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  • Day 7–10

    Gōra und Hakone Gebiet

    March 21 in Japan ⋅ ☁️ 6 °C

    In den Bergen des Hakone Gebiets heißt es ausschlafen und wandern. Für unsere Verhältnisse also früh ins Bett (Restaurants schließen gegen 20.00h) und dann schlafen gehen.
    Am ersten Tag hier empfiehlt uns Megumi, unsere Vermieterin, eine Ausflugsroute. Nach kurzer Abstimmung, reserviert sie uns auch einen Tisch in der Gōra Brewery & Grill um 18.00h. Bierchen im Pub?! Sie scheint uns zu kennen. 😅 Dann geht's auch schon los.
    Fahrt mit dem Cable Car und der Seilbahn. Plötzlich eröffnet sich ein wunderschönes Gebiet, dass ein wenig an die Wicklow Mountains in Irland erinnert, nur deutlich höher. Auf dem Weg erhaschen wir einen glasklaren Blick auf den Mount Fuji und werden angesteckt von der Aufregung und Freude der Mitreisenden in der Seilbahn. So eine Sicht bekommt man wohl nicht täglich geboten. Dann steigen wir aus - es riecht nach Schwefel. Vor 3000 Jahren war der letzte Vulkanausbruch des Mount Hakone, aus dem heute noch Schwefeldämpfe aufsteigen. Das Gebiet liegt auf gut 1000m Höhe. Etwas tiefer auf rund 750m Höhe dann ein wunderschöner Bergsee.
    Von dort aus fahren Piratenboote (!) zum Hakone Schrein. Der Andrang zu den Booten war unglaublich. Hunderte Menschen wollen auf die Boote. Wir atmen durch, essen verwunderlich gut Mittag im View Restaurant und denken - haben wir darauf Bock? Ne. Also Komoot angemacht und einen wunderschönen Wanderweg gefunden. Viel schöner als ein vollgestopftes Touriboot. Wir wandern mit wunderschönen Ausblicken entlang des Sees und kommen am Hakone Schrein an. Wieder viele Menschen, also schnell ein paar Fotos und weiter. Es gibt laut Google einen Bus in 20 Minuten Entfernung zu Fuß. Ok, machen wir. Es geht hoch, aber was soll's. Über pünktlich kommen wir an, ein Bus kommt. Schnell rein gehopst - viele Möglichkeiten gibt's in die Richtung nicht, den Busfahrer gefragt - passt schon. Google Maps begleitet uns - und tatsächlich kommen wir an richtiger Stelle laut Google raus. 20 Minuten Fußweg. Aber was ist das?! Eine Brauerei liegt auf dem Weg und der Bus war ja zu früh. Wer kommt denn schon vor seiner Reservierung im Pub an?!
    Beschwingt gehen wir nach einer halben Stunde und nach sehr sehr guter kurzer Rast weiter und kommen nach erneutem Aufstieg im Gōra Brewery & Pub an. Mittlerweile leicht durchgeschwitzt und leicht angeheitert wird uns beim Eintreten klar: das hier ist kein Pub. Dieses Restaurant würde sich im Bib Gourmand sehr wohl fühlen. Das Essen ist wunderbar und wir haben einen super Abend, auch wenn wir wohl nicht exakt gekleidet sind. Aber der Kellner kennt uns. Er hat zuvor in der Brauerei noch schnell unser Bier gezapft. 😅

    Am nächsten Tag konnten wir ausschlafen. Es regnete und nach dem Frühstück (viele würden es wohl eher Mittagessen nennen) haben wir eine Runde gelesen und entspannt. Megumi, unsere Vermieterin, erzählte uns, dass der Regen um 16.00h aufhören würde und genau war es dann auch. Also machten wir uns auf den Weg Gōra Stadt, welche knapp 1,5 Kilometer entfernt liegt. Das klingt dichter, als es ist, denn nicht ohne Grund gibt es ein Cable Car dorthin. Auf den knapp 1,5km gilt es gut 150 Höhenmeter zu überwinden.
    Unerschrocken und ohne an den Aufstieg allzu viele Gedanken zu verlieren (wird schon) gingen wir also los. Es war ein toller Anblick, da unser Ortsteil über den Wolken lag und wir mitten in den nebelverhangenen Ort hinein wanderten. Wir schauten uns im Vorbei gehen einen den Park von Hakone an, kauften Knabberzeug für den Abend im 24h geöffneten Laden des kleinen Ortes ein. Dann gingen wir auf Empfehlung von Megumi zu einem kleinen Restaurant zum Abendessen ("Ihr müsst früh dort sein, wenig Plätze, sehr lecker, kein Touristenessen"). Das Restaurant öffnete um 17.30h (wir waren 5 Minuten vorher da und natürlich wurde auf die Sekunde genau um 17.30h geöffnet - Japan halt). Um kurz nach 18.00h war kein Platz mehr zu bekommen und Menschen standen vor dem sehr (positiv ausgedrückt) unscheinbaren Restaurant an. Megumi heute mal wieder Recht. Tofu oder Sashimi waren super frisch, der Fisch im Tempura Teig super. Megumi heute mal wieder Recht behalten. Nun gings auf den Rückweg. Tja, da war ja noch was. Ein Taxi war in den kleinen Ort nicht zu bekommen, also wandern (dir Steigungen im Harz sind tatsächlich leichte Anstiege im Vergleich). Kaum sind wir los gelaufen, eine Nachricht von Megumi auf Airbnb:
    Megumi: "Seid ihr schon zurück? Habt ihr ein Taxi?"
    C&:D: " Nein vielen Dank, brauchen wir nicht. Wir sind Anstiege gewohnt."
    Megumi: "Ich hole euch mit dem Auto ab."
    C&D: "😅 Danke dir. Aber wir kennen das von zu Hause und laufen oft ein paar Berge."
    Megumi: "Wo seid ihr? Bitte schick ein Foto von deinem Standort."
    C&D: "Nicht mehr weit. Nur noch einen Kilometer." (Natürlich haben wir keinen Standort geschickt - wir lassen uns doch nicht von seinem Berg abhalten)

    Wir wanderten also weiter. Als wir kurze Zeit darauf über die Straße gehen, bremst ein Auto scharf neben uns. Die Tür geht auf. Megumi. "Steigt ein!". Na gut. Ich muss zugeben, diesen Weg fährt man wohl auch im Sommer meist nur im ersten, maximal den zweiten Gang. Dennoch und für das Protokoll: Technisch gesehen hatten wir den Berg fast beinahe schon annähernd ohne fremde Hilfe geschafft. 🙈
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