Satellite
Show on map
  • Day 35

    Sajama National Park

    February 10 in Bolivia ⋅ ☁️ 13 °C

    Der erste größere Ausflug führt uns zum 4 Autostunden entfernten Sajama Nationalpark. Zwei Autos und 7 Freunde machen sich für vier Tage auf zum erloschenen Vulkan. Der Weg dorthin ist gesäumt von eindrucksvollen Felsformationen und zahlreichen Paarhufern (Llamas, Alpacas und Vicuñas).

    Das Benzin ist nach wie vor noch immer knapp, sodass wir von einer ca. 2km langen Autoschlange an der einzigen Tankstelle vor der Einfahrt in den Nationalpark erwartet werden. Glücklicherweise können wir - zu Wucherpreisen - einen Kanister Benzin am Straßenrand erstehen, der die nächsten Kilometer überbrückt.

    In unserer Eco Lodge werden wir herzlich von einer lokalen Familie empfangen, die die Unterkunft zusammen mit 26 anderen Bauernfamilien in Eigenverwaltung als zweites Standbein betreibt. Wir werden wundervoll kulinarisch versorgt, jeden Tag kommt zweimal eine neue Variation von Llama aus garantiert ökologischer eigener Haltung auf den Teller (sehr köstlich). Nur nachts wird es ziemlich kalt - es scheint sogar.

    In den nächsten Tagen stehen Besichtigungen an, zum Beispiel zum höchtsgelegenen "Wald" der Welt (botanisch ungeübte Augen würden darin wohl eher eine Ansammlung von Büschen erkennen) oder zur Flamingolagune.

    Auch ein Besuch der Farm unserer Gastgeber steht auf dem Plan, und wir dürfen die Vierbeiner aus der Nähe inspizieren und aus ihrem Gehege auf die Weidegründe treiben.

    Zwei absolute Highlights sind aber der Besuch im wohl schönsten Thermalbad der Welt mit Blick auf den Vulkan und das Eierkochen im kochend heißem Wasser der Geysire.

    Als wir uns gegen Abend wieder zu siebt in den Jeep quetschen und uns auf die ruckelige Rückfahrt über unwegsames Gelände machen, wird uns ziemlich schnell klar, dass es ungemütlich werden könnte: Der leichte Regen, der uns den Tag über begleitet hat, fiel in den umliegenden Bergen viel stärker aus, und nun lässt das die Hänge herabfließende Wasser die vormals kleinen Bachläufe rasant anschwellen. Teilweise wissen wir nicht, ob wir uns noch auf der Fahrbahn oder in einem Bach befinden.

    Ca. 10 km vor der Unterkunft stehen wir plötzlich vor einem Fluss, der auf dem Hinweg noch ein kleines Rinnsal war, nun aber schier unüberwindbar scheint. Das Wasser hat die Fahrbahn schlichtweg abgetragen. Mit vereinten Kräften versuchen wir, einen neuen Fahrtweg aufzuschütten, bis wir uns schließlich für einen alternativen Übergang über den Fluss über eine Anhöhung entscheiden. Mutig setzen wir über - und bleiben dann auf einem Erdhügel hängen. Aber mit vereinter Man- und Woman-Power schaffen wir es dann doch, das Auto sicher auf die Fahrbahn zu schieben. Erleichtert und um eine Teambuilding-Maßnahme reicher machen wir uns auf die letzten Kilometer zur Lodge, wo uns unsere Gastgeber schon ungeduldig und etwas besorgt erwarten. Das Llama Steak schmeckt nach diesem Abenteuer besonders gut.
    Read more