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  • Day 84–87

    Salar de Uyuni

    March 30 in Bolivia ⋅ ☀️ 17 °C

    Die Osterferien beginnen wir mit einer Nachtfahrt im Reisebus in die Kleinstadt Uyuni im Süden Boliviens, von wo aus die abenteuerliche Erkundungstour in die Salzwüste Uyuni und weiter in den wilden Süden startet. Vollbepackt mit 12 Personen, zwei Fahrern, leichtem Gepäck und Lebensmitteln für die nächsten drei Tage machen wir uns in zwei Jeeps auf den Weg in den Salar.

    Dort ergibt sich für uns ein einmaliges Naturspektakel: Der einstigen See ist nun fast komplett ausgetrocknet und hat eine meterdicke weiße Salzschicht hinterlassen, die an Schnee erinnert. Nur eine dünne Schicht Wasser bleibt in der Regenzeit und fungiert als riesiger Spiegel. Gepaart mit dem gleißenden Weiß der Salzschicht und dem strahlend blauen Himmel ergibt sich ein surreales Bild, das wohl einzigartig ist und an dem wir uns gar nicht sattsehen können.

    Die Fahrt ist lang und ruckelig, der Untergrund eine Herausforderung und die Autos haben während diverser Touren augenscheinlich bereits sehr unter dem Salzgehalt der Umgebung gelitten. Dass dies und der gewagte Fahrstil eines unserer Fahrer, Oscar, keine gute Kombination ist, wird uns spätestens klar, als das linke Hinterrad des Autos unserer Freunde vor uns sich plötzlich vom Rest des Fahrzeugs löst, dieses überholt und, seine plötzliche Freiheit sichtlich genießend, dem Horizont entgegenrollt. Hier kommt unsere Reise also erst einmal zum abrupten Halt. 

    Glücklicherweise ist niemandem etwas passiert, und Oscar legt sich sogleich unters Auto ins kalte Salzwasser, um den Schaden zu beheben. Wir genießen in der Zwischenzeit ein Picknick und die Aussicht auf den Sonnenuntergang. Eine Überraschung gibt es auch noch: Wir werden Zeuge eines romantischen Heiratsantrags unseres brasilianischen Mitreisenden vor einer wunderschönen Szenerie und haben dabei alle ein wenig Pipi in den Augen. Übrigens: Sie hat "Ja!" gesagt!

    Nach ca. zwei Stunden ist es Nacht, fröstelig und das Auto ist endlich wieder fahrtüchtig. Wir verlassen den Salar und fahren weiter zu unserer ersten Unterkunft.

    Am nächsten Tag geht es auf Schotterpisten weiter im Schneckentempo gen Süden bis auf 4900 m, wo uns eindrucksvolle Vulkanbergwelten, surreale Dalí-Wütenlandschaften, heiße Quellen, Fumerole und Flamingolagunen erwarten. Doch bevor wir dort angelangen, zickt nach wenigen Kilometern bereits die Elektrik des vormals radlosen Autos.  Uns beschleicht der Verdacht, dass es mit der Wartung des Autos nicht so genau genommen wurde.

    Zwar kann auch dieser Schaden vom übernächtigten Oskar bald behoben werden - er hat noch bis spät in die Nacht den vorherigen Radschaden repariert und kaut deshalb nun in einer Tour Coca-Blätter, um sich wachzuhalten. Aber bei der Weiterreise tauchen immer wieder Probleme auf, die eine Weiterfahrt unmöglich machen, sodass die Insassen des Pannenfahrzeugs stellenweise auf andere Autos aufgeteilt werden, wir uns zu neunt in das andere Auto quetschen und unseren Fahrer allein in der Einöde zurücklassen müssen.  

    Zum Glück schafft es Oscar immer wieder, das Auto auf Vordermann zu bringen - allerdings bleibt ein schaler Beigeschmack und der Ärger über den Touranbieter, nicht besser für die Sicherheit der Tourteilnehmer und Fahrer zu sorgen.

    Entlohnt werden wir aber durch einzigartige Erlebnisse in der atemberaubenden Vulkanlandschaft, die uns wohl für immer im Gedächtnis bleiben werden. 
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