschönen 300 Jahre alten und liebevoll von der Familie restaurierten Gebäude fanden wir Unterschlupf. Tatsächlich eine der schönsten Unterkünfte auf dem Camino. Und das Beste, es gab sogar einen Kamin!

    In der romantischen Altstadt die wir erst Ewigkeiten suchen mussten, fanden wir dann auch was zu essen.
    Nachdem ich die Spaghetti Carbonara und sogar den Joghurt geschmeckt hatte stand fest: das war das allerbeste Essen bis jetzt.

    Immer wieder mussten wir dabei auf das Nachbargebäude schauen, an dem unübersehbar eine Hauswand fehlte. Dennoch war es mit Möbeln und einem Fernseher komplett eingerichtet. Auf Nachfrage erklärte uns die Bedienung, dass das Gebäude seit 10 Jahren so aussieht, und Jahr für Jahr mehr zusammenbricht.
    Laut ihm ist es die Hauptattraktion der Stadt!

    Wir trafen danach noch einige unserer Pilgergemeinschaften, doch verließen wir die gesellige Runde bald.. Wir mussten nämlich dringend ins Bett!
    Was uns heute schmerzlich bewusst geworden ist, ist das morgen mit 28 Kilometern die schwerste Etappe vor uns stehen wird.
    Wir lassen Leon hinter uns und kommen morgen nach Galizien.

    Bilanz:
    - 24,23km
    - 299 Höhenmeter
    -617,09 km Gesamtstrecke
    Heute ist großes Jammern angesagt, wir haben Muskelkater wo wir nie dachten das es da Muskeln gibt.
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